Kinderarmut: jedes dritte Kind in Halle lebt von Hartz IV
In Halle lebt mehr als jedes dritte Kind von Hartz IV-Leistungen. Das geht aus einer neuen Studie der der SPD nahestehenden Friedrich-Ebert-Stiftung hervor.
34,3 Prozent der Unter-15-Jährigen wohnen in Hartz IV-Familien, damit liegt die Saalestadt an der Negativspitze. So steht es im Bericht „Ungleiches Deutschland: Sozioökonomischer Disparitätenbericht 2015“. Das Armenhaus der Stadt ist dabei die Silberhöhe, mehr als zwei Drittel aller Kinder hier im Stadtteil leben von Hartz IV. Zwei von drei Kindern haben also keine arbeitenden Eltern oder ihre Eltern verdienen viel zu wenig. Am wenigsten von Armut betroffen sind laut Studie Kinder in Bayern und Baden-Württemberg. In Bayern beispielsweise liegt der Anteil der Kinder, die in Bedarfsgemeinschaften leben, unter 6,4 Prozent.
Ausgewertet wurden auch weitere Faktoren. So liegt das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner bei 47.300 Euro und damit am Ende der Tabelle, das Haushaltseinkommen liegt bei 1.362 Euro per Person. Personen mit höheren Einkommen wohnen dagegen im sogenannten Speckgürtel. So liegt das BIP, also die Wirtschaftskraft, im Saalekreis bei 65.200 Euro.
Halle kann aber auch in einem Sektor punkten. „In Ostdeutschland ist der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungsbetrieben in den Landkreisen nahezu flächendeckend sehr gering“, merkt die Studie an. Nur die kreisfreien Städte wie Dresden, Leipzig oder Erfurt ragen hervor, Halle landet bei elf Prozent.
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