Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung: nur wenige Gastronomen setzen Regelung um, kritisiert die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt
Die Verbraucherzentralen haben untersucht, inwieweit kleinere Portionsgrößen und die Mitnahme von Tellerresten in der Gastronomie angeboten werden. Der bundesweite Marktcheck zeigt – nur wenige Gastronomen nutzen die Möglichkeiten, einen eigenen Beitrag gegen Lebensmittelverluste zu leisten.
Die meisten Gäste haben oft nur die Wahl zwischen Vorspeisen und Hauptgerichten. Ein generelles Angebot variabler Portionsgrößen für alle Speisen fehlt in über 80 % der Fälle. Ebenfalls zu selten wird auf die Möglichkeit zur Mitnahme von übrig gebliebenen Speisen hingewiesen. Nur vier von den 153 untersuchten Restaurants weisen Gäste schon in der Speisekarte auf einen entsprechenden Service hin.
„Wir finden, das geht sicherlich besser. Die Gastronomie könnte einen deutlich größeren Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten“, so Alexander Heinrich, Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, und weiter: „Sollte die freiwillige Selbstverpflichtung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen nicht ausreichen, müssen verbindliche Vorgaben seitens des Gesetzgebers geschaffen werden.“
Zu wenig Auswahl an kleinen Portionen von Hauptgerichten
Die Verbraucherzentralen untersuchten im Jahr 2022 bundesweit 153 Online-Speisekarten und Webseiten von Restaurants, – darunter große, überregionale Gastronomieketten, aber auch kleine inhabergeführte. So bot im Marktcheck nur jeder fünfte Betreiber einzelne Hauptgerichte sowohl in herkömmlicher als auch in kleiner Portion an. In den Übrigen (123 von 153) können Gäste mit kleinem Hunger ausschließlich Vorspeisen wählen.
Häufiger dagegen sind kleinere Portionsgrößen für bestimmte Personengruppen, so haben 10 Restaurants im Check ein spezielles Angebot für Senioren. „Das Angebot kleinerer Portionen sollte allerdings nicht auf bestimmte Personengruppen beschränkt sein“, sagt Heinrich. „Es sollte üblicher Standard sein, Speisen in variablen Portionsgrößen anzubieten. So ermöglichen die Betreiber ihren Gästen Portionsgrößen nach Bedarf zu wählen, wodurch weniger Nahrungsmittel im besten Falle mitgenommen oder eben entsorgt werden müssen“, so der Experte.
Nur sehr selten Hinweise zum Mitnehmen von Resten
Trotz positiver Einzelfälle finden sich in Speisekarten nur selten Hinweise Tellerreste mitzunehmen. So wiesen im Marktcheck nur vier der 153 untersuchten Restaurants darauf hin.
Dabei zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage mit mehr als 2000 Teilnehmenden im Auftrag der Verbraucherzentralen, dass Anreize seitens der Restaurantbetreiber an dieser Stelle besonders sinnvoll wären. Die Hälfte der befragten Verbraucher, die nie oder bestenfalls selten übrig gebliebene Speisen mitnehmen, würde sich durch einen entsprechenden Hinweis ermutigt fühlen. Und 25 Prozent dieser Verbraucher empfinden einen Hinweis in der Speisekarte oder auf dem Tisch als förderlich.
„Übriggebliebene Lebensmittel mit nach Hause zu nehmen – ist keinesfalls peinlich. Das Gegenteil ist der Fall – es zeugt von Wertschätzung der Arbeit und den Ressourcen gegenüber, die in unserer Nahrung stecken.“, sagt der Experte. Jährlich landen 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel allein in der Gastronomie im Abfall. Hier kann jeder Betreiber einen eigenen Anteil leisten und Gästen variable Portionsgrößen anbieten und die Mitnahme von Speiseresten aktiv bewerben. Beide Maßnahmen werden vom Dialogforums-Außer-Haus-Verpflegung im Rahmen der nationalen Strategie zur Reduktion von Lebensmittelverlusten empfohlen. Dieses hatte anhand von Modellprojekten Handlungsempfehlungen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen für die Gastronomie erarbeitet. Bisher sind die Maßnahmen allerdings freiwillig.
Viele bieten auch Senioren Portionen an…..einfach danach fragen…….Essen mitnehmen und dann noch in einer Plastikschale mit Alufolie ist ja auch nicht ganz sinnvoll……
Schön aufessen dann scheint auch die Sonne !!!
Ich habe Hunger. Wir hungern. Wir brauchen große Portionen.
„Häufiger dagegen sind kleinere Portionsgrößen für bestimmte Personengruppen, so haben 10 Restaurants im Check ein spezielles Angebot für Senioren. „Das Angebot kleinerer Portionen sollte allerdings nicht auf bestimmte Personengruppen beschränkt sein“, sagt Heinrich. „Es sollte üblicher Standard sein, Speisen in variablen Portionsgrößen anzubieten.“
Omg sind die dumm jeder kann Senioren oder Kinder Portionen in jeden Restaurant bestellen!!!
Als Senior oder Kind schon. Alles andere ist den meisten zu peinlich.
Wieso peinlich?
Weil Senioren- und Kinderteller als ermäßigte Sonderangebote angesehen werden und man nicht als Geizhals oder Erschleicher von Sozialleistungen dastehen will.
Wie wir wann und wo und wieviel wir speisen, geht euch einen ……
an. Merkt euch das.
Die Gastronomen werden schlau sein und aus den Speiseresten ein neues Mahl kreieren oder die Reste aufgewärmt servieren.
Ziel nicht verstanden
Du hast das Ziel nicht verstanden?
👍
Wir haben das immer so gemacht, dass wir die Essensreste auf einen Teller geschoben haben. Das würde dann neu serviert. 👍
Cheffe sagte immer: Aus 4 zurückgegebenen Gerichten mache ich ein neues. Warum soll ich das Essen neu kaufen? 😁👍
Man muss natürlich immer bedenken, dass auch das wiederservierte Essen nicht ganz aufgegessen wird. Macht aber nix, dann wird es wieder auf einen neuen Teller geschoben. Spätestens beim 2. oder 3. Mal recyceln war es dann weg. 👍💰
Tippgeber: Einen großen Bottich mit Essen auf den Tisch stellen. Ringsherum 10 Stühle worauf Gäste sitzen. Danach nimmt jeder seinen Löffel und frisst gemeinsam mit den anderen Kumpels den Bottich leer. Wenn was übrig bleiben sollte- die Reste in kleine Hundekot Beutel verstauen und in die Hosentasche stecken. Alle sind zufrieden. 1 Essen und keine Reste!
Ab und zu mal bei to good to go schauen, viele bieten dort schon zu viel gebackene Teigwaren für kleines Geld an.
Muss man wohl unter heute übliches Scheingefecht verbuchen. Wer die Bedienung darauf hinweist, eine kleine Portion haben zu wollen, wird selten auf taube Ohren stoßen und oft einen Sonderpreis bekommen. Ob aufgewärmtes, aufwendig verpacktes Essen wirklich so attraktiv ist, sei einmal dahingestellt. Und in den wenigsten Fällen wird Essen einfach weggeworfen, sondern regelmäßig recycelt.
Digital Naives halten die Speisekarte halt für ein (feststehendes) Bestellformular und führen ungern Gespräche von Angesicht zu Angesicht.
Top Analyse vom Reallifefachexperten.
wer möchte denn auch schon einen übersichtlichen Teller für viel Geld im Restaurant bekommen…?
Wir sind gerne und oft in mehreren Restaurants in Halle zum Essen. Selten ist es ein Problem eine Seniorenportion zu bekommen. Meistens habe ich Gefrierbeutel in der Tasche um Reste mitnehmen zu können.
Ein Problem bei Seniorentellern ist oft, das Gäste für eine halbe Portion auch nur einen halben Preis zahlen wollen.
Uns ist bewusst, das die Arbeit der Küche für das Essen gleich bleibt, also am Preis nicht viel zu sparen ist. Leider sieht das nicht jeder so.