Mitteldeutscher Marathon am Terrorgedenktag: Stadtverwaltung hält Gedenken auf dem Markt nicht für sinnvoll
Seit einigen Tagen sorgt der Mitteldeutsche Marathon bereits für Diskussionen. Denn der findet am 9. Oktober statt, dem dritten Jahrestag des Terroranschlags von Halle (Saale) mit zwei Toten. Die Ausgestaltung der Gedenkveranstaltung sorgte am Mittwoch für Diskussionen im Hauptausschuss.
“Hält die Stadt das Vorgehen für richtig und angemessen”, fragte Katja Müller (Die Linke). Der Marktplatz sei der zentrale Anlaufpunkt, da könne jeder hin. Beim Rückzug in die Synagoge dagegen sehe sie kein öffentliches Gedenken. “Es muss doch ein würdiges Gedenken auf dem Marktplatz möglich sein.”
Grundsatzreferent Oliver Paulsen sagte, man wolle kein öffentliches Gedenken am Mittag auf dem Markt, halte dies auch nicht für sinnvoll. Der Marktplatz sei kein Gedenkort. Zur Gedenkveranstaltung an der Synagoge könne jeder Interessierte kommen. Und sollte der Platz dort nicht ausreichen, könne man das Gedenken auch vom Fußweg vor der Synagoge aus verfolgen. Solch ein Aufwand, wie bei den Gedenkveranstaltungen im ersten Jahr nach dem Anschlag, sei nicht abbildbar, sagte Paulsen.
Um 12.03 Uhr am 9. Oktober 2019 hat der Terroranschlag begonnen. Zumindest sollen um diese Zeit alle Kirchenglocken in Halle (Saale) läuten. Zudem wird die Lautstärke der Marathon-Veranstaltung zwischenzeitlich heruntergefahren. Um 12.30 Uhr soll es dann eine Andacht in der Marktkirche geben. Abends um 19 Uhr soll dann das Carillon des Roten Turm erklingen.
Was für ein Theater… Von den besonderen Menschen ist niemand zu Schaden gekommen… Aber die brauchen ja immer die gesamte Aufmerksamkeit. Wie ein kleines bockiges Kind.
G…
Bist Du neidisch, weil man Dich nicht beachtet?
Ist doch lächerlich, was die Stadtverwaltung hier rumtanzt..
10 min öffentliches Gedenken sind nicht zu viel verlangt – verlangt auch der Gesellschaft nicht zu viel ab.
Es verbietet auch niemand öffentliches Gedenken. Der Streit geht darum, ob es unbedingt auf dem Marktplatz sein muss oder auch woanders sein kann.
Oh ne einfach nur laufen? Das ist ja Kacke
Wenn man sonst keine Probleme hat. 🙄
Dann soll die hingehen und würdig gedenken.Dann ab nach Leipzig
Frau Müller benimmt sich wie ein kleines bockiges Kind. Es muss dort gedacht werden, wo das Geschehen war. Oder ist auf dem Markt ein Denkmal, was daran erinnert. Eine Ecke auf dem Markt ist sowas von beliebig.
Als es damals kurz nach dem Terroranschlag auf dem Markt eine Gedenkveranstaltung gab, war ich auch dort anwesend und nahm an dem öffentlichen Gedenken teil. Das war damals ein wichtiges Statement, dass sich unsere Stadt nicht von Terroristen einschüchtern lässt und jeder Mensch und jedes Opfer wichtig ist.
Weitere Gedenkveranstaltungen in der heutigen Zeit auf dem Marktplatz halte ich für deplatziert, da ist der Ort des Geschehens, also direkt vor der Synagoge, viel besser geeignet.
Akzeptanz und Anteilnahme zwangsweise durchdrücken zu wollen, wie es Katja Müller und Co fordern, wird am Ende eher das Gegenteil auf den Plan rufen. Allein schon die Forderung nach Einstellung des Bahnverkehrs auf dem Marktplatz, das zwangsweise Umverlegen des Marathons und die temporäre Schließung der Marktimbissstände, um einer Gedenkveranstaltung einen gewissen Rahmen zu verschaffen, halte ich für einen Ausdruck des Realitätsverlusts von Katja Müller und Co.
Würdevoller und respektvoller finde ich die Gedenkveranstaltung direkt an der Synagoge im Paulusviertel. Ich hoffe, es werden viele Bürger kommen, um ein Zeichen gegen Terrorismus und Antisemitismus zu setzen. In unserer Stadt ist kein Platz für Terroristen.