Immer mehr Pflegebedürftige in Sachsen-Anhalt – Anstieg von 60,7 Prozent innerhalb von 10 Jahren
Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt brauchen Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Darüber informiert das Statistische Landesamt. Demnach haben Ende 2019 129.672 Personen Leistungen bezogen, das sind 49.005 mehr als zehn Jahre zuvor, also ein Anstieg um 60,7 %.
Nahezu 3/4 der Pflegebedürftigen (93 356 Pflegebedürftige; 72,0 %) wurden 2019 zu Hause sowohl ausschließlich durch Angehörige (55 690 Pflegebedürftige) als auch durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste (37 666 Pflegebedürftige) versorgt.
In stationären Pflegeeinrichtungen (Pflegeheimen) wurden 29 213 Personen (22,5 %) betreut. Davon waren 29 072 Pflegebedürftige vollstationär untergebracht.
7 103 Pflegebedürftige (5,5 %) mit Pflegegrad 1 bezogen keine Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung bzw. erhielten ausschließlich Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag.
Der medizinischen Dienst der Krankenkassen oder andere entsprechende Gutachter, die durch die Pflegekassen bzw. die privaten Versicherungsunternehmen beauftragt wurden, stuften 8,7 % (11 298 Personen) der insgesamt versorgten Pflegebedürftigen als gering beeinträchtigt (Pflegegrad 1), 45,7 % (59 195 Personen) als erheblich beeinträchtigt (Pflegegrad 2), 27,6 % (35 849 Personen) als schwer beeinträchtigt (Pflegegrad 3), 12,4 % (16 102 Personen) als schwerst beeinträchtigt (Pflegegrad 4) in der Selbstständigkeit oder den Fähigkeiten und 5,4 % (7 010 Personen) schwerst beeinträchtigt in der Selbstständigkeit oder den Fähigkeiten mit besonderen Anforderungen (Pflegegrad 5) ein.
Bei einem Anteil von 0,2 % (218 Personen) konnte noch keine Einstufung vorgenommen werden.
Ist doch klar , weil die meisten nach der Wende geborenen abhauen. In Sachsen-Anhalt ist doch nichts mehr los. Die Arbeitslosenquote sagt’s doch schon, warum viele hier abhauen. Die Wirtschaft schwächelt, weniger Chancen auf einen festen Arbeitsplatz. Da helfen auch günstige Mieten nichts oder günstige Grundstücke. Bitterfeld ist auch tot seit der Wende. Bestes Beispiel ist Wolfen Nord. Einst stark bewohnt aber nun ist davon nichts mehr zu sehen.
„Ist doch klar , weil die meisten nach der Wende geborenen abhauen.“
Was hat das mit dem Thema Pflegebedürftigkeit zu tun?
Ganze Menge…
Es geht ja auch darum, das die älteren Bewohner in Sachsen Anhalt immer mehr werden aber der Nachwuchs immer weniger. Immer weniger jüngere Familien siedeln hier an, weil man es schwerer hat hier Arbeit zu bekommen.
Aha? Seltsame Logik.
Weil junge Menschen wegziehen gibt es mehr Menschen mit Pflegestufe? Humbug. Auch wenn niemand wegzieht bleibt die Anzahl der Personen mit Pflegestufe gleich.
Was ist da überraschend? Die Bevölkerung wird älter und die Babyboomer auch. Es kommt noch mehr dazu. Also Politik richtet euch ein! Und nicht erst wenn es 12.00 Uhr.
„Also Politik richtet euch ein!“
Das ist zu einfach. Erforderlich ist erhebliche Aufwertung, finanziert durch eine Zwangsabgabe von den akademischen Berufsgruppen. Ein Pfleger muss mindestens so viel verdienen wie ein Akademiker, damit sich hier etwas nachhaltig ändert.
Mir wäre genug Personal ,keine Überstunden und meine freien Tage wichtiger ,als mehr Geld in der Tasche und weiterhin katastrophale Arbeitsbedingungen. Ein Beruf macht nicht nur das Gehalt attraktiv. Und mit Geld Nachwuchs zu kötern, halte ich nicht wirklich für sinnvoll.
Das ganze Leben lohnarbeiten, um dann als menschliches Wrack dahinzusiechen. Früher hieß es noch, man tue das, damit es die späteren Generationen nicht mehr müssten, für den menschlichen Fortschritt, wenn man so wollte. Heute wird nicht mal mehr diese Mär bemüht. Ganz offensichtlich geht es nur noch um mehr Gewinne, höhere Aktienkurse und andere Fantasiezahlen und -werte, die es einer handvoll Menschen erlaubt, immer größere Yachten, Häuser und anderen Schnickschnack zu kaufen. Willkommen ins unserer ganz realen Dystopie.
Zum ständig steigenden Alter der Bevölkerung und der damit einhergehenden Pflegebedürftigkeit passt ja bombig die Stimmung und Politik hier im Land:
– versucht man einen Aufzug in eine Bestandsimmobilie einzubauen gängelt einen das Bau- oder Denkmalamt zu tode.
– hat man doch eine Genehmigung schreien Linke & Co gleich wieder Luxussanierung weil sich ein Aufzug leider nicht mit 50 DDR-Mark Kaltmiete pro Monat finanzieren lässt
– der Fahrrad als ständig und ausschließlich als Allheilmittel der Fortbewegung angepriesene „Alternative“ zum Auto ist auch so richtig top für die leicht pflegebedürftige Gruppe.
Alles zusammen: es kann einem davor grauen, mal alt zu werden…
Wie überleben nur Menschen in den Bergen?
Dort wo die Häuser alle Räume auf einer Ebene haben und jede Familie mindestens 2 Autos? Gute Frage….
Es werden ja auch immerzu mehr Menschen alt und klapprig