Hat Halle den vierthässlichsten Bahnhof Deutschlands?
Der Hauptbahnhof von Halle zählt mit zu den hässlichsten Bahnhöfen in Deutschland. Dieser Meinung ist zumindest das Magazin Vice.
„Das filigrane Empfangsgebäude erstickt im Würgegriff von praktischgrauen Bahnsteigüberdachungen, einem Parkplatz und einem Glasvorbau. Als würde man ein Fabergé-Ei im Klostein-Regal einer Penny-Filiale ausstellen“, heißt es in dem Artikel des Magazins.
Den Titel hässlichster Bahnhof hat übrigens Kassel Wilhelmshöhe bekommen, vor Duisburg und Dortmund.
„praktischgrauen Bahnsteigüberdachungen“
Dummschwatz, geht denn eine Einflugschneise über den Hauptbahnhof? Oder von wo sieht man die Überdachungen.
Bin mir nicht sicher, ob bei der Entfernung der Winkel ausreicht – aber aus den obersten Etagen des neuen Hotels am Riebeckplatz könnte man evtl. einen Blick aufs Bahnhofsdach werfen können.
Ganz davon abgesehen – der häßlichste Bahnhof Deutschlands ist für mich Mehdorns Alptraum (aka Berlin Hbf). Kassel-Wilhelmshöhe (der ‚offiziell‘ hässlichste) ist dagegen die reinste Perle …
Im Artikel wird an der Stelle der Fußweg zum Bahnhof durch die Unterführungen beschrieben. Es ist nicht erkennbar, dass die Überdachung von oben betrachtet wurde. Überdachungen sieht man aber auch, wenn man zum Beispiel direkt darunter steht.
„Es ist nicht erkennbar, dass die Überdachung von oben betrachtet wurde.“ *prust*
https://video-images.vice.com/_uncategorized/1603107240401-imago0091763435h.jpeg?resize=800:*
Komm doch mal nach Halle.
http://www.bahnbilder.de/1200/am-20012015-bahnhof-halle-saale-844556.jpg
Oder meinst du, dass da Deckengemälde von Raffael fehlen?
„Der Hauptbahnhof Halle ist ein sogenannter Inselbahnhof. Das heißt, man muss erst mal durch diverse Unterführungen, um ihn zu erreichen. Wenn man dann aus dem Dunkel ans Licht tritt, sieht man, was hier schiefgelaufen ist: Das filigrane Empfangsgebäude erstickt im Würgegriff von praktischgrauen Bahnsteigüberdachungen, einem Parkplatz und einem Glasvorbau.“
Wärest du aus Halle, wüsstest du, dass der Bahnhof am Rand der Stadt gebaut wurde und zudem am Ende einer Sackgasse liegt. Warum sollte dort ein architektonischer Hingucker entstehen? Sehr funktionell gebaut durch das Hauptgebäude in der Mitte.Straßenbahn gleich vor der Tür.
So sah er um 1900 aus:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c0/Halle_%28Salle%29_Hauptbahnhof.jpg/1920px-Halle_%28Salle%29_Hauptbahnhof.jpg
Ganz toll. Und vor 161 Jahren gab es noch nicht mal Gleise an der Stelle.
Wer den zugrunde liegenden (du hast ihn selbst verlinkt, er ist aber auch im dbh-Artikel schon verlinkt) Text verstehend lesen kann, versteht beim Lesen, dass mit „praktischgrauen Bahnsteigüberdachungen“ nicht die Ansicht aus der Luftperspektive („Einflugschneise“) gemeint war.
„Oder von wo sieht man die Überdachungen[?]“
Von jeder Seite, wenn man im Zug sitzt und aus dem Fenster sieht, vom Vorplatz aus, wenn man – zu Fuß, wie im Artikel beschrieben – aus der Unterführung kommt, wenn man auf dem Bahnsteig unter diesen Überdachungen steht. Nur ein paar Beispiele.
Nimm das L und produziere nicht noch mehr Dummschwatz in deiner kleinkindlichen Bockigkeit!
Farbi verlinkt Vice als Quelle. Dass ich das noch erleben darf. Bist du auf einmal doch kein AfDler mehr?
Alles hier basiert auf diesem VICE-Beitrag.
Na da ist aber ein REDAKTEUR sehr sauer gewesen! Was dem wohl in Halle/S. passiert ist? Ob der vielleicht ein Opfer des Brüllzwergs vom Markt geworden ist?
Da wurde Magedeburg wohl nicht bewertet?
Dabei ist der Bahnhof noch eines der schöneren Gebäude in Halle.
Die sollten erstmal sehen, was neuerdings an Wohngebäuden in der Stadt errichtet wird.
Quadratisch, praktisch, billig. Haben die alle eine Blaupause der WBS70 Neubaublocks aus DDR Zeiten in der Schublade gefunden?
Aber was will man erwarten in einer Stadt in der sich auch niemand um Strassen oder Grünanlagen kümmert….
Da gebe ich dir völlig Recht. Mich nervt es auch, dass überall nur noch Klötze hingesetzt werden, selbst bei Einfamilienhäusern. Die Architekten waren zu lange mit ihren Bauklötzern beschäftigt und haben vielleicht zu viele in den Kindertagen an den Kopf bekommen. Und der Bahnhof ist nun einmal ein sehr altes Gebäude.
Die Beschreibung ist Knaller. Der Bahnhof ist dann künftig das Fabergeei…damit kann ich leben?
Die Beurteilung wurde anscheinend nur anhand von Bildern gemacht. Der Journalist gibt ja zu, nicht vor Ort gewesen zu sein. Nur um irgendwas zu schreiben vom Schreibtisch aus – das ist kein ordentlicher Journalismus.
Dies ist doch bei „Journalisten“ durchaus üblich…
Wozu in die Ferne schweifen wenns doch Google Streetview gibt.
… schon mal den Hbf von Hof begutachtet. Dort desinfiziert man sich beim Verlassen des Gebäudes freiwillig.
Ein Hbf ist in erster Linie ein Zweckbau, wo Züge ankommen und abfahren und wo eben Menschen aus-, ein- uns umsteigen. Und das möglichst bequem und ohne Komplikationen. Und wo an sich auch für eine gewisse Zeit aufhalten muss.
Das ist vielleicht Ihre heutige Betrachtungsweise, allerdings mit einem Blick in die Anfänge des Eisenbahnverkehrs spiegelte das Bahnhofsgebäude schon ein gewisses Aushängeschild der Stadt für den anreisenden Besucher wieder!
Hier ein paar Beispiele , die das auch heute noch eindrucksvoll belegen können!
https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?thread/6523-historische-bahnhofsgeb%C3%A4ude/
Allerdings war vielleicht das ,, damalige Auge des Betrachters“ noch darauf ausgerichtet, diese architektonischen Unterschiede während des ,,gewissen Aufenthaltes“ auch wahrzunehmen?
Heute scheint ausschließlich das eigene Smartphone die Qualität des Aufenthaltes zu prägen und das trifft leider nicht nur auf die Architektur der historischen Bahnhofsgebäude zu!
Insofern stimme ich Ihnen ein Stück weit zu, heute würde für die meisten Reisenden im Wandel der Zeit ein funktional errichtetes Bahnhofsgebäude völlig genügen!
Nur dummes Geschreibsel.. Ein Bahnhof hat zu allererst praktisch zu sein….
Naja, schön ist er nicht, passt aber zu Halle.
Die haben Zwickau das dunkle Moloch noch nicht erlebt
Ich weiß nicht, ob Der Zwickauer Hbf vielleicht mal aus 2 Bahnhöfen entstanden ist. Sieht aber fast so aus.
Und die Umgebung ist auch nicht besonders.
Völlig unwichtig ob er schön ist oder nicht / Züge müssen fahren, am besten pünktlich und zu viele Zielen in Deutschland und Europa….
Da kennt er den Bahnhof Köthen und Merseburg noch nicht.
Na und, ist die Meinung von dem Magazin Vice so wichtig ? „Die Zeitschrift ist anzeigenfinanziert und liegt kostenlos in u. a. Kneipen, Bars, Clubs sowie Bekleidungs- und Musikgeschäften aus“(Wikipedia). Vielleicht durfte sie innerhalb der Bahnhöfe nicht verteilt werden. Ansonsten dürfte doch deren meinung am A…. vorbeigehen.
„Das filigrane Empfangsgebäude erstickt im Würgegriff von praktischgrauen Bahnsteigüberdachungen, einem Parkplatz und einem Glasvorbau.“
Bis auf die Bahnsteigüberdachungen – volle Zustimmung. Besonders der Glasvorbau hat die ursprüngliche Erscheinung des Gebäudes versaut.
Den hässlichsten Bahnhof in Deutschland hat Ludwigshafen am Rhein.
Junge, Junge, hier haben einige den Sarkasmus im VICE-Artikel nicht verstanden. Meine Güte, zieht mal den Stock aus dem Arsch und heult nicht über „keinen ordentlichen Journalismus“, sondern nehmt den Artikel als das was er ist: Satire.
Aber wie immer bei Satire, steckt auch hier ein bisschen Wahrheit dahinter: der Bahnhofsvorplatz ist eine Betonwüste, die, in Ermangelung einer Zufahrtsbeschränkung, teilweise bis zur Kreuzung vorne zugeparkt ist, und was nach der Wende an „Modernisierung“ am Gebäude stattgefunden hat, kann man in mancher Hinsicht wirklich als „totsaniert“ bezeichnen. Nichts desto trotz sollte man nicht alles zu ernst nehmen und auch mal „über sich selbst“ zumindest schmunzeln können.
Und ich widerspreche einigen Vorschreibern in einem Punkt vehement: ein Bahnhof hat nicht allein praktisch zu sein. Auch und gerade Funktionsgebäude sollten auch schön sein, um den Alltag mit mehr oder weniger subtilen Kleinigkeiten zu verschönern. Ich erfreue mich z. B. auch an Dingen wie der künstlerischen Gehwegpflasterung im Mühlweg oder vor der Burse „Zur Tulpe“ am Uniring. Klar könnte man einfach alles asphaltieren, das wäre auch praktisch, aber wenn alles nur nach praktischen Maßstäben ausgerichtet wäre, wäre das Leben sehr trist. Aber das entspricht wahrscheinlich auch dem Charakter einiger humorloser Leser hier.
Kannst du mal sehen. So wirkst du auch immer, wenn du dich über solche trigger echauffierst, ohne die Absicht dahinter zu erkennen. 😉
Stimmt! Es gibt in der Reihe „Eisenbahnromantik“ spezielle Folgen, welche sich mit besonders prachtvollen Bahnhofsbauten unter dem Blickwinkel „Kathedralen des Fortschritts“ beschäftigen.
„Auch und gerade Funktionsgebäude sollten auch schön sein, um den Alltag mit mehr oder weniger subtilen Kleinigkeiten zu verschönern.“
Früher hat man das auch so gesehen, das bezeugen zahllose historische Fabrikgebäude deutschlandweit oder z.B. auch die Ursprungsbauten der Unikliniken hier in Halle. Da wurde sogar einst die wenige Jahre alte eiserne Giebichensteinbrücke wieder abgerissen und ersetzt, weil man befand, sie störe den Gesamteindruck des Landschaftsbildes. Heute wird höchstens technischer Baupfusch wieder abgerissen.
Heutzutage muss es billig und praktisch sein, offenbar gilt heute bei der Mehrheit nicht mehr „Das Auge isst mit“. Kein Wunder, wenn sich immer mehr Menschen in virtuelle Fantasywelten abseilen, wenn die reale Welt immer öder umgestaltet wird.
Mach dich mal kundig, was hinter dem Magazin steckt. Das ist kein Satire-Magazin.
Impressum:Gründer Suroosh Alvi & Shane Smith
„Suroosh Alvi (*26. März 1969) ist ein pakistanisch-kanadischer Journalist und Filmemacher. Er ist Mitbegründer von Vice Media, einer Jugendmedienmarke, die in mehr als 50 Ländern tätig ist.“ (wikipedia)
Wen man in Deutschland hässliche Bahnhöfe sehen will sollte man wohl eher aufs Land gehen, wo man den Bahnhöfen teilweise schon seit Jahren die Vernachlässigung und Verwahrlosung ansieht. Ich finde der Hallesche Hauptbahnhof sieht ordentlich aus und ist meist wenn ich dort bin sauber und gepflegt. Das Dach des Glasvorbaus hätte man vielleicht anders gestalten können, aber wenn man vom Bahnhofsvorplatz darauf zugeht empfinde ich diesen Vorbau als eher zurückhaltend und die imposante Kuppel ist immer noch wahrnehmbar.
Ein Bahnhof ist für mich dann hässlich, wenn er eine einzige Baustelle ist oder eindeutig verwahrlost und heruntergekommen aussieht. Beides trifft auf Halle nicht zu. Das einzige was man am Bahnhof momentan wirklich kritisieren kann sind die langen Wege von den Gleisen 8-13 zu den Haltestellen der Tramlinien 5 und 2. Aber sobald die Baustelle bei den Gleisen 1-3 erledigt ist und der Fahrgasttunnel vollständig freigegeben ist wird sich auch dieses Problem gelöst haben. Ich kann daher die Aussage dieses Magazins nicht nachvollziehen.
Wer hier hässlich ist sieht man an den Befürwortern. Die wissen er ihn nicht wie ein Bahnhof aussehen muss? Fahrt mal nach Magdeburg oder Berlin
Dieses Magazin Vice gehört zu dem viertschlechtetsten hinsichtlich journalistischer Exzellenz und Schreibkunst.
Was erwarten wir also von solch einem „Magazin“, das einfach auch handwerklich zu viele Fehler macht?
Und zum halleschen Bahnhof: Ich find ihn sehr schick, gerade auch vor dem Hintergrund seiner Geschichte. Er ist ein echtes Schätzchen. Gut, über diese Geschäfte müssen wir uns nicht unterhalten, das geht besser…
Sehr schön geschrieben 10010110!! Ich stimmte Dir voll und ganz zu!
Danke
Habt ihr keine andern Probleme?