Friedensbündnis Halle protestiert gegen „Veteranentag“ – Kundgebung für Frieden und gegen „Völkermordpolitik Israels“ am Sonntag auf dem Marktplatz

Zum ersten Mal wird am kommenden Sonntag, dem 15. Juni, bundesweit der sogenannte »Nationale Veteranentag« begangen. Während offizielle Stellen die Veranstaltung als Zeichen der Anerkennung für ehemalige Bundeswehrsoldaten feiern, regt sich in Halle (Saale) deutlicher Protest. Das »Friedensbündnis Halle« ruft zur Gegenveranstaltung auf dem Marktplatz auf und kritisiert den Veteranentag scharf als Teil einer zunehmenden Militarisierung der deutschen Gesellschaft.
Der Veteranentag wurde 2024 mit Stimmen der Regierungsparteien und der AfD beschlossen und ist für das Friedensbündnis Ausdruck einer politischen Wende, die unter Begriffen wie »Zeitenwende« (Olaf Scholz) und »Kriegstüchtigkeit« (Boris Pistorius) eine tiefergehende Aufrüstung und Kriegsvorbereitung betreibe. In einer Stellungnahme wirft das Bündnis der Bundesregierung vor, mit dieser Politik nicht nur soziale Standards zu opfern, sondern auch bewusst junge Menschen für militärische Zwecke rekrutieren zu wollen.
„Statt Veteranen zu feiern, sollten wir einen Gedenktag für die Verstümmelten, Traumatisierten, Getöteten und alle anderen Leidtragenden von Krieg und militärischer Gewalt einführen“, heißt es in dem Aufruf. Das Friedensbündnis verweist auf die langjährige Beteiligung der Bundeswehr an Auslandseinsätzen, etwa auf dem Balkan oder in Afghanistan, und die daraus resultierenden menschlichen Tragödien – sowohl für die Soldat*innen als auch für die betroffenen Zivilbevölkerungen.
Die geplante Kundgebung auf dem Marktplatz soll unter dem Motto »Friedenstüchtigkeit statt Kriegstüchtigkeit« stehen. Beginn ist um 11.00 Uhr. Es sind Redebeiträge, Musik und stilles Gedenken angekündigt.
Besonders kritisch sieht das Bündnis die aktuelle sicherheitspolitische Ausrichtung der Bundesregierung, die mit einem historischen Rüstungsprogramm auf ein neues Feindbild Russland reagiere. »Statt Milliarden in Kriegskredite zu stecken, brauchen wir Investitionen in soziale Sicherheit, Bildung und Klimaschutz«, so ein Sprecher des Bündnisses.
Zugleich erklärt sich das Friedensbündnis solidarisch mit dem »Globalen Marsch nach Gaza«, der am selben Tag beginnt und ein Zeichen gegen die »Völkermordpolitik Israels« setzen will. Damit wolle man, so die Initiator*innen, auf die katastrophale Lage der Menschen in Gaza aufmerksam machen.
Mit der Kundgebung am Sonntag will das Friedensbündnis Halle nach eigenen Angaben ein Zeichen setzen – gegen die Normalisierung von Krieg und Militär in der Gesellschaft und für eine friedliche, gerechte Zukunft in Europa und darüber hinaus.
Sagen die, die nie gedient haben.
Und das weißt du woher?
Warum sollte man einem imperialistischen System dienen? Das wäre ja ein Verbrechen und Kollaboration mit Verbrechern!
Die Okkupation von Afghanistan und Irak war falsch und illegal. Dafür müssen Reparationskosten gezahlt werden.
Da weiss man jetzt schon, welche Personen da anwesend sein werden.
Wie dumm sind die? Veteranen haben keine Waffe mehr in der Hand. Das entspricht doch dem was sie wollen.
Gegen Krieg etc zu demonstrieren ist richtig, ist aber in dem Fall sowas von Fehl am Platz. Das Thema ist zu komplex um es hier zu erläutern. Da sieht man das nur von der Wand bis zur Tapete gedacht wird. Hauptsache gg irgendwas sein.
„Das Thema ist zu komplex um es hier zu erläutern. Da sieht man das nur von der Wand bis zur Tapete gedacht wird.“
Alles klar, vielleicht legst Du Dich wieder hin!
Steht doch im 1. Absatz:“… kritisiert den Veteranentag scharf als Teil einer zunehmenden Militarisierung der deutschen Gesellschaft“ – Was ist daran nicht zu verstehen?
Es sei auch an die US-Kriegs-Veteranen erinnert, die 2010 in einer Friedenskundgebung vor dem Weißen Haus ihre Ehrenmedallien (aus dem sogenannten Krieg gegen den Terror) demonstrativ abgenommen und Richtung Regierungsgebäude zurückgeworfen haben. Warum wohl?
Kann man sich nicht ausdenken: Pro-Russland sein, deren Söldner in der Ukraine morden und entführen und Krankenhäuser u. Schulen bombardieren – aber unsere Bundeswehr ist ein Problem ??!! Was für eine kaputte Gesellschaft ?!
Machen Selenskiy’s Söldner auch.
Ach dann ists ja gut.
Welches Krankenhaus und welche Schule genau?
Psychiatrie Halle und Walter Ulbricht POS in Merseburg.
So ist. Niemand kann in Frieden leben, wenn der böse Nachbar es nicht will. Wenn diese Leute lieber unter russischen Bedingungen leben wollen, können sie doch dahin auswandern. Ich würde noch 10 € in deren Reisetopf tun. Ich bin jede falls froh, nicht mehr mit Sozialismus und Sowjetmacht leben zu müssen.
Was genau hat deine Regierung unterommen, um den Konflikt zu verhindern? Waffen an die Ukraine geliefert. Hat das diesen Stellvertreterkrieg – mit allen seinen Folgen – nicht befeuert?
Letztendlich ging es darum, ob die USA oder Russland Sewastopol haben. Und schon Kissinger meinte dazu, dass die Russen Sewastopol nie hergeben würden. Der Rest sind alles Folgeprobleme.
Alle Einkleiden und in Marsch setzen, aber sofort
Aber so ganz klar seit ihr schon noch bei der Wahl eurer Texte.
Da feiert der Antisemitismus fröhliche Urstände. Ich könnte kotzen!
Eine ernst gemeinte Frage: Wo steht dort Antisemitismus?
SeiT wann lebst DU denn in Deutschland?
Erst seiT gestern?
Das hier:
„ein Zeichen gegen die »Völkermordpolitik Israels« setzen“
„auf die katastrophale Lage der Menschen in Gaza aufmerksam machen“
ist dieser fröhlich urständliche Antisemitismus, ja? Nur zur Sicherheit.
Und lass mich raten: die Menschen in Gaza verdienen ihr Elend. Selbst Schuld natürlich
Das ist dann aber kein Rassismus?
Diese antideutsche Sichtweise auf den Konflikt steht in starkem Konflikt zu der Sichterweise eines Großteils der gesamten Welt auf diesen Konflikt.
Die meisten Völker sehen Deutschland als Kollaborateur der genozidal handelnden militärischen Okkupation seitens Israels. Gibt ja auch genug Juden weltweit, die sich von Israel distanzieren. Was anderes zu behaupten (politische Überzeugung mit ethnischer Zugehörigkeit zu verklammern) wäre bereits antisemitisch. Offensichtlich sind ja auch nicht alle Deutschen für den militärischen Weg – siehe u.a. obige Demoankündigung.
Es ist kein Antisemitismus. Viele Friedensaktivisten gegen diese westlichen Kriege sind selber jüdisch.
Kriegsverbrecher Putin hat die Aktivitäten dieser Friedensfreunde ad absurdum geführt. Es gilt nach wie vor die uralte Regel „wenn du den Frieden willst, dann rüste dich für den Krieg“…
Ertüchtigung?
Diese Friedens-, äh Putinfreunde Deiner geliebten AfD?
In einer Welt mit Atomwaffen? Ne.
Die Liste westl. Kriegsverbrechen ist übrigens länger. Guantanamo-Bay, CIA-Foltergefängnise, Costs-of-War-Studie: 40-60 Mio Flüchtlinge/Vertriebene, 6-7 Mio Kriegstote durch US-Kriege in Westasien von 2001-2021; mörderische Sanktionen in Jemen, Syren usw… wie man sich da als Säulenheiliger aufspielen kann, ist mir rätselhaft.
In Uniform für seinen Staat zu dienen, ist eine Bürgerpflicht, egal ob freiwillig oder per Gesetz verpflichtend.
Eines eint beide Parteien, die Einsicht in die Notwendigkeit seine demokratischen Grundrechte und Werte zu wahren, seine Heimat und seine Bürger zu schützen und notfalls gegen Angriffe von außen zu verteidigen.
Das verdient Respekt und Anerkennung und hat nichts mit Kriegstreiberei zu tun.
Eine Anerkennung durch den Staat, für die Aktiven in Uniform, die im Dienst Geschädigten und die Hinterbliebenen ist längst überfällig.
Als Betroffener weiß ich, von was ich spreche.
Du hast nie gedient. Merkt man jeden Tag.
@Fritz
„In Uniform für seinen Staat zu dienen, ist eine Bürgerpflicht, egal ob freiwillig oder per Gesetz verpflichtend.“
Das sehe ich anders. Wer in Uniform steckt (falls hier die Bundeswehr gemeint ist), der verteidigt nicht automatisch seine demokratischen Grundrechte und Werte. Im Zweifelsfall ist er dem Dienstherren verpflichtet, der die demokratischen Grundwerte u.U. auch am Hindukusch verteidigt. Sich in irgendeiner Form sinnvoll in die Gemeinschaft einzubringen, hat nicht automatisch was mit einem zukünftigen Veteran der Bundeswehr o.ä. zu tun.
Wer den Inhalt seines Lebens darin findet, freiwillig dazu bereit zu sein, für die Interressen anderer (denn deine eigenen gibst du ja mit dem Eid ab) in den Krieg zu ziehen und Gewalt gegen andere Menschen und Nationen anzuwenden und Tod und Verderben zu bringen, den halte ich für einen Extremisten. Und ich bin sehr zurückhaltend mit der Verwendung dieses Begriffs.
Seit Jahrhunderten führt dieses Land ständig Kriege in aller Welt, ohne angegriffen worden zu sein. Der letzte ernstzunehmende Angriff war wahrscheinlich zu Zeiten Napoleons. Man möge mich gern verbessern.
Und Grundrechte und Werte wirst du im Krieg nicht verteidigen. Es geht immer nur um die Macht der Herrschenden, wie wir z. B. in der Ukraine gerade sehen. Der kleine Arbeiter wird mit Heldenpropaganda in den Schützengraben zum Sterben geschickt, obwohl es ihm unter einer neuen Herrschaft vermutlich nicht schlechter (vielleicht sogar besser) gehen würde. Wem es unter einer neuen Macht schlechter gehen würde, sind die Dividendenempfänger der Rüstungskonzerne und der Banken. Aber die ziehen nicht an die Front.
„»Friedensbündnis Halle« ruft zur Gegenveranstaltung auf “
So ein Blödsinn. So blauäugig kann doch dieses Friedensbündnis doch nicht sein. Ohne eigene Armee ist jedes Land schutzlos jedem Aggressor ausgesetzt. Da kann man noch so sehr Pazifist sein. Daher gehört es sich auch, den Veteranen zu danken. Sie haben auch für dieses Bündnis ihren Kopf und ihr Leben hingehalten.
Tja, Geschichte wird aber von den Siegern geschrieben, nicht von „Verstümmelten, Traumatisierten und Getöteten“.
Ein Gedenken ist trotzdem möglich. Verstümmelte, Traumatisierte und Getötete gibt es auch auf der Seite der Sieger.
Für das Gedenken an Verstümmelte, Traumatisierte und Getötete gibt es bereits den Volkstrauertag.
Nein, das ist in dem Umfang nicht richtig.
Der Volkstrauertag wurde in Deutschland im Übrigen durch die „Verlierer“ eingerichtet…
@Nulli: Du bist nie ein Veteran gewesen. Nur Radfahrer.
Friedensbündnis hat meine Unterstützung. Die Argumentation des Friedensbündnis stimmt.
„Ein Zeichen setzen.“ Das ist auch so eine hohle Phrasen der Linken. Und wenn man einen von denen fragt, was denn diese „Gerechtigkeit“ ist, von der sie immer reden, bekommtan keine Antwort.
„Statt Veteranen zu feiern, sollten wir einen Gedenktag für die Verstümmelten, Traumatisierten, Getöteten und alle anderen Leidtragenden von Krieg und militärischer Gewalt einführen“
Dann tut es doch einfach. Trotzdem haben Soldaten aus Deutschland in anderen Ländern gekämpft aber eben auch viel Gutes getan. Es ist legitim ihnen Respekt zu erweisen.
Im Gesamtzusammenhang wäre das doch mal ein Tag an dem man gegen Militarismus protestieren kann ohne zu verschweigen das wir hier vom Einsatz deutscher Soldaten im Ausland profitieren.
„Statt Veteranen zu feiern, sollten wir einen Gedenktag für die Verstümmelten, Traumatisierten, Getöteten und alle anderen Leidtragenden von Krieg und militärischer Gewalt einführen“
Diesen Tag haben wir. Er nennt sich Volkstrauertag und wird am Sonntag 2 Wochen vor dem 1. Advent im November begangen.
Da wird aber nur den Toten gedacht, genau genommen sogar nur den Toten des 2.Wk, noch genauer nur den Soldaten, die im Krieg gefallen sind. In Sachsen-Anhalt wird zusätzlich allen Opfern von Gewaltherrschaft gedacht, aber auch „nur“ den toten.
Auch der Totensonntag – der Name deutet es bereits an – ist nur den Verstorbenen gewidmet.
Nein, das ist falsch. Lies dir mal die Worte des „Totengedenkes“ durch, die der Bundespräsident spricht …..
Der Bundespräsident ist nicht aus Sachsen-Anhalt. Aber gut.
Zum letzten Volkstrauertauertag hat er wie immer das Totengedenken verlesen.
Was ist da jetzt falsch? Was bedeutet „Totengedenken“ deiner Meinung nach?
Hier auch zum Nachlesen:
https://gedenkportal.volksbund.de/gedenktage/volkstrauertag/totengedenken