Kaputte Fenster, bröckelnde Wände: Auenschule schlägt Alarm

Seit siebeneinhalb Jahren ist Jana Eltz die Schulleiterin der Auenschule. Und genauso lange beschäftigt sie sich mit dem Thema einer Schulsanierung oder eines Neubaus. Am Dienstag nun wurde in der Beigeordnetenkonferenz ein Zeitplan genannt. Und dieser ließ die Schulleiterin Katharina Brix die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Frühestens 2020 soll nun gebaut werden. 6,6 Millionen Euro sollen aus Stark III-Fördermitteln investiert werden. Sie sei erschrocken, warum erst so spät. „Es gibt an unserer Schule massive Probleme“, klagte sie. Wiegand selbst habe das Gebäude schon gesehen und kenne die „dramatische Lage“, so Brix. Und die habe sich weiter verschlechtert. Man habe mit Ungeziefer zu kämpfen, Fenster seien morsch und würden aus dem Rahmen fallen. Auch die Sanitäreinrichtungen seien in einem schlechten Zustand, Teile des Schulhofs habe man sperren müssen. Brix sprach sogar von einer „Gefährdung der Schüler“, so ein kürzlich eine Tafel aus der Wand gebröckelt. Und wegen steigender Schülerzahlen müsse man nun auch die letzten Fachunterrichtsräume schließen und in normale Unterrichtsräume umwandeln. Platz würde es eigentlich im Gebäude genug geben. Doch nur das Erdgeschoss ist nutzbar, die beiden oberen Etagen nicht. Brix beklagte in diesem Zusammenhang das langsame reagieren der Stadtverwaltung. So warte man derzeit zwei bis drei Wochen, damit ein defektes Fenster repariert werde. Martin Heinz vom Fachbereich Immobilien sagte eine Verbesserung zu. „Wenn irgendwo sicherheitsrelevante Probleme sind, dann müssen die abgestellt werden.“
Zum Baustart selbst konnte BIldungsdezernentin Katharina Brederlow nur sagen, dass man hier auf Stark III-Fördermittel vom Land angewiesen sei. Und wegen der Bearbeitungszeit stünden diese frühestens 2020 bereit. „Ich bin skeptisch, dass die Bearbeitung schneller geht.“
Aber zumindest in einem Punkt soll möglicherweise nachgebessert werden. Denn wenn die Auenschule saniert wird, sollen die Schüler übergangsweise in Radewell unterrichtet werden. Dabei ist das Schulgebäude in der Ottostraße viel näher, die Stadt jedoch will es für andere Schulen als Ausweichquartier nutzen. „Die Ottostraße ist fußläufig erreichbar“, so Katharina Brix. Die Lage sei optimal. Hier will die Stadt noch einmal prüfen.
Wenn dann vorraussichtlich zum Schuljahr 2021/22 der Neubau steht, wird der Schulbezirk der Auenschule auch vergrößert. Teile der jetzt zur Grundschule Südstadt gehörende Straßen und Teile der Diesterwegschule der Auenschule zugeschlagen werden. Mit den Maßnahmen sollen die Grundschule in der Rigaer Straße und die Diesterwegschule entlastet werden. Ohne Änderung würde die Schülerzahl an der Auenschule auf rund 100 fallen, die Bestandssicherheit wäre gefährdet. Sie liegt bei 80 Schülern. Durch die Änderung der Straßenzuordnungen wächst die Auenschule zur größten Grundschule im Viertel an. Knapp 250 Schüler würden ihr zugeordnet. An der Grundschule Südstadt wären es 230, an der Diesterwegschule 170. Greifen soll die Änderung ab dem Schuljahr 2021/22. Dann werden alle Straßen im Wohnquartier zwischen Vogelweide, Elsa-Brändström-Straße, Paul-Suhr-Straße und der S-Bahn-Trasse der Auenschule zugewiesen.
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