Massive Zugausfälle: Lokführermangel bei Abellio noch schlimmer
Der Lokführer-Mangel beim Bahnunternehmen Abellio spitzt sich zu. Ab dem Wochenende kommt es deshalb unter anderem auf den Zuglinien RB20 Halle-Weißenfels und RB75 Halle-Eisleben zu Zugausfällen. Ab Samstag, dem 22. September 2018 bis zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember gilt der Notfahrplan.
RB 20, Abschnitt Erfurt Hbf. – Eisenach bzw. Gegenrichtung: montags bis freitags entfallen am Nachmittag drei Züge, die das Angebot auf dem genannten Abschnitt von einem Stundentakt auf einen Halbstundentakt verdichten. Zwischen Erfurt Hbf. und Gotha fährt Schienenersatzverkehr ohne Zwischenhalt. Fahrgäste von/zu allen anderen Stationen werden gebeten, den nachfolgenden Zug zu benutzen, da die Fahrzeit für Ersatzbusse zu lang wäre.
RB 20, Abschnitt Halle (Saale) Hbf. – Weißenfels bzw. Gegenrichtung: montags bis freitags von ca. 8 – ca. 16 Uhr sowie samstags und sonntags ganztägig fährt die Regionalbahn RB 20 auf dem Abschnitt Halle – Weißenfels nicht. Die ausfallenden Züge werden durch Schienenersatzverkehr ersetzt. Fahrgäste können zudem die parallel fahrenden Regionalexpresszüge RE 16 und RE 18 nutzen, die bei Bedarf zusätzlich in Leuna-Werke Nord und Leuna-Werke Süd halten.
RB 24, Großheringen – Jena-Göschwitz bzw. Gegenrichtung: samstags und sonntags entfällt die RB 24 in der Zeit von ca. 9 bis ca. 19 Uhr. Die ausfallenden Züge werden durch Schienenersatzverkehr ersetzt. Zudem können Fahrgäste auf der Relation Jena – Camburg den parallel fahrenden Regionalexpress SE 15 nutzen.
RB 59, Abschnitt Erfurt Hbf. – Sömmerda bzw. Gegenrichtung: montags bis freitags entfallen am Nachmittag die Züge, die auf dem genannten Abschnitt den Stundentakt auf Halbstundentakt verdichten. Zwischen Erfurt Hbf. und Sömmerda fährt Schienenersatz-verkehr ohne Zwischenhalt. Fahrgäste von/zu allen anderen Stationen werden gebeten, den nachfolgenden Zug zu benutzen, da die Fahrzeit für Ersatzbusse zu lang wäre.
RB 75, Halle (Saale) Hbf. – Lutherstadt Eisleben: samstags und sonntags entfällt in den frühen Morgenstunden je eine Fahrt von Halle nach Eisleben bzw. umgekehrt. Die ausfallenden Züge werden durch Schienenersatzverkehr ersetzt.
Mit dem Notfahrplan wolle man einen stabilen und planbaren Verkehr gewährleisten, obwohl derzeit nicht alle für den Linienbetrieb benötigten TriebfahrzeugführerInnen verfügbar sind, so Abellio. Hintergrund seien die Vorbereitungen auf die Betriebsaufnahme im Dieselnetz Sachsen-Anhalt, das Abellio am 9. Dezember 2018 übernimmt. Dafür müssen die heutigen Abellio-TriebfahrzeugführerInnen auf den neuen Fahrzeugen geschult werden und die Streckenkenntnis erlangen. Die Schulungen übernehmen ebenfalls Abellio-MitarbeiterInnen, die dafür freigestellt werden müssen. Allein dadurch fehlen tagtäglich ca. acht TriebfahrzeugführerInnen für den planmäßigen Betrieb. Außerdem müssen alle neuen KollegInnen geschult werden, auch wenn sie heute schon MitarbeiterInnen des Vorbetreibers sind.
Auch der allgemein vorherrschende Fachkräftemangel schlage zu. Es sei nicht frühzeitig genug gelungen, genügend ausgebildete TriebfahrzeugführerInnen vom freien Markt einzustellen. Deshalb bilde man derzeit Quereinsteiger in Eigenregie aus. Zur Zeit laufen vier Kurse mit insgesamt rund 50 neuen MitarbeiterInnen. Die ersten beiden Ausbildungskurse werden spätestens bis zum Fahrplanwechsel abgeschlossen, dann können die neuen Kollegen eingesetzt werden.
Alle genannten Maßnahmen seien darauf ausgerichtet, vom Fahrplanwechsel im Dezember an wieder den kompletten Leistungsumfang anzubieten – sowohl auf den Strecken des Saale-Thüringen-Südharz-Netzes als auch im dann übernommenen Dieselnetz Sachsen-Anhalt.
Im Sommer gab es einen ähnlichen Engpass, dessen Ursachen neben dem damals gerade gestarteten Schulungsprogramm vor allem in einer angespannten Urlaubssituation begründet lagen. Ein abgespecktes Verkehrskonzept an Wochenenden und vor allem die überaus große Bereitschaft der Fahrpersonale zur Übernahme von Sonderschichten halfen bei der Begrenzung der Auswirkungen. Das Unternehmen bedankt sich an dieser Stelle nochmals bei seinem engagierten Personal.
Abellio bittet seine Fahrgäste um Entschuldigung und bedauert, dass es zu Erschwernissen und Unannehmlichkeiten kommt.
Hauptsache der Weihnachtsverkehr ist abgesichert.
So ist das eben, wenn der NASA die Verkehrsunternehmen nur nach den Koststenangeboten auswählt. An den fahrzeugen kann nichts gespart werden, also geht es nur über das Pesonal. Wenn es jetzt schon zu Ausfällen wegen Personalmangel kommt, wie wird es dann erst mit dem zusätzlichen Dieselnetz. Hat sich da Abellio nicht maßlos übernommen ?