Obere Leipziger Straße: „Ein Weiter so hat keinen Sinn“

Die Stadt Halle (Saale) sollte sich von dem Gedanken verabschieden, dass sich die Obere Leipziger Straße wieder zu einem Einzelhandelsstandort mausert. Zu diesem Fazit kommt die von der Stadt beauftragte Agentur Junker & Kruse, die sich mit einer Potentialanalyse für den Bereich befasst hat.
„Wir empfehlen Ihnen, die obere Leipziger Straße neu zu denken, neue Schritte zu wagen“, so Agentur-Chef Rolf Kruse. Seine Planerin Christina Nitz hat sich intensiv mit der Leipziger Straße auseinandergesetzt. Die klassische Fußgängerzone sei im oberen Bereich nicht mehr so deutlich erkennbar. Trotzdem bleibe es ein wichtiger Eingangsbereich zur Innenstadt. Ein Großteil der Gebäude sei saniert und gepflegt. Doch in den einstigen Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss hätten Leerstände und Dienstleistungsnutzungen zugenommen. Dies habe zur Folge, dass noch bestehende Fachgeschäfte in den Hintergrund treten. „Die Handelslage wird nicht mehr deutlich“, so Nitz. Die Sonderverkaufsflächen vor den Geschäften, beispielsweise an einem An- und Verkauf, würden zudem einen „discountlastigen und negativen Eindruck“ vermitteln.
Derzeit sei noch in 45 Prozent der 4.300 Quadratmeter Verkaufsfläche Einzelhandel vorhanden, in 25 Prozent befinden sich bereits Dienstleistungsprojekte. Zudem stehen laut Junker & Kruse 30 Prozent der Läden leer. Und große Neuansiedlungen von Geschäften sind der Agentur zufolge auch nicht zu erwarten. Der Standort sei wenig marktgerecht, die Zahl der Einzelhandelsbetriebe sei 2010 um 20 Prozent zurückgegangen. Die Entwicklungspotentiale seien schwierig für diesen Mikrostandort, zumal die Geschäftsflächen im Durchschnitt nur 110 Quadratmeter groß sind. Filialisten würden heute aber mindestens 300 Quadratmeter nachfragen. Die Nachfrage des Einzelhandels sei derzeit nicht gegeben, so Christina Nitz. „Handel mit Filialisten sehen wir für diesen Standort nicht.“
Doch was dann? „Ein weiter so hat keinen Sinn“, macht Rolf Junker deutlich. Seine Agentur hat einen Maßnahmenkatalog erarbeitet. So soll jetzt ein Nutzungskonzept ausformuliert werden. Hier sollen die Vorteile herausgestellt werden wie Wohnortnähe und die gute ÖPNV-Anbindung. Die bereits im Quartier ansässigen Kulturschaffenden würden sich derzeit zu sehr verstecken und müssten näher an die Straße heran. Neben Platz für die Kreativwirtschaft wären auch Ateliers und Gastronomie denkbar. Nicht erwünscht seien Spielhallen und Wettbüros, die Sonderverkaufsflächen führen zu einem schlechten Bild, so Junker. Für Büroflächen gebe es eine konstante Nachfrage, hier biete sich der Standort an. Zudem solle die touristische Zugangsfunktion gestärkt werden.
Doch die Umwandlung der Oberen Leipziger Straße in eine Kunst- und Kulturmeile hat nicht nur Befürworter. Denis Häder (MitBürger) beispielsweise warnt vor einer Kannibalisierung mit den anderen Standorten wie Kleiner Ulrichstraße und Großer Klausstraße, in denen sich ebenfalls eine Kunstszene entwickelt hat. Wolfgang Aldag (Grüne) wirft der Verwaltung vor, nur halbherzig zu agieren. Man müsse Geld für Aktivitäten in die Hand nehmen, um den Standort zu stärken. Immerhin soll sich jetzt ein Innenstadtmanager darum kümmern, kündigte Petra Sachsen von der Wirtschaftsförderung an. Doch problematisch gestalte sich derzeit noch die Kontaktaufnahme zu einem Teil der Eigentümer. Denn zum Teil handele es sich um Fonds, die die Gebäude als Abschreibungsobjekte nutzen.
Tolle Expertise. Das hätte ich auch gekonnt, mit weniger Geld. Es ist doch logisch, wenn der gesammte Handel vor die Tore der Stadt verlagert und jede Neueröffnung als herrausragendes Event gefeiert wird.
Kein klares Ziel und schon gar keine Kohle, aber zumindest gibt es jetzt einen Manager für das Thema – alles wird gut.
Alles Gute was die Ossis hatten wurde ganz schnell abgebaut oder verändert. Jetzt habe ich eine Frage, wem gefällt jetzt der Zustand vom Riebecklatz und der oberen Leipziger Straße?
Niemandem…
Was die Ossis hatten wurde ganz schnell entfernt, aber ich denke das am Riebecklatz und der oberen Leipziger Straße enorm gepfuscht wurde, alle wollten Halle verändern, aber da hat keiner gefragt.Ist genauso wenn ein Bürokrat einen Hammer in die Hand nimmt und will seinen Kugelschreiber abschaffen.Keiner weiß was beschlossen wurde, es wird einfach durchgesetzt. Bestes Beispiel, wer braucht einen Golfplatz für einige Millionen?
Ich fasse kurz zusammen:
In Halle ist alles so sehr niveaulos geworden.
( Bedauernswerter alkoholkranker alter Mensch, vorgestern Vormittag an Haltestelle Markt, der wie Wasser russisches Wasser( Wodka) aus einer Flasche trank.)
Was soll man nur tun??