Laser statt Lichtbögen: Stadtwerke nutzen neues Schweißverfahren

In Halle-Trotha lassen die Stadtwerke gerade eine Trinkwasserleitung erneuern. Eine 600mm-Leitung ist in der Dimension nicht mehr nötig. Bei Relining wird die neue 300mm-Leitung innerhalb der 600mm-Rohre verlegt.
Doch um die Größe geht es nicht, sondern um die Verlegungsart. Denn es kommt bei Schweißen ein völlig neues Verfahren zum Einsatz. Entwickelt wurde das orbitale Laserschweißverfahren wurde von der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH.
Das Verfahren sei bis zu 100 Mal stärker als ein normales Schweißverfahren mit elektrischen Lichtbögen, sagt SLV-Chef Steffen Keitel. Bislang sei das Verfahren schon bei Gashochdruckleitungen eingesetzt worden. Nun komme es zum ersten Mal bei Trinkwasserleitungen zum Einsatz.
Jörg Schulze von der Stadtwerke-Tochter Hallesche Wasser- und Stadtwirtschaft GmbH erhofft sich mehr Effizienz. Denn während ein Schweißer rund eine halbe Stunde braucht, ist eine Schweißnaht mit dem Laserverfahren nach 90 Sekunden gesetzt. Und weil auch kaum Wärme entsteht, kann mit Hilfe eines elektromagnetischen Ultraschalls unmittelbar danach auch gleich die Naht überprüft werden.
Die Stadtwerke und die Tief- und Spezialbau Halle GmbH, die für die Stadtwerke die aktuelle Baustelle betreuen, hoffen nun insbesondere darauf, das Verfahren auch bei innerstädtischen Baustellen einsetzen zu können. Wenn das gelingt, werden die Baugruben kleiner und die Sperrzeiten kürzer.
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