Jan Riedel geht nach Magdeburg: Halles Stadtratsvorsitzender wird neuer Bildungsminister – OB Vogt: endlich ist Halle wieder in der Landesregierung vertreten, Glückwünsche von Hauptsache Halle und Grünen

Eine Personalie in der Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat auch Auswirkungen auf die Lokalpolitik in Halle (Saale). Denn Ministerpräsident Reiner Haseloff hat Jan Riedel als neuen Bildungsminister ernannt, nachdem zuvor Eva Feußner abgesetzt wurde. Riedel ist nicht nur langjähriger Schulleiter des Lyonel-Feininger-Gymnasiums, sondern auch seit einem Jahr Vorsitzender des halleschen Stadtrats.
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt sagte gegenüber dubisthalle.de, er freue sich sehr, dass die Saalestadt endlich wieder am Kabinettstisch vertreten ist. Denn bisher kam kein Minister der Landesregierung aus Halle. Schade sei es aber, dass Riedel nun nicht mehr Stadtratsvorsitzender sein kann. “Ich habe sehr gut mit ihm zusammengearbeitet“, sagte er, auch wenn es nur kurz war.
Der Vorsitzende der Stadtratsfraktion Hauptsache Halle, Andreas Wels, gratuliert dem bisherigen Stadtratsvorsitzenden Jan Riedel herzlich zu dessen Berufung in das Amt des Ministers für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt. „Ich freue mich außerordentlich für Jan Riedel, dass er das Vertrauen erhalten hat, künftig die Bildungspolitik unseres Landes federführend zu gestalten. Mit seiner jahrelangen Erfahrung als Lehrer und vor allem als Schulleiter des Lyonel-Feininger-Gymnasiums bringt er genau das Fundament an Praxisnähe mit, das es braucht, um die Herausforderungen im Bildungsbereich anzupacken. Diesen Weitblick, den er sich an der Basis erarbeitet hat, wird er hoffentlich nun gewinnbringend auf ganz Sachsen-Anhalt übertragen können“, erklärt Andreas Wels. Wels weiter: „Gleichzeitig möchte ich Jan Riedel ausdrücklich für seine bisherige Arbeit im halleschen Stadtrat danken. Als Vorsitzender hat er die Sitzungen stets mit großem Fingerspitzengefühl, Intelligenz und Fairness geleitet – immer den Ausgleich suchend, immer das Wohl unserer Stadt im Blick. Es ist für den Stadtrat ein spürbarer Verlust, dass er diese Aufgabe nun nicht mehr wahrnehmen kann.“ Abschließend richtet Andreas Wels persönliche Worte an den neuen Minister: „Ich wünsche Jan Riedel für seine neue, verantwortungsvolle Aufgabe alles erdenklich Gute, eine glückliche Hand und den Mut, notwendige Impulse zu setzen. Möge er die Interessen der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und der Eltern stets gleichermaßen im Blick behalten. Dafür hat er unsere Unterstützung und besten Wünsche.“
Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, erklärt dazu: „Gut, dass die Zeit der selbstgerecht durchgedrückten Bildungspolitik vorbei ist – ob das endlich den Beginn moderner Bildungspolitik markiert, wird sich zeigen. Daran wird sich Jan Riedel als neuer Bildungsminister messen lassen müssen. Unsere Kinder und unsere Unternehmen brauchen Bildung für die Zukunft. Die Zeit der Entbildungspolitik muss endlich vorbei sein.“ Während der Amtszeit von Eva Feußner wurden entscheidende Weichenstellungen für eine zukunftsgerichtete Bildungslandschaft blockiert. Statt auf Reformen, Beteiligung und pädagogische Innovation setzte die Ministerin auf Konfrontation, Intransparenz und Rückschritt. Lehrkräftemangel, marode Schulen und die Streichung wichtiger Förderstrukturen – all das hat Sachsen-Anhalts Bildungswesen massiv geschwächt. Die grüne Landtagsfraktion fordert daher: Jetzt braucht es eine echte bildungspolitische Kurskorrektur. Ein bloßer Wechsel an der Spitze reicht nicht. Notwendig ist eine umfassende Neuausrichtung hin zu Chancengerechtigkeit, Digitalisierung, Lehrkräftegewinnung und moderner Schulentwicklung.
Zur Entlassung von Bildungsministerin Feußner und der Ernennung von Jan Riedel zum neuen Bildungsminister erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann: „Dass Eva Feußner nun doch den Stuhl der Bildungsministerin räumen muss, ist nach ihren wiederholten Alleingängen und den völlig überzogenen Verschärfungen der Vorgaben für die Arbeit in den Schulen nur konsequent. Der Zeitpunkt ist allerdings viel zu spät, als dass in der sehr begrenzten Zeit bis zur nächsten Landtagswahl noch entscheidende Weichen neu gestellt werden könnten. Der neue Bildungsminister Riedel ist um die Aufgabe, das bereits vorbereitete kommende Schuljahr noch irgendwie zu retten und dann im bereits aufflammenden Wahlkampf das danach folgende Schuljahr 2026/27 vorzubereiten, wirklich nicht zu beneiden. Seine Möglichkeiten sind sehr begrenzt und die Erwartung an ihn, den Scherbenhaufen von Eva Feußner zu beseitigen, werden vermutlich zu hoch sein. An den grundlegenden Problemen, an denen Eva Feußner letztlich gescheitert ist, wird auch Jan Riedel kaum etwas ändern können. Es wird nicht mehr Geld für die Schulen geben, es sind keine neuen Maßnahmen mehr erkennbar, die man zur Lehrkräftegewinnung sinnvoll und kurzfristig noch ergreifen könnte, und es würde auch überraschen, wenn sich die Unterstützung für die Schulen von Seiten anderer Kabinettskolleginnen und -kollegen – etwa aus dem Finanz-, dem Sozial- und dem Wissenschaftsministerium – plötzlich verbessern würde. Seine Chance besteht allerdings darin, in einigen nicht unwichtigen Detailentscheidungen notwendige Korrekturen vorzunehmen. Das ist natürlich zuerst die Rücknahme der Bedarfskürzungen für das kommenden Schuljahr. Das sind aber auch bildungspolitische Fehlentwicklungen wie die ergänzte Schullaufbahnberatung, die die Grundschulen massiv belastet. Und es wird darauf ankommen, wie er das gerade erst beschlossene Schulgesetz mit einer Fülle neuer Verordnungsermächtigungen umsetzen wird. Nicht zuletzt kann sich Jan Riedel verdient machen, wenn er die Probleme mit den nicht bezahlten Überstunden der Lehrkräfte schnell in den Griff bekommen würde und den Frust in den Lehrerzimmern so zumindest reduzieren könnte. Im Interesse der Schülerinnen und Schülern, der Eltern und der Pädagogen in den Schulen kann man Jan Riedel nur bestmöglichen Erfolg und ein gutes Auge für das Machbare wünschen.“
Na wenigstens war der mal Schulleiter ….kennt die Krise also.
Viel Erfolg….
Er war es nicht nur, er ist es sogar noch immer.
Stadträte kriegen lediglich eine minimale Aufwandsentschädigung dafür, dass sie in Halle einen Milliardenhaushalt verantworten.
Hahaha … warum habt Ihr die Feußner dann aus’m Amt rausgeschmissen???
ZehDehUhhhhh … hahahaha!
„Denn bisher kam kein Minister der Landesregierung aus Halle.“
Hier liegt Alexander Vogt aber ziemlich daneben. Jan Riedel stammt aus Borna in Sachsen. Außerdem ist die frühere SPD-Justizministerin Angela Kolb-Janssen in Halle geboren.
Vogts Detailwissen zur sachsen-anhaltischen Landespolitik lässt sehr zu wünschen übrig.
Klugscheißer! Woher jemand ursprünglich „stammt“, ist doch völlig Wurscht?!
Ja wäre schön. 🙂
Die Rede ist von aktuellen Ministern und da kommt keiner aus Halle
Nächstes Jahr wird auch niemand mehr von der gelben Truppe aus Halle im Landtag sitzen, sondern haben dann mehr Zeit für die Familie…
Einwohner,
wir werden definitiv 2026 wieder in den sachsen-anhaltischen Landtag einziehen. Die Menschen im Land wollen Freiheit und Liberalismus – und nur wir als FDP können das bieten.
Was erdreistest du dich eigentlich, für andere Menschen zu sprechen und von „wir“ zu reden? Oder hältst du dich jetzt für den König von Sachsen-Anhalt und benutzt nur noch den Pluralis Majestatis? 😛
10010110,
der war gut. 🙂
Hast du den Satz aus einem deiner Statements vor der Bundestagswahl kopiert?
Auch ein früherer Bildungsminister wohnte in Halle-Kröllwitz, nahe des Klinikums, Name ist mir nicht mehr bewusst.
Mir ist da nur, wenn ich da morgens mits Rad vorbeigefahren bin, dass da oft ein schwarzer Schlitten wartete, bis einer einstieg.
Man muss als OB nun nicht die Lebensläufe aller bisherigen Minister des Landes parat haben.
Und der hat sich nicht nur um die Bildung in Halle zu kümmern, sondern auch um die in Jessen, Stolberg, Salzwedel, Zeitz,…
Vielleicht wäre es da mit der Preußler-Schule anders ausgegangen.
Hoffentlich reformiert er alle Lehrpläne gründlich und passt sie an die künftige Wirklichkeit an.
Sicher eine gute Wahl. Wünsche Herrn Riedel viel Erfolg.
Was noch auffällt: unser OB stellt immer den Bezug zu sich her, ganz so, als drehe sich die Welt nur um ihn.
Dann nehme ich meine Töchter sofort vom Feininger. Ohne Super-Jan läuft da nix mehr!
Das stimmt nicht, das ist ein Verlust, ja. Aber das Kollegium bleibt ja trotzdem.
Der Leiter der besten staatlichen Schule des Landes, der gezeigt hat, dass er in der Politik gut dasteht.
Ich kenne ihn persönlich nicht, aber er ist sicherlich hochqualifiziert, dieses sehr wichtige Thema kompetent und mit den richtigen Werten, zu lenken.
Ich hoffe sehr, dass er den Posten über die nächste Wahl hinweg behalten kann, einer der wenigen CDUler, denen ich wirklich Kompetenz zutraue.
Das, was diese Eva Feußner alles verbrochen hat, bar jeder Kompetenz, völlig planlos immer tiefer in die Krise. Selbst eine Nicht-Besetzung des Postens, wäre der Bildung zuträglicher gewesen, als diese Unperson. An den schwächsten Kindern sparen und für den Rest auch nichts aufbringen, außer zusätzlichen Belastungen und Härten.
Wer auch immer jemals auf die Idee kam, ihr diesen Posten zu geben, der sollte gleich mit gefeuert werden.
Er ist 1. nur Lehrer und 2. alle Gymnasien waren mit Lehrern sehr gut ausgestattet, vor allem in den Oberzentren hat es an diesen Schulen nie an Lehrer gemangelt.
Trotzdem viel Erfolg, wird es schwer in dieser Verwaltungsbürokratie einen Fuss auf den Boden zu bekommen.
Die Entlassung von Frau Feußner war längst überfällig.
Frau Grimm-Benne dürfte die nächste sein.
Das liegt an der Quote. Die muß stimmen…..
Naja
Kennt er die Schullandschaft? Das Feininger musste sich nie Sorgen um Lehrkräfte mache. In der Stadt gelegen und gutes Gymnasium. Das versteht sich von selbst. Aber versteht Herr Riedel die Situation von Schulen, bei denen selbst keine Quereinsteiger mehr gefunden werden? Von Schulen, die nicht digitalisiert sind ? Von Schulen, die Inklusion praktizieren (was Gymnasien nicht tun) ? Ich kann es mir nicht vorstellen.
Mit dem was Sie sich nicht vorstellen können könnte man sicher Bibliotheken füllen.
Er versteht sogar Grundschule.