Kostenexplosion bei den Hilfen zur Erziehung

Schon seit Jahren gibt es Streit um die sogenannten „Hilfen zur Erziehung“. Verschiedene Stadträte sind der Meinung, dass die Kosten im Haushalt viel zu niedrig angesagt sind. Und das bestätigt sich Jahr für Jahr. Denn auch in diesem Jahr reichen die im Haushalt eingestellten Mittel nicht aus. Der Stadtrat soll 14 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen – zu den sowieso schon im Haushalt eingestellten 30,8 Millionen Euro. Das liegt daran, dass Zahl der zu betreuenden Kinder und Jugendlichen weiter ansteigt.
Zum Ende des ersten Halbjahres wurden in der Saalestadt 1.773 Jungen und Mädchen betreut, das sind 298 mehr als vor einem Jahr und sogar 421 mehr als vor zwei Jahren. Obendrauf sind auch die Gehälter der Erzieher gestiegen. Hilfen zur Erziehung kommen zum Beispiel bei psychisch- oder alkoholkranken oder behinderten Eltern zum Einsatz, ebenso bei verhaltensauffälligen Kindern.
Weitere rund 1,7 Millionen Euro mehr als geplant sind für die Eingliederungshilfe vorgesehen, das ist fast eine Verdopplung. Hier fallen junge Menschen drunter, die bereits das 18. Lebensjahr vollendet haben, aber noch in Wohngruppen leben.
Auf 1,5 Millionen Euro, und damit ein Drittel mehr, steigen die „Vorläufigen Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen“. Das liegt daran, dass immer mehr Kinder kurzfristig aus ihren Familien genommen und in Heime gebracht werden. „Die gestiegenen Zahlen von Inobhutnahmen von Kleinkindern machen deutlich, dass Frühe Hilfen ausgebaut und zielgerichteter wirken müssen. Dazu wird die Zusammenarbeit mit Geburtskliniken, Frauenärzten und Familienberatungsstellen intensiviert“, begründet die Stadt die Entwicklung.
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