Neustart fürs Herz: Elektrophysiologische Untersuchungen am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau nach 20 Jahren Pause

Nach zwanzig Jahren Pause startet die Kardiologische Klinik am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau wieder mit elektrophysiologischen Untersuchungen. Als Therapieform setzen die Kardiologen neben der konventionellen Radiofrequenzablation (Ablation mit Hitze) die ebenfalls seit vielen Jahren bewährte Kryoballonablation (Ablation mit Kälte) ein.

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„Herzrhythmusstörungen treten in der Bevölkerung relativ häufig auf, mit Vorhofflimmern als häufigste Form gerade bei älteren Menschen. Deshalb ist es für unsere Patientenversorgung wichtig, dass wir in unserem Krankenhaus wieder elektrophysiologische Untersuchungen und Ablationen als Therapieform für die Betroffenen anbieten können“, sagt Professor Dr. med. Konstantin Heinroth, Chefarzt der Kardiologie am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau.

Therapie des Vorhofflimmerns: die Kryoballonablation

Neben der Standard-Ablation mit Hitze (Radiofrequenz (RF)-Ablation) bei Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflattern, angeborenen zusätzlichen Leitungsbahnen oder einer AV-Knotenreentrytachykardie setzen die Kardiologen am Krankenhaus Martha-Maria bei Patienten mit Vorhofflimmern auf die moderne, seit vielen Jahren bewährte Kryoballonablation. Statt Hitze kommt dabei in flüssiges Kühlmittel zum Einsatz. „Die Kryoballon-Ablation ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem durch gezielte Kälteanwendung Herzgewebe, das für Arrhythmien verantwortlich ist, präzise verödet wird. Wir erreichen dadurch langfristig eine Stabilisierung des Herzrhythmus“, weiß der Kardiologe.

Patientinnen und Patienten, die an Vorhofflimmern leiden, können von der Kryoballon-Ablation erheblich profitieren. Diese Methode ermöglicht eine verbesserte Lebensqualität sowie ein reduziertes Komplikationsrisiko. Bei einer erfolgreichen Behandlung kann eine lebenslange Einnahme von Medikamenten, welche den Herzrhythmus stabilisieren sollen, jedoch oft nicht nebenwirkungsarm sind, vermieden werden.

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Vorhofflimmern trifft Millionen Menschen in Deutschland

Weltweit ist Vorhofflimmern bei Erwachsenen die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung. Allein in Deutschland leiden über zwei Millionen Menschen daran. Risikofaktoren sind neben zunehmendem Lebensalter Krankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes mellitus und häufige nächtliche Atempausen. Bei Vorhofflimmern arbeitet das Herz unregelmäßig und es kommt oft zu einem zu schnellen Herzschlag. Vorhofflimmern kann symptomlos auftreten oder sich durch Herzstolpern, Luftnot, Bewusstlosigkeitsattacken oder Leistungsminderung äußern. Weiterhin erhöht Vorhofflimmern das Schlaganfallrisiko teils deutlich.

Diagnostik und Therapie im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau

Die Klinik für Kardiologie am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau um Prof. Dr. Konstantin Heinroth ist spezialisiert auf ein breit gefächertes Spektrum aus dem Bereich der kardiologischen Erkrankungen. Sein Team kümmert sich um Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen von Herz und Lunge. Zur Klinik zählt die kardiologisch-angiologische Abteilung mit Herzkatheterlabor (mit Funktionsmessung, OCT-Bildgebung, Elektrophysiologie, Vorhofohrverschluss und PFO-Verschluss), zwei Echokardiographie-Laboren, Schrittmacher- und Defibrillatorimplantation (insbesondere CRT-Systeme, spezielle Stimulation des Leitungssystems (LBBP), Nano-Schrittmacher sowie subkutane Defibrillatorsysteme sowie die diagnostischen Funktionsabteilung, die internistische Intensivstation und die Abteilung für Respiratorentwöhnung. Auf den Normalstationen können Patienten via Funksysteme (Telemetrie) überwacht werden.

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