Neustadt bekommt Pyramiden: Neues Wohngebiet an der Muldestraße
In Halle-Neustadt entsteht an der Muldestraße ein neues Wohngebiet. Pläne gab es bereits seit Monaten. Nun aber ist der Verkauf perfekt. Nachdem der Stadtrat zugestimmt hat, erwirbt die Firma Tempus das 38.250 Quadratmeter große Areal zwischen der Begonien-, Mulde- und Pleißestraße, hier befand sich einst das Cantor-Gymnasium. Zwölf Stadtvillen und Wohnhäuser mit circa 30.000 Quadratmetern Wohnfläche in bis zu 450 Eigentums- und Mietwohnungen sind vorgesehen. Gemeinsam mit der Stadt Halle soll nun zügig Baurecht geschaffen werden.
„Mit dem Ankauf des städtischen Grundstücks können wir nun unser viertes Projekt in Halle (Saale) angehen. Vom Potential des Standortes sind wir mehr als überzeugt. Den städtebaulichen Zielen folgend, wird das Quartier einen Brückenschlag schaffen zwischen der Neustadt und den nördlichen Gebieten Heide-Süd und Weinbergcampus“, erklärt Tempus-Geschäftsführer Tobias Schallert. Der Wohncampus umfasst zwölf Stadtvillen und Häuser, überwiegend terrassenförmig angelegt, auf circa 30.000 Quadratmetern Wohnfläche. Zu den Besonderheiten des Quartiers gehören Smart Home, Urban Gardening und ein wegweisendes Mobilitätskonzept, welches autoreduziertes Wohnen ermöglicht. So wird es ein Kamera- und Überwachungssystem für Müll und Fahrradräume geben. Die Schließanlage funktioniert via Transponder und Smartphone-App.
Für die Gestaltung wurde das in Halle ansässige Planungsbüro daeschler Architekten ins Boot geholt. Die Wohngebäude sollen terrassenartig aufgebaut werden, wie eine Pyramide. Alle Wohnungen sollen dadurch einen Balkon oder Terrasse erhalten. Das Areal soll autofrei werden, stattdessen soll auf ein Car-Sharing-Modell gesetzt werden, unter den Häusern wird es aber eine Tiefgarage geben. Gemeinschaftsflächen, ein Spielplatz und Urban Gardening sind angedacht.
In Halle (Saale) ist Tempus bereits an mehreren Standorten aktiv: in der Franz-Maye-Straße in Büschdorf, der Heinrich-Zille-Straße im Paulusviertel und der Karl-Meseberg-Straße in der südlichen Innenstadt. Eine Niederlassung hat das Unternehmen im Charlottenviertel.
Während alle anderen Städte nicht mehr einfach ohne Auflagen ihre kommunalen Grundstücke an hochwertige Immobilienentwickler verkaufen, unterdessen in Halle …
Däschler hat doch auch mal gute Architektur gemacht …
Haben es die Verschwörer eigentlich auf dich persönlich abgesehen? Du bist ja jedesmal so bestürzt über Vorgänge, die für so ziemlich jeden anderen völlig unspektakulär und alltäglich sind. Aber so ist das ja oft mit Propheten und Sehern…
Diesen (demokratisch legitimierten) Vorgang hast du aber defintiv schon vor Monaten selbst kommentiert. Du bist doch jetzt nicht wieder „überrascht“ und monierst mangelnde Informations- und Mitwirkungsmöglichkeiten? Welche Auflagen hätten denn dein Wohlwollen gefunden?
Guter Ansatz, Neustadt durch Anbindung an den Weinberg-Campus aufzuwerten. Wenn jetzt die Arbeitnehmer im Weinberg-Campus dort Wohnungen kaufen und mit dem Rad zur Arbeit fahren, ist das der erste nenneswerte Beitrag zum Klimaschutz in 7 Jahren Amtszeit.
Wäre natürlich spannend zu erfahren, ob trotz Immobilienboom das Grundstück zum Schnäppchenpreis über den Tisch gegangen ist.
„Die Wohngebäude sollen terrassenartig aufgebaut werden, wie eine Pyramide. Alle Wohnungen sollen dadurch einen Balkon oder Terrasse erhalten.“
Das bekommt man auch ohne „Pyramidenform“ hin – siehe die nebenstehenden Plattenbauten. Aber seit der Wende wird das Rad ja immer wieder ganz neu erfunden.
Der Unterschied zwischen Loggia und Balkon ist wohl nicht jedem geläufig. Oft werden die Begriffe synonym verwendet. Aber sieh mal bitte nach, was eine Terasse ist.
Vor allem kann bei der „Pyramidenform“ der obere Nachbar dem unteren auf den Kopf spucken, was bei vertikaler Anordnung nicht so einfach ist. 😀
Eines irriert mich dennoch. Den Garagenvereinen wird ein Kauf des städtischen Bodens abgelehnt auf dem Sie stehen. Aber eine städtische Grünflache die man hätte in einen Park oder einen Bolzplatz günstig umwandeln können wird schnell verkauft. Wir haben immernoch Leerstand in Halle Neustadt, Sollten nicht erstmal die Gebäude saniert werden bevor wieder Flächen versiegelt werden.
Freie Privatwirtschaft und Kapitalismus sind eigentlich keine Geheimwissenschaften. Obwohl immer mal wieder jemand von der derzeitigen Gesellschaftsform überrascht wird.
Die Fläche ist zudem schon seit Jahrzehnten versiegelt.
„Die Fläche ist zudem schon seit Jahrzehnten versiegelt.“
Ach deshalb ist es dort so grün mit viel Strauch- und Baumbestand? Und von ENTsiegelung hast du wohl auch noch nie was gehört?
Ja, der Baum- und Strauchbestand ist wirklich erstaunlich. Da kommt kein Dschungel mit. Gut zu wissen, dass du noch nie dort warst. Sonst würdest du wissen, was und wie viel dort ver- oder ENTsiegelt ist. Aber im Internet derartige Hinweise geben, bringt sicher auch irgendwem irgendetwas. Danke für deinen unermüdlichen Einsatz!
@Depp Gurke
Anscheinend warst du selber noch nie dort und nein, ein klassischer Wald ist dort nicht, hat aber auch niemand behauptet. Somit hättest du dir den Kommentar auch sparen können, der bringt gar nichts.
Falls du nicht extra hinfahren möchtest, es gibt diverse Satellitenprogramme im Internet mit schönen Luftbildaufnahmen.
Wo kann ich denn auf den Versiegelungssatelliten zugreifen, den du ganz sicher selbst in die Umlaufbahn gebracht hast? Der derzeitge Strauch- und Baumbestand rührt aus der Zeit, als dort versiegelende Schulgebäude standen. Mit Gehwegplatten, Versorgungsleitungen, Abwasserkanälen Kellergeschoss, Fundamenten. Die oberirdischen Bauwerke sind (fast) vollständig abgetragen worden…
Wenn du dich über Namen anderer lustig machst, selbst aber zu feige bist, deinen eigenen anzugeben, macht dich das sehr glaubwürdig und zu einem wahrhaftig ernstzunehmenden Experten. Für jedes Thema! Danke, dass du die Zeit findest, hier deine wirklich wertvollen Hinweise zu präsentieren!
Es ist die Stadt involviert, die har ein paar mehr Pflichten als der freien Privatwirtschaft Geschenke zu machen. Wenn sie es wirklich nachhaltig ernst meinen würde, würde sie selber entwickeln und zwar nachfrageorientiert.
So viele hochwertige Projekte gerade. Mal sehen welche Bauruine uns die Rezession nun beschert.
Seit einem Jahrzehnt ist die Fläche schon mal nicht versiegelt.
Die Stadt hat der freien Privatwirtschaft – auch hier – kein Geschenk gemacht. Die Ernsthaftigkeit ist nachhaltig. Eine Entwicklung durch die Stadt selbst könnte wohl zum Beispiel durch die EVG erfolgen. Leider hat Herr Hüttner zur Zeit andere Sorgen und Frau Hinninger wäre sicher auch nicht deine erste Wahl gewesen. Wer, meinst du, sollte also ein solches Projekt übernehmen? Und ist es überhaupt Aufgabe der Stadtverwaltung, Wohnprojekte zu entwickeln? Die staatliche Vor- und Fürsorge hat sich in den letzten 30 Jahren grundlegend geändert. Nur falls du das auch nicht mitbekommen hast.
Eine dünne Schicht Erde oder Dreck macht eine versiegelte Fläche nicht zu einem Biotop. Aber wie auch immer. Wer die Gegend nicht kennt, hält es eben für ein erhaltenswertes Stück Natur. Es geht ja auch dir eigentlich gar nicht um die Sache…
@Seb Gorka
Das ist so nicht richtig.
Der Biotopbegriff definiert sich glücklicherweise nicht über Ihre „dünne Schicht Dreck“ und auch nicht über die Art der Bodenversiegelung. Biotop ist ganz allgemein ein Lebensraum:
„Zu Stadtbiotopen zählen zum Beispiel Industrie- oder Gleisanlagen, Parks, Ruderal- oder Brachflächen, Friedhöfe und unter Umständen ältere Bäume. Der Wert von Stadtbiotopen wächst mit ihrer Vernetzung (Biotopverbund), die es auch immobilen Pflanzen- und Tierarten ermöglicht, sich auszubreiten.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbiotop
Es entsteht ein Biotop mit über 400 Human-Habitaten, durch (oder trotz?) Versiegelung. Dagegen ist selbst Wikipedia machtlos.