Geburtenrate in Deutschland geht drastisch zurück

Innerhalb der vergangenen beiden Jahre ist die Geburtenrate in Deutschland deutlich zurückgegangen. Sie fiel von 1,57 Kindern pro Frau in 2021 auf rund 1,36 im Herbst 2023. Damit ist das Fertilitätsniveau so niedrig wie seit über zehn Jahren nicht mehr.
Diese Zahlen basieren auf einer Veröffentlichung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und der Universität Stockholm in der internationalen Fachzeitschrift „European Journal of Population“. Der Beitrag bezieht sich auf Berechnungen der monatlichen Geburtenzahlen und stellt die Entwicklungen in Deutschland und Schweden gegenüber.
Nachdem in Deutschland die Geburtenrate während der ersten Zeit der Coronapandemie stabil geblieben war, sank sie im weiteren Verlauf der Pandemie ab Januar 2022 auf 1,4 und erholte sich im Sommer 2022 wieder auf 1,5 Kinder pro Frau. Im Jahr 2023 fiel die Geburtenrate erneut weiter ab und betrug nach vorläufigen Berechnungen im Durchschnitt der Monate Januar bis November 1,36. Der beobachtete starke Rückgang der Fertilität innerhalb von zwei Jahren ist deshalb ungewöhnlich, da sich Phasen sinkender Geburtenraten in der Vergangenheit eher langsamer vollzogen haben.
Multiple Krisen als mögliche Ursache
Die Autoren der Studie führen das rapide Absinken der Geburtenrate auf verschiedene mögliche Ursachen zurück: Sie sehen den abrupten Einbruch im Januar 2022 zunächst als Reaktion auf die beginnende Impfkampagne gegen das Coronavirus neun Monate zuvor. Demnach könnte es sein, dass viele Frauen angesichts der damals für Schwangere nicht zugelassenen Impfstoffe den Kinderwunsch aufgeschoben haben, um sich erst impfen zu lassen. Den verstärkten Geburtenrückgang ab Herbst 2022 führen die Forscher dann auf weitere andere Krisen zurück, die sich in der Endphase der Pandemie entwickelt haben und die sich negativ auf den Kinderwunsch ausgewirkt haben könnten.
„Der Krieg in der Ukraine, die gestiegene Inflation oder auch der fortschreitende Klimawandel haben die Menschen zusätzlich zur Pandemie verunsichert. In einer solchen Zeit multipler Krisen setzen viele ihren Kinderwunsch nicht um“, vermutet Prof. Dr. Martin Bujard vom BiB, Mitverfasser der Studie.
Inwiefern die neuen Zahlen einen generellen Trend zu sinkenden Geburtenzahlen in Deutschland einleiten oder nur einen temporären Effekt abbilden, ist derzeit noch nicht absehbar. Dauerhaft niedrige Geburtenraten tragen zu einer alternden Gesellschaft bei. Im Zusammenspiel mit zahlreichen anderen Faktoren ergeben sich daraus Herausforderungen unter anderem durch den Rückgang potenzieller Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt und für die Sozialsysteme.
Langfristige Betrachtung zeigt Rückgang der Fertilität nach einem zwischenzeitlichen Hoch
Die Geburtenrate in der Bundesrepublik pendelte nach 1975 für vier Jahrzehnte im Bereich zwischen 1,2 bis 1,4 Kindern pro Frau und gehörte lange Zeit zu den niedrigsten in Europa. Von 2015 bis 2021 lag sie dann deutlich höher mit Werten von 1,5 bis 1,6. Dieser Anstieg wird mit familienpolitischen Reformen wie dem Elterngeld und dem Ausbau der Kindertagesbetreuung in Verbindung gebracht. Auch die gestiegene Anzahl von Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland spielt eine Rolle, die, sofern sie noch nicht lange in Deutschland leben, im Mittel mehr Kinder bekommen.
„Während die Geburtenrate in Deutschland in den 2010er Jahren anstieg, haben einige europäische Länder einen Rückgang der Geburtenraten erlebt. Seit 2015 lag die Geburtenrate in Deutschland im europäischen Mittelfeld“, so Bujard.
Sinkende Geburtenraten auch in Schweden und anderen europäischen Ländern
Dass der starke Rückgang der Fertilität seit 2022 kein rein deutsches Phänomen darstellt, zeigt der Blick nach Skandinavien: In Schweden ist die Geburtenrate in den vergangenen beiden Jahren ebenfalls deutlich zurückgegangen. Hier fiel sie von rund 1,67 in 2021 auf nunmehr 1,45 Kindern pro Frau in 2023 ab – und damit auf den niedrigsten Wert seit Beginn der statistischen Erhebung. Obwohl die politischen Rahmenbedingungen in dem skandinavischen Land als besonders familienfreundlich gelten, ist die Geburtenrate hier bereits seit 2011 im Rückgang begriffen. Damals hatten Frauen durchschnittlich knapp zwei Kinder bekommen. Mit der aktuellen Entwicklung hat sich in Schweden der langfristige Rückgang der Fertilität nochmals beschleunigt.
Auch in anderen europäischen Ländern macht sich der Geburtenrückgang bemerkbar: Im EU-Durchschnitt lag die Geburtenrate im Jahr 2022 nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat bei 1,46 – und ist damit identisch mit dem deutschen Wert.
„Wir sehen nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern sowohl eine große Verunsicherung durch die zahlreichen internationalen Krisen als auch einen Geburtenrückgang“, meint der BiB-Wissenschaftler Bujard.
In den wenigen Ländern, in denen die statistischen Ämter bereits Daten für das Jahr 2023 berechnet haben, sind die Werte weiter gesunken. Die Forschenden gehen davon aus, dass sich das Muster des fallenden Fertilitätsniveaus auch in weiteren europäischen Ländern zeigen wird.
Wer will denn auch in diesem verloren Land Kinder kriegen? Da muss man schon selten dämlich sein!
Das Ergebnis der Ampelregierung
Nein, die Regierung ist nicht die Ursache für dein Single-Dasein.
Waren/Sind deine Eltern auch so einfach gestrickt?
zacl und Euther, ihr seid beide selten dämliche Schreiber!
Argumente?
Den Beitrag haben Sie offenbar nicht gelesen. Oder sind Sie allen Ernstes der Meinung, dass die europäisch-skandinavische Ampelregierung den Geburtenrückgang in Europa verantwortet? Sie sollten zudem darüber nachdenken, welche Bevölkerungsgruppe für den Geburtenanstieg, insbesondere nach 2015, verantwortlich zeichnete…
Wer will denn hier noch Kinder in die Welt setzen.
@B, jemand, der im Familienleben seine Erfüllung findet und nicht in Karriere, Jetset-Leben und politischen Ränkelspielen. Deutschland gehört trotz aller Krisen immer noch zu den reichsten Ländern dieser Welt und man muss sich seine Zukunft nicht schwärzer malen, als sie ist.
Genau, persönliche Erfüllung statt Verantwortung. Ob die Welt in 20 Jahren noch lebenswert ist – völlig egal, Hauptsache, man hat seinen Egoismus befriedigt, gell?
„Deutschland gehört trotz aller Krisen immer noch zu den reichsten Ländern dieser Welt“.
Der durchschnittliche Deutsche wohnt zur Miete, fährt einen 8 Jahre alten PKW, bekommt 1200 € Rente und ist „reich“.
Alle mal herhören:
Wer sich in einer Frittenbude eine doppelte Pommes mit Mayo leisten kann, ist nach Heisenberg „reich“!!!
Heisi, du solltest dich mal ins Auto setzen und in andere Länder fahren. Wahrscheinlich hast du Deutschland noch nie verlassen und schaust ÖRR.
Z.B. nach Dänemark in die Niederlande, nach Italien oder nach Frankreich. Es muss noch nicht mal die Cote dÁzur sein. Und dann erklärst du uns mal, warum Deutschland „reich“ ist.
Es gibt aber noch mehr Länder als Dänemark, die Niederlande, Italien oder Frankreich. Fahr mal in den Sudan oder nach Venezuela oder nach Kambodscha oder Turkmenistan – oder auch in die USA – dann jammere nochmal rum, wie arm du hier mit deinem acht Jahre alten PKW und 1200€ Rente bist.
Äpfel und Birnen vergleichen war schon immer soooo….
Interessant wird es, wenn man Durchschnittseinkommen mit Durchschnittslebenshaltungskosten vergleicht. Oder die Verteilung des „Reichtums“ innerhalb von Landesgrenzen. Da wirst du staunen!
Nein, absolut gesehen geht es selbst „armen“ Menschen in Deutschland sehr gut. Arztbesuche sind quasi kostenlos, man bekommt eine Wohnung mit fließend warmem Wasser und Zentralheizung gestellt und man bekommt notfalls bis an sein Lebensende etwas Geld, um nicht zu verhungern. Das können Menschen in Äthiopien, Afghanistan oder den USA nicht von sich behaupten.
Alsoooo ich will nur machen was ich will und keine Verantwortung für andere übernehmen. Ich geh bis zur Rente auf Parties und nehme Drogen. Mehr will ich nicht.
Geburtenrückgang, den merken wir dann alle gravierend wen diese Generation im arbeitsfähigen Alter ist. Dann schreihen alle nur noch mehr vom Fachkräftemangel und von Zuwanderung und da ist es auch egal wie oft dann in Unternehmen für bessere Bedingungen gestreikt wird, wenn keine eigenen Leute mehr vorhanden sind bleibt die Stelle unbesetzt.
Man sieht es doch genau jetzt, da wir Alle die Auswirkung des Geburtenrückgangs in den 90er spüren. Es muss was passieren, dass dieser Trend nach unten sofort aufhört und es wieder mehr Kinder gibt.
Arbeitsfähig ist auch gegenwärtig nicht gleich arbeitswillig. Da haben Arbeitsfähige die kuriosesten „Begründungen“ um nicht zu arbeiten. Und wenn dieser Unwille mit 12% mehr Netto belohnt wird🤷♂️Und bitte; hier sind ausdrücklich nicht diejenigen gemeint, die fleißig arbeiten und trotzdem auf, wie auch immer geartete, ergänzende Leistungen angewiesen sind.
„ergeben sich daraus Herausforderungen unter anderem durch den Rückgang potenzieller Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt und für die Sozialsysteme.“
Solange weiterhin bei der Bildung gespart und vernachlässigt wird, braucht man sich über Fachkräftemangel nicht zu beschweren.
Wieso steht da eigentlich „pro Frau“ und nicht „pro gebärende:r Mensch:in“? Finde den Duktus des Artikels wirklich nicht mehr zeitgemäß und inkludierend. 😉
Da ist was dran!
Man gab sich gestern in der „Welt“ erstaunt darüber, dass es in unserem Land so wenige Geburten gibt. Nun „denkt“ man laut darüber nach, woran das wohl liegen könnte. Ich möchte laut rufen: Lieber Gott lass Hirn vom Himmel regnen! Aber das Hirn nützt nichts, wenn in den oberen Reihen nur Ignoranten sitzen.
Wie viele Geburten hast du bisher vollbracht?
Und die sitzen da mit einem grooooßen Regenschirm.
Wohlstand senken, schon steigt die Geburtenrate.
Hast du Kinder?
😆
Du nun wieder!
Beantwortet hast du diese Frage noch nie. Warum wohl…
Das geht das Internet auch nix an.
Ich weiß es längst.
Sonst posaunst du doch auch alles ins Internet. 🙂 🙂 🙂
Könnte es eigentlich auch sein, dass die fehlenden Kinder in den 90ern, jetzt keine Eltern werden können?!
Unfruchtbarkeit bei allen anderen? Unwahrscheinlich.
Für die kaputten Familien in denen Eltern keinen Kontakt mehr zu den eigenen Kindern haben, oft ohne daß es dafür überhaupt triftige Gründe gibt die ein Außenstehender auch versehen könnte, kann niemand sonst etwas als die Beteiligten selbst. Das mit der Treue, Vorbildwirkung, Zugehörigkeit, ja und auch Disziplin die für das Gelingen jeglichen Gemeinwesens unverzichtbar ist wird oft unterschätzt.
Leute, die beim kleinsten Gegenwind die Arbeitgeber wechseln, bei verunglückten, meist belanglosen Wortwechseln alles in Frage stellen was die Beziehung ausmachte sind auch ein Kriterium für dieses phänomenale Scheitern des normalen alltäglichen Miteinanders, oft kann man über die Gründe nur noch dem Kopf schütteln und meinen daß es auch eine Systemstörung sein könnte.
Die Kriege, nun ja, die hat es gelegentlich auch als Grund gegeben, aber die jungen Soldaten die massenhaft auf den Schlachtfeldern ihr Leben lassen sind nicht aus Quatsch in die Welt gesetzt worden, da standen mal Hoffnungen und Pläne dahinter die von verblödeten, bornierten und narzisstischem Politvolk zunichte gemacht wurden und die Verweigerung von Geburten ist eine überzeugende Antwort darauf, wobei früher auch gerne mal die Atomraketen als Argument kontra familia herhalten mußten.
Wenn Kinder nicht mehr um die Ecke aufwachsen und später arbeiten sondern in England oder Neuseeland weil Teile dieser komischen, ewig sinnsuchenden Generation der Lebensträumer auf ihrer Flucht etwas sucht, das sie im Ausland sowieso nicht findet weil es ein internes Problem im Kopf ist hat das auch Auswirkungen auf den Wert einer Familie die ganz nebenbei auch aus Großeltern besteht die als Stütze wegfallen obwohl sie gern eine solche wäre.
Es kommt alles zusammen, viele sind auch mit ihrer Arbeit verheiratet und daraus entstehen nun mal keine Kinder, auch das ist eine Art Flucht…es ist allerhand drin im Topf der Erkenntnis….💡
Kommasetzung würde das Lesen dieses langen Kommentars erleichtern.
Es sind wohl eher zu wenige Punkte als Kommas….oder doch lieber Kommata, es ist auch ohne Kinder sehr spannend hier.
Wie geht das denn im besten deutschland ever`?