PETA will veganes Knastessen in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalts Gefängnissen soll künftig veganes Essen angeboten werden, fordert die Tierrechtsorganisation PETA. Model und TV-Moderatorin Katharina Kuhlmann hat sich mit einem Brief an die Justizministerin von Sachsen-Anhalt, Anne-Marie Keding (CDU), gewandt.
Der Vorschlag an die Ministerin: eine Umstellung der Speisepläne hin zu veganen und nährstoffreichen Gerichten in deutschen Justizvollzugsanstalten. Mit rein pflanzlicher Kost, argumentiert Kuhlmann, ließen sich jährlich enorme Summen an Steuergeldern eingesparen und gleichzeitig die Gesundheit der Insassen verbessern.
Erfahrungen gebe es im Maricopa County Gefängnis in Arizona, USA, das 2015 auf eine fleischlose Küche für seine Insassen umstieg. Die Gefängnisleitung dort hatte in Zusammenarbeit mit PETA USA einen fleischfreien Menüplan ausgearbeitet und mit einer besonderen Aktion eingeführt: Niemand anderes als Pamela Anderson, langjährige Veganerin und PETA-Unterstützerin, stand an diesem Tag gemeinsam mit PETA USA Senior-Vizepräsident Dan Mathews hinter der Theke und verteilte das Essen an die über 8.000 Gefangenen.
„Eine vegane Ernährung ist der richtige Schritt in eine gewaltfreie Zukunft, denn Respekt, Mitgefühl und Empathie sind wichtige Parameter für soziales Zusammenleben – Menschen und Tieren gegenüber“, so Katharina Kuhlmann über den Grund ihres Briefes an Justizministerin Keding. „Wenn auch deutsche Gefängnisse dem Vorbild Arizonas folgen und auf fleischfreie Gerichte umsteigen möchten, würde ich das Programm sogar feierlich einweihen, indem ich dabei helfe, das Essen zuzubereiten und zu servieren.“
Die Kostenersparnisse durch eine Umstellung seien nicht nur kurzfristig, sondern auch auf lange Sicht zu erwarten. In Deutschland ist laut PETA Schätzungen zufolge rund ein Drittel der Krankheitskosten auf ernährungsmitbedingte Krankheiten zurückzuführen, was jährlichen Ausgaben von mehreren Milliarden Euro entspricht. Eine vegane Ernährung könnte also auf diesem Wege zu Kostenersparnissen beitragen. in den vergangenen Jahren haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass eine vegane Ernährung ernährungsmitbedingten Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und manche Krebsarten nicht nur vorbeugen kann, sondern auch zur Unterstützung der Therapie, etwa im Fall von Diabetes oder Gicht, erfolgreicher eingesetzt werden kann als andere Ernährungsformen.
Zudem schließe die vegane Ernährung niemanden aus. Je weniger tierische Zutaten ein Gericht oder Menü enthalte, desto größer werde der Kreis, derjenigen, die mitessen können. Kosten, die durch die Zubereitung verschiedener Menülinien entstehen, fielen somit ebenfalls weg, so PETA.
Anne-Marie Keding hat ihr Amt als Justizministerin in Sachsen-Anhalt erst in diesem Jahr angetreten. PETA erhofft sich von ihr nun frischen Wind in ihrem Ressort.
Freundlich jedoch sehr bürokratisch hatten sich deutsche Gefängnisse zuvor bei einer Anfrage von PETA Deutschland gezeigt. Die Tierrechtsorganisation hatte eine Aktion hinter Gittern angeboten, die den Insassen eine gewaltfreie und tierfreundliche Ernährung näher bringen sollte. Die Moderatorin Katharina Kuhlmann wollte persönlich Gefängnisse besuchen, sich mit den Insassen austauschen und ihnen ein köstliches, rein pflanzliches Gericht anbieten und servieren. Doch die Justizbehörden lehnten die Aktion ab und verwehrten den Inhaftierten damit den Besuch der attraktiven „Miss Tuning World“, kritisiert PETA.
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