HAVAG-Chef dankt dem Fahrgastbeirat
Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es in Halle (Saale) einen Fahrgastbeirat. Im Rahmen einer deutschlandweiten Tagung der Fahrgastbeiräte hat der Vorstand der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG), Vinzenz Schwarz, dem ehrenamtlichen Gremium gedankt. An verdiente Mitglieder wurde ein Präsentkorb überreicht.
Schwarz lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Fahrgastbeirat. “Wir handeln miteinander, nicht gegeneinander.” Einen besseren Kanal für die Wünsche der 56 Millionen Fahrgäste gebe es nicht.
Der 2003 gegründete Fahrgastbeirat hat 18 Mitglieder. Inzwischen hat sich Magdeburg vom halleschen Vorbild inspirieren lassen und den dortigen Fahrgastbeirat nach einem ähnlichen System aufgebaut. Während der Tagung wurde deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beiräten und den Unternehmen bundesweit nicht selbstverständlich ist. Unter anderem konnte sich der Fahrgastbeirat bei der Gestaltung der neuen Straßenbahnen einbringen – wodurch beispielsweise die Knöpfe zur Türöffnen größer und die Türen breiter sind.
Und das war auch in Halle nicht immer so. Es sei zwar damals ein guter Ansatz der Stadt Halle gewesen, die verschiedenen Bürgervereine anzusprechen und einzubeziehen. Doch mit der damaligen HAVAG-Chefetage hat die Zusammenarbeit nicht so gut geklappt. Selbst der Fahrgastbeirat hat erst von Änderungen erfahren, als diese umgesetzt wurden. “Es fing erst mit Euphorie an, doch die Motivation hat schnell abgenommen, mitzumachen”, sagte Hans-Joachim Berkes, Vorsitzender des halleschen Fahrgastbeirates. Eine Änderung sei erst im Jahr 2014 eingetreten, als Schwarz neuer Chef wurde. “Die Einstellung der Unternehmensführung ist nun eine andere”, betont Berkes. “Wir wollen unsere Ideen einbringen, und das wird im Unternehmen auch gelebt.”
Einen Dank an die Fahrgastbeiräte richtete auch Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens. Eigentlich täte jedes Unternehmen gut daran, ebenfalls einen solchen Beirat ins Leben zu rufen. Doch von einer gesetzlichen Verankerung hält sie nicht, schließlich komme es ja auf die handelnden Menschen an. Da bringt ein gesetzlicher Beirat nichts, wenn die Personen nicht miteinander auskommen.
Zudem verwies Hüskens darauf, dass es auch auf Landesebene Mitmachmöglichkeiten gibt. Man befrage in jedem Jahr die Kunden zu Fahrplanentwürfen und steuere bei Bedarf nach. Es sei immer wichtig, mit dem Kunden in Kontakt zu kommen, aber auch Personen zu haben, die sich intensiv mit der Thematik befassen.
„Der 2003 gegründete Fahrgastbeirat hat 18 Mitglieder.“
Es braucht also 18 Fahrgastbeiräte, um festzustellen, dass ältere Menschen größere Türdrücker brauchen? Das ist schon fast Kunst, aber sicherlich typisch für öffentliche Unternehmen in Halle.
Interessant ist der berufliche Lebensweg des Vorstandsvorsitzenden der HAVAG, Vinzenz Schwarz. Offen einsehbar ist sein Abschluss der BWL mit Diplom, für sein Studium der „Automatisierung“ gibt es offenbar keinen belegbaren Abschluss. In meinen Augen ist das recht zweifelhaft.
Hast du es denn der HAVAG schon vorher mitgeteilt?
Wenn ich mich nicht irre, sind Fahrgastbeiräte ehrenamtlich tätig. Es entstehen also keinerlei Nachteile für das öffentliche Unternehmen und erst recht nicht für dich persönlich. Abgesehen davon tut der Beirat mehr als das, was du hier so abschätzig beurteilst. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass Ingenieure am Reißbrett an alte und/oder behinderte Menschen denken, deshalb braucht es solche Beiräte.
In einem Privatunternehmen würde man sich um Menschen, die nicht genug Profit bringen, überhaupt nicht kümmern. Da zählen nur die starken, fitten; an allem anderen wird gespart bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit.
Aber von einem ignoranten Egoisten wie dir kann man ja keine andere Einstellung erwarten. 🙄
56 Mio. Fahrgäste, wow. Mehr als 50% der Bundesbürger sind in Halle mit Bus und Bahn unterwegs!
Krass oder?