Richtfest im Wohnpark Paulusviertel: bereits mehr als 400 Interessenten

Seit anderthalb Jahren wird am neuen Wohnpark Paulusviertel gebaut. Das einstige Regierungspräsidium, 1901 in der damaligen „Kaiserstraße“ im Auftrag der Landwirtschaftskammer der Provinz Sachsen erbaut, wird seit dem saniert. Und nebenan entstehen Neubauten. Am Freitagnachmittag nun war der Zeitpunkt gekommen, den Fortschritt der Arbeiten zu feiern.
HWG und Papenburg, die für das Bauvorhaben ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet hatten, luden zum Richtfest ein. Ein langer Weg war es bis dahin. Denn bereits im Juni 2012 hatten HWG und Papenburg ihr gemeinsames Unternehmen die HWGS gegründet, anschließend wurde eine Machbarkeitsstudie erstelle. Ein Jahr später folgte der Bauantrag – und die Anwohner protestierten. Ihnen war das Vorhaben zu mächtig. Insbesondere störte sie der Wegfall der Grünfläche. Per Gericht wurde ein Bebauungsplan durchgesetzt. Zwischendrin wurde auch noch das Gelände archäologisch untersucht, Siedlungsreste aus der Eisenzeit wurden entdeckt. Für eine Initiative von Nachbarn war das zwischenzeitlich abgespeckte Projekt immer noch zu monströs. Sie hatten deshalb gegen Bau geklagt, waren aber vorm Oberverwaltungsgericht gescheitert.
Stolz sei er auf das 25 Millionen Euro-Projekt, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand zum Richtfest. Neben der Sanierung von Regierungspräsidium und Villa ist auch ein Neubau vorgesehen. Die Ursprungsplanung war nach Anwohnerprotesten abgespeckt worden. Nun sollen noch 113 Wohnungen (vormals 130) auf einer vermietbaren Fläche von 10.400 Quadratmetern (vormals 12.000) entstehen. Auch die Zahl der Stellplätze wurde reduziert. Der Grünflächenanteil steigt von aktuell 13 auf dann 48 Prozent. Auch eine 1.000 Quadratmeter große Kita wird eingerichtet. Vorgesehen sind 60 Kindergartenplätze sowie 30 Plätze in der Krippe. Die Gesellschaft selbst sieht wegen der nun erfolgten Verkleinerung das Gesamtprojekt am unteren Rand der Wirtschaftlichkeit. Die Mietkosten sollen bei 8,50 Euro je Quadratmeter liegen. Das Interesse ist groß, mehr als 400 Voranmeldungen für die 113 Wohnungen gibt es.
Doch ganz vergessen sind die Streitigkeiten nicht. Und so prangen an Nachbargebäuden weiterhin Banner, die sich gegen das Vorhaben und den damit verbundenen Wegfall von Bäumen aussprechen.
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