Mit Video: Halle leuchtet wieder – Weihnachtsmarkt am Dienstag eröffnet
Als am Dienstag die Dämmerung über den halleschen Marktplatz fällt, ist der Moment gekommen, auf den viele Menschen in der Stadt wochenlang gewartet haben: Die offizielle Eröffnung des Weihnachtsmarktes. Zwar herrschte schon seit dem Vormittag geschäftiges Treiben an den 93 Ständen, doch das festliche Programm am Nachmittag setzte den eigentlichen Startschuss. Auf den Treppen des Ratshofes versammelten sich der Stadtsingechor und der Opernchor, um mit weihnachtlichen Klängen die Besucherinnen und Besucher einzustimmen. Als schließlich der große Weihnachtsbaum – eine rund 13 Meter hohe Fichte aus einem halleschen Garten – seine 2.400 Lichter erstrahlen ließ, war der Platz in ein warmes, feierliches Leuchten getaucht. Die 1.200 Meter lange Lichterkette sorgte für ein imposantes Funkeln, das sich in den Fenstern der umliegenden Gebäude spiegelte. Bäckermeister Stefan Kirn verteilte währenddessen gemeinsam mit dem Weihnachtsmann frische Weihnachtsbrezeln – ein beliebter Auftakt, der besonders bei Kindern stets für Begeisterung sorgt.
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der Weihnachtsmarkt ein Fest nicht nur für die Hallenserinnen und Hallenser sei, „sondern für die ganze Region“. Aus diesem Grund waren auch der Landrat von Mansfeld-Südharz, André Schröder, sowie der Saalekreis-Landtagsabgeordnete Sven Czekalla anwesend. Für Vogt war es ein besonderer Moment: „Es ist heute das erste Mal, dass ich in meinem neuen Amt den schönsten Weihnachtsmarkt Sachsen-Anhalts eröffnen darf“, sagte er – und teilte zugleich eine persönliche Erinnerung aus seiner Kindheit: Damals habe er vor dem Weihnachtsmann große Angst gehabt, woraufhin seine Mutter sich als Weihnachtsmann verkleiden musste, „um mir die Haare zu waschen“. Trotz dieser heiteren Anekdote hob Vogt die Bedeutung einer besinnlichen Adventszeit hervor – gerade angesichts wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen. Der Weihnachtsmarkt sei ein Ort, an dem Familien Kraft schöpfen könnten. Auch wenn die Entscheidung zum JVA-Bau in Weißenfels am Vortag viele Diskussionen ausgelöst hatte, sehe er Halle „auf einem guten Weg“. Besonders dankte er Stadtratsvorsitzendem Guido Haak und betonte: „Der Oberbürgermeister ist nur so gut wie sein Stadtrat.“
Weihnachten als kulturelles Bekenntnis
Der enge Schulterschluss zwischen Stadt und Umland wurde auch in den Grußworten von André Schröder deutlich. Der Landkreis Mansfeld-Südharz beginnt nur wenige Kilometer hinter der Stadtgrenze, und viele Menschen pendeln täglich nach Halle – zum Arbeiten, Studieren oder für kulturelle Angebote. Es sei ein gutes Zeichen, so Schröder, dass der Oberbürgermeister nicht nur die Stadt selbst, sondern die gesamte Region im Blick habe. In Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten gehe vom Besuch eines Weihnachtsmarktes ein wichtiges Signal aus: „Gerade in dieser Zeit ist das Besuchen eines Weihnachtsmarktes auch ein Bekenntnis zur Tradition, zu unserer Kultur und zu unserer Art zu leben.“ Man lasse sich die Stimmung nicht verderben und wolle Weihnachten „so feiern, wie wir es kennen und gewohnt sind“. Für den spirituellen Auftakt sorgte Marktkirchen-Pfarrerin Simone Carstens-Kant. Sie sprach ihren Segen aus, „damit dieser Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr wieder etwas von seiner paradiesischen Seite spüren lässt“. Dieser Moment ist mittlerweile zu einer festen Tradition geworden und begleitet das Einschalten des Baumlichtes.
Ein Markt zwischen Tradition und Neuem
Der hallesche Weihnachtsmarkt 2025 wartet erneut mit 93 Ständen auf – eine Mischung aus Kunsthandwerk, Kulinarik und nostalgischem Vergnügen. 32 Kunstgewerbestände, 21 Imbissstände, 18 Getränkestände, 16 Süßwarenstände sowie sechs Fahrgeschäfte bilden das vielfältige Angebot.Neuheiten prägen in diesem Jahr das Gesamtbild: Zum ersten Mal seit 15 Jahren wird der Ratshof wieder in rotem Licht illuminiert. Auch das Stadthaus erstrahlt in festlicher Beleuchtung. Eine neue weihnachtliche Beleuchtung auf dem Boulevard ergänzt das Lichtkonzept der Innenstadt. Ein neuer Weihnachtsmarkt an der Oper, veranstaltet durch die TOOH, öffnete bereits am 24. November. Nach sehr guten Erfahrungen im Vorjahr sind außerdem erneut der Domplatz mit dem „Hüttenzauber“ sowie der Hallmarkt mit dem „Winterzauber“ Bestandteil des Gesamtangebots – beide organisiert durch externe Veranstalter. Besonders beliebt ist in diesem Jahr das Finnische Dorf, das mit Feuerstellen, skandinavischen Spezialitäten und nordischem Flair ein kleines Stück Lappland nach Halle bringt. Speisen wie Flammlachs oder Rentierwurst erfreuen sich bereits zum Auftakt großer Nachfrage. Auch das soziale Engagement spielt eine wichtige Rolle: Die Stadt ermöglicht erneut die kostenlose Nutzung zweier Vereinshütten am Roten Turm. In der Auftaktwoche präsentieren sich dort u. a. der „felidae Kleintierschutzverein am Rosengarten e.V.“, die Traditionsgemeinschaft Bw Halle P, der Freundeskreis Halle–Karlsruhe, die Saale Rescue Dogs sowie die Freunde der Stadtbibliothek. Eine besondere Erleichterung für Menschen mit Geräuschsensibilität stellt die Stille Stunde dar: Täglich in der ersten Öffnungsstunde – und am 8. Dezember sogar ganztägig – bleibt der Markt ohne musikalische Untermalung. Täglich von 15 bis 16 Uhr findet die beliebte Weihnachtsmannsprechstunde an der Krippe auf der Westseite des Marktplatzes statt. Anschließend bietet ein wechselndes Programm unterschiedlichster Darbietungen Unterhaltung für Jung und Alt – von Gesang und Vorführungen über Puppenspiele bis hin zu Märchenlesungen.
Ausblick und Verlängerung ins neue Jahr
Traditionell schließt sich ab dem 26. Dezember der Wintermarkt der Citygemeinschaft an. Bis zum 6. Januar 2026 erwarten die Besucherinnen und Besucher hier erneut kulinarische Angebote, Verkaufsstände, Schrott- und Winterwichteln sowie ein Kinderprogramm. So bleibt der Marktplatz auch nach den Weihnachtstagen ein lebendiger Treffpunkt. Weitere wichtige Termine für den Einzelhandel: Am 30. November sowie am 14. Dezember – dem 1. und 3. Advent – finden verkaufsoffene Sonntage in der Innenstadt statt. Der hallesche Weihnachtsmarkt 2025 zeigt einmal mehr, wie Tradition und Innovation miteinander verschmelzen können. Ob die warmen Rotlichter am Ratshof, das neue Angebot an der Oper oder die Rückkehr des Finnischen Dorfes – die Stadt präsentiert sich festlich, vielfältig und offen für alle. In einer Zeit, die von Unsicherheit geprägt ist, schafft der Weihnachtsmarkt ein Gefühl von Zusammenhalt und kultureller Verankerung. Ein Ort, an dem Menschen aus Halle und der Region zusammenkommen, um Licht, Gemeinschaft und winterliche Atmosphäre zu genießen. Der Duft von gebrannten Mandeln, das Funkeln der Baumlichter und die Musik auf den Treppen des Ratshofes zeigen: Halle leuchtet wieder – und wie.










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