Sozialhilfequote in Pflegeheimen steigt immer mehr an
Armutsfalle Pflegeheim: Durch die massiv gestiegenen Kosten in der stationären Pflege erreicht die Belastung der Pflegebedürftigen trotz der jüngsten Reformschritte bereits in diesem Jahr ein neues Rekordniveau. Das zeigen neue Berechnungen des Bremer Gesundheitsökonomen Prof. Dr. Heinz Rothgang im Auftrag der DAK-Gesundheit. Trotz deutlich gestiegener Alterseinkünfte wird der Anteil der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner, die Sozialhilfe in Anspruch nehmen müssen, im Laufe dieses Jahres wieder auf ein Drittel anwachsen und bis 2026 voraussichtlich 36 Prozent betragen. Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, fordert als neue pflegepolitische Zielsetzung von der Bundesregierung, die Sozialhilfequote in Pflegeheimen auf unter 30 Prozent zu begrenzen. Der Finanzbedarf von 14 Milliarden Euro für eine umfassende Pflegereform erfordere einen fairen Finanzierungsmix aus Steuern und Beiträgen.
Die Eigenanteile in der stationären Pflege steigen kontinuierlich. Einzelne Reformmaßnahmen wie die Einführung von gestaffelten Leistungszuschlägen im Januar 2022 (GVWG) und das im Januar in Kraft getretene Wohngeld-Plus-Gesetz konnten die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen etwas vermindern. „Diese Schritte waren wichtig. Sie sind aber nicht ausreichend, um die Kosten durch die enormen Preissteigerungen sowie das Tariftreuegesetz wirksam zu begrenzen,“ warnt DAK-Chef Andreas Storm. „Es wird höchste Zeit, dass wir den durch diese Reformschritte gewonnenen Spielraum nutzen, um eine tragfähige und solidarische Reform der Pflegeversicherung auf den Weg zu bringen. Ziel muss es sein, dass weniger als 30 Prozent der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen sind.“
Stationäre Pflege bleibt Sozialhilfefalle
Trotz der bisherigen Reformen werden ab Mitte dieses Jahres im Durchschnitt Eigenanteilswerte erreicht, die höher sind als jemals zuvor, so die Berechnungen von Heinz Rothgang, Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität Bremen. Für Pflegebedürftige, die weniger als zwölf Monate im Heim leben, reduziert sich der Eigenanteil um fünf Prozent, er lag aber auch 2022 bei bundesdurchschnittlich mehr als 1.000 Euro – Tendenz steigend. „Die Entlastungen der jüngsten Reformschritte sind bei den Eigenanteilen schon in diesem Jahr verpufft,“ so Rothgang. Lediglich für die Pflegedürftigen mit mindestens dreijähriger Pflegedauer im Heim habe die Reform eine Entlastung gebracht, die auch bis 2026 anhält.
Diese Kostensteigerungen wirken sich auf die Sozialhilfequote (Hilfe zur Pflege) aus: Vor Umsetzung der verschiedenen Reformregelungen seit dem 1. Januar 2022 erreichte die Quote mit 36,8 Prozent ihren höchsten Wert seit Einführung der Pflegeversicherung. Dieser Wert konnte im vergangenen Jahr durch die Einführung der Leistungszuschläge auf ca. 30,5 Prozent reduziert werden. Aber bereits in diesem Jahr wird die Sozialhilfequote trotz einer überdurchschnittlichen Rentensteigerung von mehr als sechs Prozent wieder auf 32,5 Prozent ansteigen. 2026 werden bereits wieder 36 Prozent erreicht.
„Damit haben die Reformelemente des GVWG nur einen begrenzten, vor allem aber nur einen temporären Effekt“, betont Gesundheitsexperte Rothgang. Sollten die Ziele der Pflegeversicherung nicht komplett verfehlt werden, sei daher noch in dieser Legislaturperiode ein nachsteuernder Reformschritt notwendig. Immerhin: Kleine Schritte zeigen auch Wirkungen. Ohne die Maßnahmen würden sich die pflegebedingten Eigenanteile bis 2026 nicht nur verdoppeln, sondern verdreifachen. Die Sozialhilfequote läge dann bei 46,4 Prozent.
Maßnahmen zur Begrenzung der Sozialhilfequote
Insgesamt waren die Regelungen des GVWG angesichts der ungebrochenen Dynamik bei den Heimentgelten nicht ausreichend, um für eine nachhaltige Entlastung der Betroffenen zu sorgen. Das Risiko steigender Pflegekosten verbleibt überwiegend bei den Pflegebedürftigen. „Es muss deshalb, wie im Koalitionsvertrag angekündigt, dringend geprüft werden, wie die kontinuierlich steigenden Eigenanteile weiter gesenkt werden können“, betont Storm. Nur so sei eine Begrenzung der Sozialhilfequote unter 30 Prozent zu erreichen.
Storm schlägt vor, die im SGB XI verankerten pauschalen Leistungsbeträge für den vollstationären Bereich erneut anzuheben. Auch die im Koalitionsvertrag angekündigte Herausnahme der Ausbildungskostenumlage aus den einrichtungsbezogenen Pflegekosten (EEE) wäre ein dringend notwendiger Schritt zur Entlastung. Eine wirksame Maßnahme könnte zudem die individuelle Anhebung der gestaffelten Leistungszuschläge sein. Im Jahr 2026 sollte eine Evaluierung der Maßnahmen erfolgen, um sicherzustellen, dass das Dreißig-Prozent-Ziel auch in den folgenden Jahren erreicht wird.
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wirksam entlasten
Darüber hinaus müsse die ambulante Versorgung gestärkt werden, so Storm: „Damit Menschen gar nicht erst ins Pflegeheim kommen, müssen wir die Pflege in den eigenen vier Wänden viel stärker fördern. Das Pflegegeld sollte noch in diesem Jahr um mindestens zehn Prozent erhöht werden. Es sollte jährlich eine Anpassung der Leistungen an die allgemeine Kostenentwicklung erfolgen und wir brauchen das im Koalitionsvertrag beschlossene Entlastungsbudget, also die Zusammenfassung der Kurzzeit- und Verhinderungspflege.“
Umsetzung des BVerfG-Urteils zur Entlastung von Familien
Eine wichtige Maßnahme ist aus Sicht des DAK-Vorstandsvorsitzenden auch die sachgerechte Umsetzung des Bundesverfassungsgerichtsurteils zur Berücksichtigung der Kinderzahl bei den Pflegebeiträgen. Hierzu hatte Professor Rothgang bereits im November 2022 für die DAK-Gesundheit Berechnungen vorgelegt. „Hier drängt die Zeit, nicht nur wegen der enormen finanziellen Belastungen der Haushalte, sondern weil die derzeitige Berechnung der Pflegebeiträge ab August schlicht verfassungswidrig ist“, sagt Storm.*
Höhere Kosten bedürfen einer fairen Finanzierung
Ein wichtiger Punkt ist für Storm, einen fairen Finanzierungsmix aus Beiträgen und Steuern zu finden, um damit die Finanzierungslücke in der Sozialen Pflegeversicherung zu schließen. Diese beträgt nach Berechnungen der DAK-Gesundheit vierzehn Milliarden Euro: Maßnahmen zur Senkung der Eigenanteile in der stationären Pflege würden bis zu vier Milliarden Euro kosten, weitere zwei Milliarden Euro wären für die zehnprozentige Anhebung des Pflegegelds und die Einführung des Entlastungsbudgets nötig. Die Umsetzung des Verfassungsgerichtsurteils zur Berücksichtigung der Kinderzahl bei den Pflegebeiträgen würde, wenn das DAK-Modell zur Umsetzung käme, drei Milliarden Euro kosten. Schließlich muss noch das strukturelle Finanzierungsdefizit geschlossen werden, das sich mittlerweile auf rund fünf Milliarden Euro pro Jahr beläuft.
„Kindererziehung, Angehörigenpflege und die Bekämpfung des Pflegenotstandes sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die ähnlich wie die Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherung aus Steuermitteln finanziert werden müssen“, sagt Storm. „Eine faire, ordnungspolitisch gebotene Finanzierung setzt voraus, dass sowohl die Rentenversicherungsbeiträge pflegender Angehöriger, die Beitragsentlastung der Familien bei der Kinderzahl als auch die Finanzierung der Ausbildungskostenumlage aus Steuermitteln finanziert werden. Zusammen sind das 7,5 Milliarden Euro aus Bundesmitteln. Die verbleibende Finanzierungslücke von 6,5 Milliarden Euro müsste aus Beitragsmitteln geschlossen werden. Das ergäbe eine Beitragssatzanhebung um 0,4 Prozentpunkte.“
*Weitere Informationen zum DAK-Modell für eine Neugestaltung der Pflegebeiträge finden Sie hier: https://www.dak.de/dak/bundesthemen/dak-modell-fuer-spuerbare-entlastung-von-familien-beim-pflegebeitrag-2587510.html#/.
Goldgrube Pflegeheim – Aktien sind von Gestern
Oh, wie kommt das denn?
Die Pflegeheimbetreiber – egal ob privat, kirchlich oder staatlich – verdienen sich nicht nur dumm, sondern dumm und dusselig. Jedes Jahr steigen die Sätze exorbitant an und liegen längst auf dem Niveau eines fünfsterne Hotels- bei wesentlich schlechterer Leistung.
Schonmal Pflegepersonal in einem Hotel gesehen?
Nein, aber Pflegepersonal verdient ja kaum besser, was hat das also damit zu tun?
Das bleibt nicht aus!
Die Schuldenunion, die Millionen „Gäste“, die Weltklimarettung… das kostet.
Und dann fehlt das Geld eben an anderer Stelle.
Ihr wisst, bei wem ihr euch bedanken könnt! 👍
Du dann nicht aus? Aus dem Schwäbischen Ländle ist doch die Schweiz nicht weit.
Also soll alles so bleiben und noch schlechter werden? Nur weil dir die Verursacher nicht gefallen?
Was ist dein Problem?
Etwas passt dir nicht.
Deine „Lösung“: rumsitzen und nörgeln.
Eine Alternative wird dir vorgeschlagen.
Deine Erwiderung: nöö, dann müsste ICH ja was tun. Auf keinen Fall!
Du unterstellst kann schön viel.
Wer hat der ganz.
Das ist doch keine Alternative außer man haust in einer Miethornske so wie du.
Ein Schwob steigt ins Auto, fährt in die Schwyz und steigt dort beispielweise um auf „seine Lok“.
Mit dem Job hat er am Monatsende das doppelte in der Tasche als in der
B ananen R epublik D eutschland und ist durch das schweizer Sozialsystem auch besser abgesichert.
Warum soll er auswandern bei nem läppischen Arbeitswqeg von 2 Std.
Merke in Buntland sind lt. Gerichtsurteil täglich 4 Std durchaus zumutbar 😉
Ist das deine Denkweise, alles nur auf sich selbst beziehen? Und dann glaubst du Kleinhirn, alle anderen denken auch so?
Statt immer weiter den Steuerzahler zu belasten, sollte man die Pflegebedürftigen und deren Familienangehörige stärker zu Kasse bitten. Es kann nicht sein, dass ich mit meinen Steuern den Alten den Pflegeheimaufenthalt mitfinanziere. Entweder diese Leute zahlen selbst oder suchen sich halt eine andere Bleibe im Alter, so wie es zum Beispiel in den USA üblich ist.
@PaulusHallenser
Du läufst doch nicht ganz rund…
Du bist der letzte Dreck!
Unsere Steuern kommen doch nur an den richtig wichtigen Stellen an wie:
Diäten
Waffen
GEZ
Sondervermögen
Impfdosen
Flughafen Berlin
Oper Hamburg, jetzt Köln
Bahnhof Stuttgart
Wirtschaftsflüchtige
Auslandshilfen
…
da beibt kein Geld für Pflege übrig.
„Entweder diese Leute zahlen selbst oder suchen sich halt eine andere Bleibe im Alter“
Was schlägst du denn so vor – Müllkippe oder gleich Friedhof? Lesen deine Erzeuger eigentlich hier mit?
Friedhof ist zu teuer. da kostet schon ein einfaches Loch auf der grünen Wiese 1000,- + Bestattungsinstitut 4000,- + Märchensteuer!
Er ist ein Abkömmling von Farbarsch,
Kannst du 2000-3000 Euro monatlich als Rentner berappen? Die Renten reichen vorn und hinten nicht, für die Kosten, die das Pflegeheim zusätzlich zum Pflegegeld verlangt. Leider geht es nur um Gewinne für die Anteilseigner und nicht um die Patienten.
@Paulus, so sieht also ein“sozialer Roter aus??🤔 Alte und Gebrechliche in Lager??🤔 Oder doch gleich…?? So kümmern sich“Gutmenschen “ um die Menschen die dieses Land wieder aufgebaut haben! Die Maske fällt!! Pfui!!!
Du zahlst ja mit deinen Steuern auch für Gefängnisinsassen und die haben mehr Luxus und Betreuung wie die Senioren. Das ist für so ein Land wie Deutschland ein Armutszeugnis, daß sie mehr für Straftäter übrig hat als für die , die dieses Land aufgebaut haben.
PaulusHallenser, du hast doch einen an der Waffel. Wir sind hier aber nicht in den USA. Und das ist gut so. Natürlich sind wir für unsere Alten verantwortlich, sind ja schließlich ein Sozialstaat. Wenn wir nicht die ganze Welt in unser Sozialsystem einladen würden, Kriege und den anschließenden Wiederaufbau finanzieren würden dann wäre auch Geld für unsere alten Menschen und und unsere Kinder da. Und das ist auch nur fair, schließlich haben diese jetzt alten Menschen erst unseren Wohlstand möglich gemacht. Ich hoffe du wirst niemals alt, du PaulusHallenser.
Falsch , der MUß mindestens 130 werden.
Damit er seinen „ergaunerten Wohlstand“ genießen kann.
Wenn er denn jemals überhaupt einen hat.
Ein „Pömpel“ soll ein langes Leben haben 😀
Welche staatliche Institution überprüft eigentlich, ob die exorbitanten Pflegeheimkosten überhaupt gerechtfertigt sind?
Immerhin geht es hier um Daseinsfürsorge und Steuergelder, die in Form von Heimkostenzuschüssen fließen.
Da kann Man schnell ein Rechter werden .
Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Die Gelder verdienen andere.
Wie meinst du das?
Rufe nach dem Staat, den man nicht anerkennt, werden besonders schnell erhört.
Staatskritik magst du nicht? Bist wohl ein dummes Schlafschaf, das gerne mit der Herde mitstampft?
Kritik nicht verstanden
Du verstehst gar nichts, nicht mal Kommentare bei DBH. 🤔
Wieso sie erkennen den staat doch an.
Es heisst ja nich umsons. „DER STAAT SIND WIR“.
Genau das willst du und deine konsorten ja auch nicht anerkennen, also pattsituation 🙂
die tarife werden 2 jährlich neu verhandelt. teinehmende sind der verband der pflegeanbiter, kranken/ pflegekassen und sozialämter.l
Die scheinen sich ja alle einig zu sein, dass Pflegeheimplätze tatsächlich astronomische Summen wert sind, bei minimaler Leistung und unterbesetztem, erschöpftem Personal. Wo gehen denn die fürstlichen Summen eigentlich so hin?
Na klar, so ein Pflegeheim ist schließlich auch eine Goldgrube für alle Beteilgten.
Die alten Menschen sind nur Melkkühe.
Besser sie vegetieren allein vor sich hin und haben dann etwas mehr Geld zu vererben? (an wen?)
Haben sie ja nicht, Sozialhilfe muss gezahlt werden, um die steigenden Anteile zu bezahlen. Hier sollte eine Höchstgrenze eingeführt werden, damit die Altersarmut wieder sinkt. Vom Erbe ist kein Geld mehr übrig, es reicht nicht mal für ein Stück Kuchen oder Kaffee.
Es ist bei Pflegeheimen das gleiche Problem wie mit Krankenhäusern. Im inneren fehlt überall Geld, im äußeren ist es sau-teuer. Dabei wird das Personal schlecht bezahlt und schlecht behandelt.
In der direkten Folge wird Personal knapp, weil unter den Bedingungen niemand arbeiten möchte. Also nehmen die Kapazitäten ab. Knappe Kapazität führt zu steigenden Preisen, aber dabei nur zu Profiten bei den Betreibern, nicht bei Personal oder Qualität.
Durch den Mangel an Pflegepersonal haben auch die „Insassen“ keine Chance zu wechseln, können sie ja froh sein, überhaupt einen Platz haben haben und sind der miesen Qualität ausgeliefert.
Das Konzept Pflege privat auszugestalten funktioniert einfach nicht. Genau wie Energie-, Wasser-, Telekommunikation, ÖPNV, Müllabfuhr .. all das muss in staatliche Hand, damit kann man keine „guten“ Profite realisieren. Gute Profite braucht es auf freien Märkten, in denen es Konkurenten gibt.
Pflege und Krankenhäuser gehören in Staatshand, zu beschäftigen sind Staatsdiener, zu Tariflöhnen unter Einhaltung der Arbeitszeitgesetze und Arbeitsschutz. Dann wird der Job wieder interessant. Die Kosten werden überwachbar / sinnvoll vorhersagbar und die Qualität kann staatlich verordnet werden.
Es ist einfach krank, wenn man mit Alten und Kranken Gewinne erwirtschaften möchte und Leute grundsätzlich nach 14 Tagen aus Krankenhäusern entlässt, weil es genau so lange Geld gibt.
Dem kann man nur zustimmen. Daseinsfürsorge gehört grundsätzlich in staatliche Hand.
Zu viele „treu sorgende Menschen“ greifen viel zu viel Kohle in der Altenpflege ab. Um die Alten geht es dabei nie. Genauso wenig wie um die Kranken, wenn die Gewerkschaft wieder mehr Lohn bei Null Arbeitszeit in Krankenhäusern fordert. Die machen sich die Taschen voll und die Alten bzw die Patienten sind nur Verfügungsmasse.