Mobilitätsknoten 2017: Busbahnhof in Halle für Preis nominiert

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) sucht Deutschlands besten Mobilitätsknoten. Und auch der Busbahnhof in Halle (Saale) hat gute Chancen auf den Titel. Am Donnerstag haben sich Vertreter des Fernbus-Branchenriesen Flixbus in Halle umgeschaut.
Natürlich gibt es auch hier einiges zu tun. So liegt die Haltestelle für den Fernbus ganz am Rand, hat keine Überdachung und nur zwei kleine Bänke. Auch im Hauptbahnhof selbst gibt es keine Hinweise auf Fernbusse. Und an der digitalen Abfahrtsanzeige stehen sie auch nicht dran. Doch die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger weiß man bei Flixbus zu schätzen. Züge, Straßenbahnen, Regionalbusse und auch Taxis halten in unmittelbarer Nähe. Auch die Barrierefreiheit ist gegeben, zudem sei die zentrale Lage gut. Ebenso gibt es Car-Sharing und Fahrradleimöglichkeiten.
Im Stadtrat gab es in diesem Jahr schon eine Diskussion bezüglich der Überdachung. Die Debatte lässt sich hier nachlesen. Sechs überdachte Bussteige stehen auch für die Busse von OBS und HAVAG bereit. Wie Patrick Kurth von Flixbus sagte, profitiere der Stadtverkehr sowie der regionale Zugverkehr von den Fernbussen. Denn 52 Prozent der Nutzer kommen mit Straßenbahnen oder Bussen an der Haltestelle des Fernbusses an. 5 Prozent nutzen die Bahn, meist Regionalzüge. 4 Prozent kommen mit Fahrrad, 18 Prozent zu Fuß. Per PKW kommen 21 Prozent.
Von Halle aus steuert Flixbus momentan elf Stationen an. So kommt man ohne Umstieg nach Berlin, Hamburg, München, Bremen, Paris, Amsterdam, Wien und Prag. Die Busse in die Hauptstadt sind auch am stärksten nachgefragt, ebenso ist Hamburg gut im Rennen. Derzeit wird der Sommerfahrplan für das kommende Jahr aufgestellt. Eine neue Route nach Hamburg über kleinere Orte ist im Gespräch, geprüft werden auch Linien nach Erfurt und Warnemünde.
Vorgeschlagen hat den Halleschen Busbahnhof Frank Sitta. Der ist FDP-Direktkandidat für den Wahlkreis 72 und buhlt auch um die Stimmen der Fernbus-Nutzer. Schließlich waren auch schon eine Bus-Maut und Stationsgebühren im Gespräch. Die lehnen die Liberalen ab. Für Sitta, der selbst regelmäßig Fernbusse nutzt, ist Mobilität auch Ausdruck individueller Freiheit und Lebensqualität. „Wichtig ist es zukünftig diesen Wunsch nach individueller Mobilität mit den wichtigen Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Klimafreundliche Verkehrsmittel auf Straße und Schiene sinnvoll miteinander zu vernetzen, ist ein wichtiger Schritt. Dies erhöht die Akzeptanz der Verkehrsmittel und lädt zu effizienter Nutzung ein“, so Sitta weiter. „Natürlich gibt es auch am Busbahnhof in Halle noch Verbesserungsmöglichkeiten. Zum Beispiel fehlen an den Fernbushaltestellen Überdachungen. Um den steigenden Bedarf der Reisenden gerade im Fernbusmarkt zu decken, sollten weitere Bussteige gebaut und die gemeinsame Nutzung des Busbahnhofs der unterschiedlichen Verkehrsmittel optimiert werden.“, fordert Frank Sitta.
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