Warnstreiks in Halle (Saale) im öffentlichen Dienst: rund 250 Streikende zogen durch die Stadt

“Heute ist kein Arbeitstag. Heute ist Streiktag”, schallte es am Donnerstagvormittag aus rund 250 Kehlen am Riebeckplatz. Die Gewerkschaften ver.di und GEW hatten zu Warnstreiks aufgerufen. Neben den Mitarbeitenden aus den  Kitas und Horten, Verwaltungen, Jobcenter, in der Bundesagentur für Arbeit und in der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland dabei.

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Nach einer Auftaktkundgebung zog ein Demonstrationszug über den Boulevard zum Marktplatz und von dort zum Steintor. “Zukunft schaffen. Öffentliche Dienste stärken”, stand auf dem Frontbanner. Zahlreiche Kita-Erzieher hatten auch Schilder gebastelt. “Kitastrophe” war da zum Beispiel zu lesen, oder “Der Schlüssel ist ein guter Schlüssel”. Denn die “Kita-Tanten und Onkels” protestieren nicht nur für mehr Geld, sie wollen auch einen besseren Betreuungsschlüssel in den Einrichtungen. 

Gewerkschaftssekretär Lucas Zahn nannte das Vorgehen der Arbeitgeber eine “Frechheit”, die Zeit der Rituale sei vorbei. “Die Kitas in Sachsen-Anhalt stehen vorm Kollaps”, sagte Katharina Raschdorf, bei ver.di für die sozialen Berufe zuständig. “Ihr seid völlig überlastet.”

Mehr zu den Reden und den Demonstrationszug im Video:

Forderungen:

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  • 8 Prozent mehr Gehalt – mindestens 350 Euro im Monat
  • höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten
  • drei zusätzliche freie Tage pro Jahr
  • ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um sie zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen
  • einen Gewerkschaftsbonus in Form eines weiteren freien Tages pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder
  • eine Reaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit
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46 Antworten

  1. Liberaler sagt:

    8% mehr Lohn sind akzeptabel, wenn gleichzeitig die Zahl der Beschäftigten um 8% reduziert wird. Die freigesetzten Arbeitskräfte werden keine Probleme haben, in der freien Wirtschaft einen Arbeitsplatz zu finden. Die Arbeitgeber sollten sich von den Gewerkschaften nicht erpressen lassen und Arbeitsverweigerern fristlos kündigen. 👍

    • Rechts ist keine Lösung sagt:

      Wenn der öffentliche dienst streiks so sehr hasst kann er gerne seine Mitarbeiter verbeamten.

    • Pädagogische. FK sagt:

      Im Vergleich zu manchem Bundesland weiter westlich sind wir bereits bei über 30% weniger Personal. D.h, wir sollten in LSA 30% mehr Gehalt verlangen?

    • : sagt:

      Du hast wirklich gar keine Ahnung!

    • Arbeitnehmer sagt:

      Dank Leuten wie dir wird die FDP erfreulicherweise nicht wieder in den Bundestag kommen. Danke !! Weiter so !!!

      Es gibt so etwas wie gesetzliche Regeln für Tarifverhandlungen. Dazu gehört das Streikrecht. Das hat mit Erpressung nichts zu tun und ist auch kein Kündigungsgrund.

    • Thomas sagt:

      Hier in den Kommentaren erklingt – es war nicht anders zu erwarten – mal wieder die arbeitnehmerfeindliche Kakophonie der Republik.

      Beleg Nr. 1: Streiks als Kündigungsgrund anführen.
      Wenn Arbeitgeber die Teilnahme an Streiks als Grund für eine fristlose Kündigung anführen, ist das schlichtweg rechtswidrig.

      Beleg Nr. 2: Pure Verachtung für die Anliegen der Beschäftigten.
      Zitat: „Wer mehr Geld haben will, kann morgens Zeitungen austragen oder am Wochenende in einem Waschsalon arbeiten. Jobs gibt es wie Sand am Meer.“ Mehr Verachtung und Ignoranz gegenüber Leuten, die schlichtweg ihre Rechte wahrnehmen, kann man in einen Satz kaum packen.

      Die Forderung nach Lohnzurückhaltung (0%) in der Krise folgt einer ausschließlich betriebswirtschaftlichen Perspektive und blendet volkswirtschaftliche Zusammenhänge aus. Die gestiegenen Lebensmittelpreise der letzten Jahre haben vor allem mit den gestiegene Energiepresien infolge des russischen Angriffskrieges bzw. der ausgebliebenen Gaslieferungen aus Russland zu tun. Zudem werden Preise nicht nur durch die Höhe der Löhne, sondern natürlich durch die Gewinnorientierung bestimmt. Das wird völlig ausgeblendet, wenn man stattdessen behauptet, ursächlich für hohe Mieten seien hohe Löhne.

    • Arbeiter sagt:

      „Mann der Arbeit, aufgewacht!
      Und erkenne deine Macht!
      Alle Räder stehen still,
      Wenn dein starker Arm es will.“

      Das nur mal an so einen schmutzigen Marktjunkie wie „Liberaler“ der sich hier nicht mehr PaulusHallenser nennen kann weil er sich unter dem Namen zu sehr lächerlich gemacht hat.

  2. PESCHKA sagt:

    Hat mal jemand an die Eltern gedacht. Was sie für Probleme bekommen können, wenn sie nicht arbeiten können.

    • Rechts ist keine Lösung sagt:

      Offensichtlich ist dem Arbeitgeber egal dass die Eltern dadurch nicht arbeiten können. Beschweren sie sich am besten bei dem Arbeitgeber.

    • : sagt:

      Nein, niemand denkt an die Eltern! Warum muss immer als erstes die Kinderbetreuung bestreikt werden? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der Arbeitgeber davon wenig beeindruckt zeigt.

      • LeipzigPendler sagt:

        Seid doch mal froh Zeit mit den eigenen Kindern verbringen zu können. Ach nee, die Kinder werden ja wieder zu den Großeltern abgeschoben.

    • Einfach mal nachdenken sagt:

      Denken Sie mal daran, dass jemand den Knochenjob macht, Ihre Kinder zu betreuen, dass Sie arbeiten gehen können. Die einzigen, die gerade an die Eltern denken sind die Streikenden. Denn wenn auf Grund schlechter Arbeitsbedingungen das niemand mehr machen will, stehen Sie alleine da. Die Streikenden möchten das nicht. Die Arbeitgebervertreter, die es nicht hinbekommen ihre Arbeitsplätze der öffentlichen Daseinsvorsorge attraktiv zu halten, bieten aber aktuell und in der Vergangenheit gar keine Lösungen an.

  3. ÖD sagt:

    8%? Bei uns im ÖD gab es jahrelang nur ca 3- 4 %. Euch würde ich rausschmeißen!

    • : sagt:

      Boah! Manche sind so doof! 8% ist eine Forderung der Gewerkschaft! Ist das deine erste Tarifrunde die du über die Medien miterlebst?

      • Liberaler sagt:

        In Zeiten leerer Kassen sollten die Arbeitgeber lediglich eine schwarze Null anbieten.

        Wer mehr Geld haben will, kann morgens Zeitungen austragen oder am Wochenende in einem Waschsalon arbeiten. Jobs gibt es wie Sand am Meer.

        • GeE sagt:

          Ich wäre auch für eine schwarze Null. Also eine reine Inflationsanpassung. Oops, da sind wir bei 12%…und nu?

        • besonders Liberaler sagt:

          Viele Jobs hast du denn?

        • Blindschleiche sagt:

          @“Liberaler Marktradikaler

          Kommt drauf an, wie du „schwarze Null“ definierst. Die Abschlüsse im öffentlichen Dienst decken seit vielen Jahren nicht mehr ab als die Inflationsrate, je nach genutzter Statistik kann man auch eher von Reallohnverlusten sprechen.
          Wenn da ein Abschluss für 2 oder 3 Jahre verkündet wird und stolz von erreichten Erhöhungen von 4 oder 6% die Rede ist, dann ist das immer die Summe des gesamten Zeitraums. Aufs Jahr bezogen sinds dann eher nur 1-2%.

        • @Liberaler sagt:

          Och, du hast hast gerade das Austragen der Zeitungen beendet. Aber wenn das die vom ÖD auch machen sollen, dann nehmen die doch dir deinen Arbeitsplatz weg.
          Was machste denn dann?
          Handaufhalten???

        • Paulusbeobachter sagt:

          Es ist schauerlich, wie die FDP immer führend bei der Wirtschaftskompetenz angesehen wird. Wieder und wieder können wir feststellen, dass da eigentlich Null Kompetenz vorhanden ist.

        • @Liberaler sagt:

          Die einzige Null bist Du, PaulusHallenser!

  4. Einfach mal in den Spiegel der eigenen Dummheit schauen. sagt:

    Komisch. Alles streiken, wollen mehr Geld und haben am Ende höhere Mieten. Lebensmittelpreise und Abgaben. Wie kommt das nut?

    • Quappe sagt:

      Geb ich dir absolut Recht. Vermieter kriegen den Hals nicht voll…. spekulieren mit den Grundbedürfnissen der Menschen.. Ich bin gegen Vermietspekulanten und für Enteignung, bzw Bußgelder bei Miet – Immobilienspekulatin auf dem Wohnungsmarkt.

  5. Bravo! sagt:

    So kann man die Wirtschaft noch weiter abwürgen. Die Staatsausgaben werden noch weiter steigen. Die Rezession verlangt das Gegenteil. Danke für nichts, ihr wirklich schlauen Menschen.

    • NichtausHalle sagt:

      Genau so funktioniert der Kreislauf. So lange Preise für Grundbedürfnisse vom freien Markt bestimmt werden, wird dieser bei Lohnerhöhungen immer nachziehen. Womit der Arbeitnehmer berechtigterweise zumindest diesen Verlust ausgleichen möchte. Usw. usw.

      • Matze sagt:

        Die Erhöhungen der Kitagebühren sind bereits beschlossen, nun ziehen die Erzieher nach. Dann werden also die Erhöhungen nicht mehr reichen und man sollte über weitere Erhöhungen nachdenken.

    • Gedankenspiel sagt:

      Das ist der Kapitalismus! Ganz einfach.

      • @Gedankenspiel sagt:

        Sehr komplex erklärt, ein wahres Gedankenspiel.
        Du hättest es, genau so, den Streikenden erklären können, dann hätten sie bescheid gewusst und wären wieder arbeiten gegangen!
        1€ für´s Phrasenschwein

  6. ÖD sagt:

    Mit rausschmeißen meine ich jene, die sich am Streik beteiligen sollten. Manche Deppen verstehen das nicht.

    • Logiker sagt:

      Wenn die Arbeit so unwichtig ist, dass man alle rauswerfen kann, wirso regst Du Dich so auf? Dann stört Dich doch der Streik gar nicht

  7. Boris sagt:

    Hat mal jemand an die Kinder gedacht? Die dürfen endlich mal ausschlafen.

  8. NiceM sagt:

    Wenn man sich die Forderungen anstellt, sehe ich ein echtes Problem vor allem in Sachen Planung. Besonders das Meine-Zeit-Konto halte ich für schwer umsetzbar im Alltag.

    • Rentner sagt:

      Wieso denn nicht?
      Es gibt Zeiten, wo ein Bediensteter anwesend sein muss, und zu anderen Zeiten eben nicht. Niemand arbeitet doch 24/7. Oder DU?

      • NiceM sagt:

        Du musst dies jedoch planen können. Wenn man Stellen so ausschreibt, das die angegeben Arbeiten für 5 Mitarbeiter reicht , werden diese eingestellt. Wenn nun aber Kurzfristig durch diese Form der Kontoführung dem MA ermöglicht wird frei zu nehmen, Müssen die 4 anderen diese Arbeit eben stemmen. Das wird dann je nach Arbeit und Zeitdruck kritisch. Sowohl auf AN Seite als auch nach oben hin.

  9. geht nicht sagt:

    Ausgerechnet der öffentliche Dienst.
    Die sollten sich in diesen Zeiten mal etwas zurückhalten.
    In den letzten Jahren haben die sich einen kräftigen Schluck aus der Pulle gegönnt. Die Wirtschaft schrumpft, der Steuerzahler kann die übertriebenen Wünsche der Verdi Gewerkschaftsbonzen nicht mehr stemmen.

    • Quappe sagt:

      Zu deiner Info…. Der öffentliche Dienst besteht auch aus Menschen, die für die Bürger arbeiten gehen. Das beinhaltet Verwaltung in Schulen, Behörden, Hausmeister, Busfahrer, Bahnfahrer, Erzieher ( nicht nur in Kitas sondern auch Wohngruppen der Jugendhilfe, Stadtverwaltung, Reinigungskräfte, Pförtner, Müllfahrer… Komm klar… Aber: 200 Teilnehmer.. Ist schon etwas dürftig…. fast schon lächerlich….

    • Pädagogische FK sagt:

      Die Metaller und Chemiefacharbeiter hatten zuletzt zwischen 5 und 6 Prozent erstreikt, also ist es doch nur gerecht, dass wir gleichziehen.

    • Kleiner Hinweis sagt:

      auch Mitarbeiter im ÖD zahlen Steuern 🙄

    • Statistiker sagt:

      https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2025/
      Soviel zu Legende des kräftigen Schlucks aus der Pulle in den letzten Jahren. Die letzten zwei Tarifabschlüsse waren jeweils Reallohnverluste unterhalb der Inflationslinie.
      Es gibt auch Grafiken der Entwicklung davor, in denen man sieht, dass in Deutschland einzig die Industrie große Pullen verteilt hat.

  10. Matze sagt:

    200 sind eine sehr überschaubare Zahl an Streikenden. Zumal auf den Bildern etliche Kinder und Jugendliche zu sehen sind. Da haben wohl einige ihre Kinder mitgebracht, damit es mehr aussieht.

  11. MaikW sagt:

    – Gewerkschaftsbonus in Form eines weiteren freien Tages pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder

    Echt? Dann trete ich aus. Ein ganz schön teuer erkaufter Urlaubstag wenn ich mir so meinen Beitrag anschau.

  12. warum? sagt:

    Wundert mich, dass die noch selbst streiken.
    Der öffentliche Dienst lässt doch sonst jeden Job von Privatfirmen erledigen. 😆

  13. JS sagt:

    Was ist denn an 8% bzw. 350€ nicht zu verstehen?
    Oder willst du hier den Stellenplan aller Kommunen aufgelistet haben?