Für 12,5 Mio Euro: Abwasser-Hauptschlagader der Stadt wird erneuert

Ganz im Norden der Stadt liegt die Brachwitzer Straße. Außer als Zufahrt zum Hafen, zur Franzigmark und einigen Wohngebäuden hat sie verkehrlich keine so große Bedeutung. Doch unter dem Boden schlummert quasi die „Hauptschlagader“ für die Abwasserentsorgung in Halle. Sämtliche Abwässer aus allen Stadtgebieten östlich der Saale fließen hier zusammen, werden anschließend vom Pumpwerk Tafelwerder aus zur Kläranlage Heide-Nord gepumpt.
Doch das Hochwasser 2013 hatte den einförmigen Kanal aus dem Jahr 1908 stark geschädigt. „Der Kanal ist statisch nicht mehr nachweisbar“, sagte eine Vertreterin der Halleschen Wasser- und Stadtwirtschaft (HWS). Deshalb wird gleich nebenan ein neuer Kanal gebaut, bis Oktober sollen die Arbeiten dauern. 12,5 Millionen Euro aus Fluthilfemitteln werden investiert. Auf einer Länge von 1.259 Metern erfolgt die Errichtung im sogenannten „offenen Vortrieb“, das Gerät mit einem Außendurchmesser von 3,60m wurde am Mittwoch in die Baugrube eingelassen. In zwei Bauabschnitten werden nun die einzelnen jeweils 4 Meter langen und 32 Tonnen schweren Rohre aus Hochleistungsbeton nach und nach an ihre Position „gedrückt“, und das mit einer Last von bis zu 1.440 Tonnen. Etwa 20 bis 25 Meter am Tag könne man so laut Bauleiter schaffen.
Für die Bauweise des „offenen Vortriebs“ wurde sich wegen der baulichen Gegebenheiten entschieden. Die Straße kann nicht komplett gesperrt werden. Und auch der alte Kanal nebenan muss im Betrieb bleiben und sollte auch nicht geschädigt werden. Die HWS schafft mit dem neuen Kanal zusätzliches Rückhaltevolumen, er ist etwas größer dimensioniert als der alte Kanal. Die zusätzlichen Kosten von 630.000 Euro trägt die HWS.
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