Landtag soll über Prepper-Netzwerk diskutieren

Diese Woche sind Chats eine rechtsextremen Prepper-Gruppe geleakt worden, in der Vorbereitungen auf einen „Rassenkrieg“ getroffen worden. Einer der Mitglieder diente in der Coronakrise im „Stab Außergewöhnliche Ereignisse“ eines Landkreise in Sachsen-Anhalt, ein anderer war Mitarbeiter der AfD-Landtagsfraktion. Aus diesem Grund soll es eine Aktuelle Debatte in der kommenden Landtagssitzung geben.
„Die Berichte sind zutiefst beunruhigend und bestätigen erneut die rechtsextremistischen Verstrickungen der AfD-Fraktion. Wir können nicht wegsehen, wenn im Landtag Leute arbeiten, die den Bürgerkrieg vorbereiten wollen“, erklärte die SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle.
Die Antragsbegründung im Wortlaut:
Rechtsextremes Prepper-Netzwerk reicht bis in die AfD-Landtagsfraktion – Vorgänge jetzt aufklären, Demokratie und Gesellschaft schützen!
Die am 5. Juni 2020 unter dem Titel „Vorbereitung auf den ,Rassenkrieg‘“ veröffentlichten, umfassenden Rechercheergebnisse der „tageszeitung“ weisen auf die Existenz eines rechtsextremen Netzwerks sog. Prepper im Raum Sachsen und Sachsen-Anhalt hin. Es handelte sich demnach zum Zeitpunkt der ausgewerteten Dokumente u. a. um Reservisten der Bundeswehr.
Die in Auszügen veröffentlichten Chatprotokolle weisen auf Bestrebungen zur illegalen Beschaffung von Waffen und Munition sowie auf die Durchführung von Schießtrainings hin. Der Reservistenstatus wurde anscheinend gezielt genutzt, um sich mittels „privater Kampfvorsorge“ auf den Ausbruch eines vermeintlichen „Rassenkriegs“ vorzubereiten. Ein Mitglied der Gruppe im Rang eines Oberfeldarztes in einem Kreisverbindungskommando hat zuletzt im zivilen Katastrophenschutzstab eines Landkreises in Sachsen-Anhalt mitgearbeitet.
Zwei der im Artikel benannten Mitglieder der Gruppe, Michael S. und Hannes R., waren über mehrere Jahre und mindestens bis zum Jahr 2019 in der AfD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt als Referenten beschäftigt. Sie sind wie andere in der Gruppe Mitglieder der Leipziger Burschenschaft Germania und betrieben die Gründung einer Burschenschaft Germania in Magdeburg. In den Chatprotokollen bezeichnet Michael S. die Stimmung in der AfD-Landtagsfraktion u. a. als „ausgelassen hitleristisch“. Viele der Chatauszüge sind von Rassismus, Gewaltbereitschaft und Umsturzfantasien geprägt.
Die Erkenntnisse verfestigen das Bild einer rechtsextremen Verankerung der AfD in Sachsen-Anhalt, nicht zuletzt in den Reihen der Mitarbeiter der Landtagsfraktion.
Neben der Frage möglicher aktueller, terroristischer Bedrohungen durch das Netzwerk ist auch zu klären, inwieweit die Verfassungstreue von Reservisten ausreichend gesichert wird und wie gut militärische und zivile Strukturen vor der Unterwanderung und Instrumentalisierung durch rechtsextreme Kräfte geschützt sind.
Die Schicht der Zivilisiertheit ist erschreckend häufig sehr dünn.
Diese Auseinandersetzungen in der Gesellschaft wird es geben… Man kann was dagegen tun.. Man kann es aber auch lassen..
Und Recherchen der taz sind sicher völlig objektiv.
„Und Recherchen der taz sind sicher völlig objektiv.“
Ist die TAZ etwa nicht Teil der vielgepriesenen deutschen Qualitätsmedien® ?
Und Menschen mit einem Arsenal an Waffen sicherlich nur gutmuetige Jaeger
„gutmuetige Jaeger“
Das schließt sich aus.
Wenn an der Objektivität gezweifelt wird, dann meist mit der Behauptung, es seien wesentliche Dinge weggelassen und damit ein einseitiges Bild vermittelt worden.
Welche Dinge wurden hier wohl weggelassen, Ihrer Meinung nach? Meinen Sie, die Preppergruppe hätte sich an anderen Tagen antirassistisch geäußert, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen und die Stimmung in der AfD-Landesfraktion als „konzentriert und antiautoritär“ beschrieben?
Jede multikulturelle Gesellschaft endet in Sezession und Bürgerkrieg, siehe z. B. Jugoslawien oder Südafrika (mit seinen Progromen an weißen Farmern). Die Prepper haben diese Situation nicht geschaffen. Tagtäglich erleben wir, dass der Staat einer seiner elementarsten Aufgaben nicht mehr nachkommt, der Gewähleistung von innerer und äußerer Sicherheit. Terror ist eingezogen in Deutschland. Sicher ist nur noch, wer sich private Wachdienste leisten kann oder aber wer sich bewaffnet. Die Prepper-Szene agiert rein defensiv, will aber beim Zusammenbruch der öffentlichen Ordung (etwa nach einem Blackout im Zuge der Energiewende) nicht wehrlos dastehen. Ich würde es sehr befürworten, wenn angesichts dieser Situation Schusswaffenbesitz wie in den USA zugelassen und nicht kriminalisiert wird.
Damit sind Prepper aber kein Teil der Lösung, sondern auch nur ein Teil des Problems, denn die meisten Prepper bereiten sich nicht nur auf einen eventuellen Zusammenbruch der Gesellschaft und öffentlichen Ordnung vor, sondern lehnen diese Gesellschaft und öffentliche Ordnung sogar selbst ab; d. h. sie sind selbst der Terror, auf den sie sich angeblich vorbereiten. Man könnte auch sagen, sie wollen, dass die Gesellschaft zusammenbricht, damit sich das „Preppen“ auch gelohnt hat und sie sich mal selbst beweisen können.
@Veit Zessin: Kommst du eigentlich noch in der Realität an oder bist du schon komplett durchs Internet geschädigt?
@Binärcode: Den Kern getroffen!