Heute vor 75 Jahren endete der 2. Weltkrieg in Halle – Kirchenglocken läuten

Der 19. April 1945 ist für die Stadtgeschichte von Halle ein wichtiges Datum. Exakt um 10:55 Uhr wurden die Kriegshandlungen in Halle beendet, vermerkt ist das im den amerikanischen Tagebüchern, den „after action reports“. Aus diesem Grund haben heute um diese Zeit die Kirchenglocken wie die Friedensglocke der Marktkirche geläutet (Siehe Video unten). „Ich bin die Stimme, die Stimme des Lebens. Ich rufe euch, kommt, betet.“ So steht es als Inschrift auf der Friedensglocke.
Eigentlich waren aus Anlass des des Datums noch mehr Aktionen geplant, doch die Corona-Anordnungen haben dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im vorigen Jahr hatte die internationalen Felix Graf von Luckner Gesellschaft um Punkt 10.55 Uhr ein kleines Schauspiel organisiert, siehe Titelbild.
„Uebergabe oder Vernichtung“ stand auf Flugblättern, die amerikanische Soldaten über Halle abgeworfen hatte. Die Truppen hatten schon am 15. April 1945 die nördliche Stadtgrenze von Halle erreicht. Eine Reihe von Bürgern hatte damals Gespräche mit den gegnerischen Truppen initiiert und so eine Zerstörung der Stadt verhindert, unter ihnen auch der heute nicht unumstrittene Graf Luckner. Die 104. US-Division, die Timberwölfe, besetzte dann am 17. April weitgehend kampflos die Saalestadt. Lediglich der Rote Turm wurde durch Artilleriegranaten in Brand geschossen, um darauf aufmerksam zu machen, was der Stadt bei Widerstand droht. Dass Halle keine großen Schäden erlitt, wird Felix Graf von Luckner zugeschrieben, der zusammen mit dem Oberbürgermeister und einem Wehrmachtsoffizier die Stadt an die amerikanischen Truppen übergab.
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