Schaufenster des Kolonialismus: Die Zurschaustellung von Menschen im hallischen Zoo – Vortrag am Mittwoch im Landesmuseum für Vorgeschichte

Um ein dunkles Kapitel der Zoogeschichte in Halle (Saale) geht es im Rahmen der diesjährigen Landeshistorischen Vortragsabende im Landesmuseum für Vorgeschichte am kommenden Mittwoch, den 4. Juni 2025. Ab 18.00 Uhr spricht Daniel Pöhl über das Thema „Schaufenster des Kolonialismus: Die Zurschaustellung von Menschen im hallischen Zoo, 1901–1926“.

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Zum Inhalt:

Bislang ist weitgehend unbekannt, dass die Gründungszeit des Zoologischen Gartens in Halle eng mit einer beklemmenden Episode der deutschen und europäischen Kolonialgeschichte verknüpft ist: Lediglich wenige Monate nach der Eröffnung im Mai 1901 begann die Freizeitstätte damit, von nun an fast jährlich dutzende Menschen aus Afrika, Amerika, Asien oder Ozeanien einem Publikum von zehntausenden Hallenserinnen und Hallensern in einer exotisierenden und rassistischen Weise zu präsentieren; die Zurschaustellungen sollten dem Bergzoo in den ersten 25 Jahren seines Bestehens als der zentrale Publikumsmagnet dienen, was dafür sorgte, dass sie sich in Halle als eine – aus heutiger Sicht befremdende – Massenroutine festsetzten. In dem Vortrag wird die Praxis der „Völkerschau“ im hallischen Zoo untersucht und in die Geschichte der Kolonialen Kultur der Stadt eingeordnet.

Der Vortrag findet im Hörsaal des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) – Richard-Wagner-Straße 9, 06114 Halle (Saale) – statt und dauert ungefähr 60 Minuten. Der Zugang erfolgt über den Seiteneingang an der Richard-Wagner-Straße auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle „Landesmuseum für Vorgeschichte“. Der Zugang zum Hörsaal ist barrierefrei. Der Eintritt ist frei.

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Keine Antworten

  1. 10010110 sagt:

    Naja, der Zoo war damit kein Alleinstellungsmerkmal, er reihte sich damals in einen generellen Zeitgeist der Völkerschauen ein.

  2. Löwe73 sagt:

    War halt damals so! Andere Zeiten andere Sitten! Hexenverbrennungen waren auch mal en vogue, ist heute auch nicht mehr so gefragt!

    • Demokrat sagt:

      Hexenverbrennung war noch nie gefragt. Ebenso wenig die Verfolgung und Diskriminierung von Minderheiten.