Importpreise im September waren fast ein Drittel höher als vor einem Jahr – aber minimaler Rückgang zu August

Die Importpreise waren im September 2022um 29,8 % höher als im September 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte die Veränderungsrate im August 2022 gegenüber dem Vorjahr noch bei +32,7 % gelegen, im Juli 2022 bei +28,9 %. Gegenüber dem Vormonat August 2022 fielen die Importpreise im September 2022 um 0,9 %. Das war der erste Rückgang im Vormonatsvergleich seit April 2020.
Hauptverantwortlich für den starken Anstieg der Importpreise im Vorjahresvergleich waren weiterhin die hohen Preissteigerungen für den Import von Energie. Energieeinfuhren waren im September 2022 um 135,1 % teurer als im September 2021, verbilligten sich aber gegenüber August 2022 um 4,0 %. Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die starken Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet. Diese Preise lagen im September dreieinhalb Mal so hoch wie im September 2021 (+252,0 %). Gegenüber August 2022 fielen sie aber um 3,0 %.
Elektrischer Strom kostete im September 2022 an den Börsen 172,1 % mehr als ein Jahr zuvor (-25,0 % gegenüber August 2022).
Die Preise für importierte Steinkohle lagen 128,4 % über denen von September 2021. Gegenüber August 2022 sanken sie um 11,7 %.
Erheblich teurer als vor einem Jahr waren außerdem Mineralölerzeugnisse mit +65,1 % und Erdöl mit +52,5 %. Auch hier sanken die Preise gegenüber dem Vormonat: bei Mineralölerzeugnissen um 1,6 % und bei Erdöl um 3,0 %.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im September 2022 um 13,0 % höher als im September 2021 und 0,2 % höher als im August 2022. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 27,6 % über dem Stand des Vorjahres (-0,7 % gegenüber August 2022).
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im September 2022 um 8,1 % über denen von September 2021 (+0,6 % gegenüber August 2022). Teurer waren insbesondere Maschinen (+9,1 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,2 %).
Starke Anstiege bei Energieträgern und Vorleistungsgütern treiben Exportpreise
Der Index der Exportpreise lag im September 2022 um 16,8 % über dem Stand von September 2021. Im August 2022 und im Juli 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei +18,6 % beziehungsweise bei +17,0 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat August 2022 fielen die Exportpreise im Durchschnitt um 0,6 %.
Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im September 2022 die Preissteigerungen bei den Energieträgern. Die Preise für Energieexporte waren 141,8 % höher als ein Jahr zuvor. Insbesondere Erdgas war bedeutend teurer als im September 2021 (+231,7 %), verbilligte sich aber gegenüber August 2022 um 8,9 %.
Die Preise für Vorleistungsgüter, die einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren haben, lagen um 16,9 % über denen von September 2021 (+0,2 % gegenüber August 2022). Hier waren insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+136,8 %) sowie Papier und Pappe (+37,0 %) erheblich teurer als im Vorjahresmonat.
Wenn man sich die Preisentwicklung von Erdgas und Erdöl ansieht, bedarf es eigentlich keiner weiteren Erklärung, warum Erdölverbraucher keine Staatshilfen bekommen.