Hohe Energiepreise: IG BAU fordert mehr Klima-Sanierungen an öffentlichen Gebäuden in Halle
Klima-Check für Rathaus, Polizei, Schule & Co.: Öffentliche Gebäude in Halle (Saale), die eine schlechte CO2-Bilanz haben, sollen mit Hochdruck energetisch saniert werden. Dafür spricht sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) aus. „In Zeiten extremer Gaspreise kommt es darauf an, dass auch der Staat die Umweltbilanz seiner eigenen Bauten unter die Lupe nimmt. Wir brauchen eine faire und gründliche Bestandsaufnahme, wie viel Energie die öffentlichen Gebäude in Halle verbrauchen. Dort, wo am meisten verschleudert wird, muss die Sanierung Priorität haben“, sagt Kerstin Fischer, Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd.
Neue Fenster einzubauen, Fassaden zu dämmen und Dächer neu einzudecken – all das spare langfristig viel Geld. Gleichzeitig seien energieeffiziente Umbauten ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. „Kommunal- und Landespolitik sollten diese Zukunftsinvestitionen vorantreiben. Es geht darum, dass der Staat seine energiepolitischen Hausaufgaben macht – und beim Thema Sanieren mit gutem Beispiel vorangeht“, betont Fischer.
Vom Finanzamt bis zum Feuerwehrhaus: Es sei ein wichtiges Signal, sich darum zu kümmern, dass öffentliche Gebäude in Halle nicht zu den Schlusslichtern in puncto Energiebilanz zählen. Verwaltungsgebäude oder Sportstätten gehörten oft den schlechtesten Effizienzklassen – G oder H – an. Das bedeutet, dass sie jährlich mehr als 200 Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter verbrauchen. Zum Vergleich: In der Effizienzklasse A, wie er beim Neubau üblich ist, liegt der Jahresenergieverbrauch bei 30 bis 50 Kilowattstunden.
Nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) belaufen sich die Energiekosten öffentlicher Gebäude bundesweit auf sechs Milliarden Euro pro Jahr – davon müssen allein die Kommunen 3,8 Milliarden Euro tragen. Die stark gestiegenen Preise im Zuge des Ukraine-Kriegs sind hierbei noch nicht berücksichtigt.
Die IG BAU verweist auf Pläne der EU-Kommission. Danach sollen öffentliche Gebäude bis zum Jahr 2027 europaweit mindestens auf die Effizienzklasse F gebracht werden, bis 2030 dann mindestens auf die Klasse E. Das Klimaschutzpaket „Fit for 55“ sieht vor, den gesamten Gebäudesektor bis zum 2050 klimaneutral zu machen. In Deutschland verursacht der Betrieb von Gebäuden derzeit 35 Prozent des Endenergieverbrauchs, so das Umweltbundesamt.
Die Klima-Ziele ließen sich aber nur erreichen, wenn neben den privaten Hausbesitzern und Vermietern auch die öffentliche Hand deutlich mehr als bislang investiere, ist sich Fischer sicher. Das Klima-Sofortprogramm von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) sei dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Danach soll noch in der zweiten Jahreshälfte ein Dialog zwischen Bund, Ländern und Kommunen starten, um die Sanierungszahlen bei öffentlichen Bauten deutlich zu erhöhen. Dabei müssten zügig konkrete Maßnahmen vereinbart werden, so Fischer. Auch der Plan von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die „Behörden-Temperatur“ ab dem Herbst nur noch auf höchstens 19 Grad hochzufahren, nutze dem Klimaschutz und dem staatlichen Geldbeutel. „Jetzt ist es wichtig, dass die Politik die nötigen Mittel für die Sanierungen bereitstellt. Viel Zeit bleibt nicht. Dürre, Stürme und Starkregen zeigen schon heute, was passiert, wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird.“
Ein ordentliches Heizungsmanagement bei den öffentlichen Gebäuden (insbesondere an Schulen), würde schon viel Energie sparen.
Bei vielen Schulen, lässt sich die Heizung im Klassenraum nicht regulieren. Beim Lüften geht unnötig viel Energie verloren und allen ist es egal…
Man muss das als Chance begreifen! In wenigen Wochen wird Karl Lauterbach zähneknirschend das Ende der Pandemie verkünden, weil wir uns das ständige Lüften gar nicht mehr leisten können.
Wegen Corona muss sowieso viel gelüftet werden.
Die sollen lieber die Grünen zum
Rücktritt auffordern
Weil?
Gerade die Grünen sorgen für die steigende Nachfrage nach Bauleistungen.
Wenn alle fordern, dann will ich auch eine Forderung fordern. Nämlich die Absetzung von Habeck und Lauterbach. Das müsste doch ohne großen finanziellem Aufwand realisierbar sein. Oder ?
Klar, ist notiert. Nun schwitz schön weiter.
Was? Wo die doch gerade dabei sind, unser Land zu ruin… äh, retten!
Seit 2 Jahren ließt man, dass Bauarbeiten, vor allem im öffentlichen Bereich, sich immer weiter verzögern, weil die Firmen ausgelastet sind. Jetzt fordern diese Firmen noch mehr Aufträge, die sie gar nicht ausführen können? Mit Geldern, die 2/3 der Kommunen gar nicht haben?