Gesundheit als Ware? Tagung der Uni Halle zum Verhältnis von Ethik und Ökonomie im Gesundheitssystem

Triage, Organspende, Kostendruck: Mit ethischen und wirtschaftlichen Konflikten im Gesundheitssystem befasst sich die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (dggö), die am 4. und 5. März an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) stattfindet. Erwartet werden rund 400 Gäste aus dem In- und Ausland. Neben Fachbeiträgen steht eine Podiumsdiskussion zum Themenkomplex Organspende und Organtransplantation auf dem Programm.
Egal, ob bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten im Krankenhaus, in einer Arztpraxis oder bei den Angeboten von Krankenkassen: „Viele Entscheidungen im Gesundheitssystem bergen das Potenzial ethischer und ökonomischer Konflikte: Im klinischen Alltag etwa beeinflussen Vergütungsregelungen die Wahl der Therapie. Außerdem ist nicht immer klar, was eigentlich die bestmögliche Behandlung ist“, sagt die Gesundheitsökonomin und Tagungspräsidentin Prof. Dr. Amelie Wuppermann von der MLU. Ziel der Tagung sei es, diesen Themenkomplex nicht nur zu diskutieren, sondern auch neue Lösungsansätze dafür zu entwickeln. Wuppermanns Team wird zum Beispiel in mehreren Beiträgen neue Erkenntnisse eines Forschungsprojekts zur Ökonomisierung in der Krebsmedizin vorstellen. Organisiert wird die Veranstaltung an der MLU vom Lehrstuhl für Empirische Mikroökonomik und vom Interdisziplinären Zentrum Medizin-Ethik-Recht.
Auf dem Programm der Tagung stehen rund 220 Fachvorträge, Posterpräsentationen und Diskussionsrunden zu allen Themen der Gesundheitsökonomie. Am Dienstag, 5. März, findet ab 15.20 Uhr im Audimax am Universitätsplatz eine Podiumsdiskussion zum Thema Organspende und Organtransplantation statt. Teilnehmen werden der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg Manfred Lucha, der Direktor der Klinik für Innere Medizin II der Universitätsmedizin Halle Prof. Dr. Matthias Girndt, Prof. Dr. Wolfram Henn, Mitglied des Deutschen Ethikrats, von der Universität des Saarlandes sowie die dggö-Vorsitzende Prof. Dr. Annika Herr von der Universität Hannover. Moderiert wird die Runde von der Tagesspiegel-Journalistin Dana Bethkenhagen.
Die dggö ist eine relativ junge Fachgesellschaft, die im Oktober 2008 gegründet wurde. Ziel ist es, die Forschung und die wissenschaftliche Politikberatung auf dem Gebiet der Gesundheitsökonomie zu fördern sowie gesundheitsökonomische Erkenntnisse in der Öffentlichkeit zu verbreiten.
16. dggö-Jahrestagung 2024
4. und 5. März
verschiedene Gebäude am Universitätsplatz
06108 Halle (Saale)
Weitere Informationen unter: https://www.dggoe.de/konferenzen/2024
Ich finde es sehr bedenklich, dass selbst Professoren nicht mehr zwischen Waren und Dienstleistungen unterscheiden können. Eine medizinische Behandlung ist eine Dienstleistung und keine Ware.
Ökonomie ist im Gesundheitssektor sehr wichtig, denn der Betrieb der Krankenhäuser muss sich auch für die Eigentümer lohnen.
…wieder einmal typisches FDP-Blubb, Blubb. Gesundheitswesen als eine tragende Säule der staatlichen Daseinsfürsorge hat 1) In Privathand 0,0 zu Suchen, 2) Ist generell vom Staat ohne wirtschaftlichen Aspekt ausreichend zu finanzieren, 3) Hat für jeden Patienten die notwendige und in Qualität gleiche Behandlung/Rehabilitation anzubieten und anzuwenden, 4) Hat für jeden Patienten vollumfänglich die entsprechenden Medikamente zur Verfügung zu halten, 5) Hat ein überschaubares Mindestmaß, z.B. nach Berufsgruppen, an staatlich gestützten KV vorzuhalten. In diese zahlen ALLE ein!, 6) Private KV sind abzuschaffen. Übrigens ist eine Dienstleistung zugleich eine Ware. Hier wird eine Arbeitsleistung wie in anderen Bereichen auch, gegen Bezahlung angeboten. Somit wird die Arbeitsleistung zur Ware.