Stadt: keine Grüne Welle für Autos auf der Magistrale möglich
Immer wieder gibt es Diskussionen zu einer Grünen Welle auf der Magistrale. Regelmäßig vor Wahlen wird die Debatte aufgemacht, aktuell von der SPD-Stadtratsfraktion. „Praktisch scheint es dabei keine „Grüne Welle“ zu geben, die eine ununterbrochene Durchfahrt ermöglicht“, erklärt der Fraktionsvorsitzender Johannes Krause.
Die Signalprogramme der Ampeln seien abgestimmt, meint René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt. Bei einer Programmierung zur sogenannten „Grünen Welle“ seien aber als Einflussfaktoren die Vorrangschaltung für den Öffentlichen Personennahverkehr, also Bus und Straßenbahn, der Kfz-Verkehr mit seinen Abbiegebeziehungen, die Bedürfnisse der Radfahrer, Fußgänger und Sehbehinderten sowie die Abstände der Ampelanlagen zu berücksichtigen, macht Rebenstorf klar.
Im Verkehrspolitischen Leitbild, das übrigens der Stadtrat beschlossen hat und an deren Erarbeitung in den Ausschüssen auch die SPD teilgenommen hat, wird dem Öffentlichen Personennahverkehr der Vorrang eingeräumt. Damit schalte auf der Magistrale bei Annäherung von Bus oder Straßenbahn die Ampel in deren Fahrtrichtung bevorzugt auf Grün und störe damit die Grüne Welle für den Kfz-Verkehr, so Rebenstorf.
Er erklärt außerdem, dass für eine Grüne Welle auch annährend gleichmäßige Ampelabstände wesentlich seien. Das sei auf der Magistrale nicht gegeben. Neben dem geradeaus fahrenden Verkehr müsse man zudem die Zahl der Linksabbieger beachten, die an einigen Kreuzungen einen großen Anteil ausmachen. „ Dies erfordert eine Reduzierung der Grünzeit für den Geradeausverkehr der Magistrale und führt zum Abbruch einer Grünen Welle“, so Rebenstorf.
Die Grüne Welle werde aber auch durch sogenannte Bedarfsampeln durch Radfahrer, Fußgänger und Sehbehinderte gestört. „Zum sicheren Überqueren der Fahrbahn müssen bestimmte Grünzeiten vorhanden sein, was zwangsläufig kürzere Grünzeiten für die Grüne Welle des Fahrverkehrs bedeutet“, so Rebenstorf.
Im Fazit seiner Stadtratsanfrage ist klar: eine durchgehende Grüne Welle für Autofahrer wird es nicht geben. „Die Ampelschaltungen entlang der Magistrale sind so programmiert, dass die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Verkehrsteilnehmer ausgewogen berücksichtigt sind. Eine Bevorrechtigung der Grünphase für eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern führt unweigerlich zu Nachteilen für die anderen Verkehrsteilnehmer.“
Was soll die blödsinnige Debatte? Hätte man durchgängig freie Fahrt gewollt, dann hätte man die Magistrale nicht von sechs auf vier Spuren zurückbauen, alle Fußgängerbrücken und -tunnel abreißen und die Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 50 reduzieren müssen. Aber jetzt, im Nachhinein, wo der Drops gelutscht ist, solche Wünsche zu äußern, grenzt an Demenz.
Die Vorrangschaltung für den klimafreundlichen ÖPNV bewirkt mehr CO2-Ausstoß. Jeder Maßnahme hat mehr als nur eine Seite.
Dass die Ampelschaltung entlang der Magistrale so katastrophal sein muss, glaube ich nicht. Die B1 in Berlin lässt sich flüssiger durchfahren. Besserer Verkehrsrechner?
Nein, weniger Fußgängerquerungen und der ÖPNV unter der Erde. Haste wieder Äpfel und Birnen gekauft, Meiner!
Dein erster Satz ist auch ne hübsche Verzerrung. Bau mal für alle Mitfahrer der Straßenbahn auf der Strecke einzeln ein Auto, setz sie rein uns rechne noch mal.
Was ist jetzt an dieser Aussage falsch? Da die Autos entlang der Magistrale an jeder Kreuzung abbremsen und wiederanfahren müssen, steigt der CO2-Ausstoß und wir haben einen höheren Lärmpegel verglichen mit einer flüssigen Fahrt. Verstanden?
Das entscheidende Kriterium für die Akzeptanz des ÖPNV ist nicht eine 1-2 minütige längere Fahrzeit, sondern die Taktrate. Eine Bevorzugung des ÖPNV an dieser Strecke bringt im Hinblick auf die Akzeptanz des ÖPNV nichts und führt dabei zu mehr CO2. Das kann man besser machen.
Ich verstehe, was du sagen willst. Ich verstehe auch, was du nicht verstehen willst.
Ich gehe natürlich davon aus, dass Sie die Fakten verstanden haben. Und ich fühle mit Ihnen: Fakten lassen sich nur schwer widerlegen.
Weltfremdes Gelaber. Wenn der ÖPNV langsam und unzuverlässig ist, weil er an jeder roten Ampel stehenbleiben muss, fahren mehr Leute Auto und erhöhen den CO2-Ausstoß.
@Verkehrsplaner
Da hat wphl jemand letztens die Zeitung nicht richtig gelesen? Da stand nämlich drin, das die Bahnen in Halle eher zu zeitig abfahren würden, als zu spät. Also wohl eher eine „Überpunktlichkeit“, anstatt einer „Unpünktlichket“.
Diese Überpünktlichkeit zeugt unter anderen auch von der ständigen Vorrangigkeit des ÖPNV an Ampeln. Hinzu kommt noch, das die Bahnen auf ihren Gleiskörpern oftmals schneller unterwegs sind, als die Autos auf den daneben führenden Fahrspuren.
Dann heißt es nicht, „Die Bahn ist pünktlich“, sondern „Die Bahn ist weg“.
Dumm-Schrammi, da ich den Artikel dazu verfasst habe kann ich dir schon mal sagen, dass das mit der Magistrale nix zu tun hat. Die Verfrühungen passieren insbesondere rund um Markt, Reileck, Steintor und Riebeckplatz. Was das mit der „Grünen Welle“ auf der Magistrale zu tun hat, musst du jetzt noch erklären.
Nein, andere Straße. Hört man schon an der Bezeichnung.
Welche Farbe zeigen eigentlich die Ampeln an den Nebenstraßen, wenn die auf der Magistrale Grün zeigen? Oder kommen von dort keine Fahrzeuge mit CO2-Ausstoß?
Immer wieder unterhaltsam, wie hier die Ahnungslosigkeit zu einem Thema dokumentiert wird.
Die Ahnungslosigkeit von User „mirror“, für den mehr Autos und sinnlose Schikanen für ÖPNV-Nutzer zu weniger CO2-Ausstoß führen?
Wenn da nur nicht die HAVAG der Nabel von Halle wäre und den restlichen Verkehr behindern würde…
Irgendwer hat ja Berlin als Beispiel genannt. Da gibt es im Ostteil für Bus und Bahn auch Vorrangschaltungen – genauso wie in Hamburg oder Bremen allein für die Busse.
Warum das jetzt im kleineren Halle ein Problem sein soll, erklär sich mir nicht.
Von den Autohassern in Stadtrat und Verwaltung war auch keine andere Anwort zu erwarten.
Dort wird man sich nicht mal bemühen, eine bessere Lösung zu finden.
Wäre ja noch schöner, mal etwas bürgerfreundliches zu tun…
Die Fahrgäste in Bus und Bahn sind wohl keine Bürger?
Menschen in Deutschland degenerieren fortschreitend. Da ist es auch unerheblich, ob nun Grünphase auf der Magistrale oder eben nicht. Zur Arbeit werden die Michels trotzdem fahren, auch wenn es einmal uso sein wird, die selbe Strecke zeimal fahren zu müssen.
Der Michel hats…
Die heute existierende Ampelschaltung war exakt genau zu DDR-Zeiten schon so behindert. Schön zu sehen, dass das heutige System keinen Deut besser ist als das damalige. 😉
Na das ist ja nun völliger Quatsch!
Entweder ist Ihre Erinnerung gestört oder Sie sind zu jung oder Sie sind eine zugereiste Tussi.
Zu DDR-Zeiten gab es nämlich im Bereich der s.g. Magistrale noch gar keine Straßenbahn, Punkt.
Aber es gab eine grüne Welle auf der Nord-Süd- und auf der Ost-West-Achse längs und quer durch ganz Halle und HaNeu.
Wenn man sich an die, auf den speziellen Anzeigeleuchten angezeigten Richtgeschwindigkeiten hielt, welche durchaus auch mal 20,30 oder 40km/h betrugen, konnte man von Reideburg bis zur Eselsmühle (oder umgekehrt) in einem Ritt auf der grünen Welle durchfahren.
Das funktionierte übrigens auch von Trotha bis Ammendorf (und umgekehrt) wunderbar.
Heute sind es, vom Ortseingang Trotha bis zum Ortsausgang Ammendorf, irgendwas von 45 bis 50 Ampeln und die sind alle nicht aufeinander abgestimmt.
Und es gab Fußgängerüberwege und Tunnel und Fußgängerbrücken für die gefahrlose Querung der Magistrale.
Es sollten wirklich einige Schreiberlinge ohne Ahnung auf unsinnige Beiträge verzichten.
Kleine Ergänzung.
Auf der damals sechsspurigen Magistrale und der Hochstraße durfte man zu Zeiten des SED-Regimes sogar Tempo 80 fahren.
Da trauten keine Fahrradspinner auf die Pisten.
(Vorsicht Ironie)
Das lag eher an den getrennten Radwegen, weniger an der Geschwindigkeit der Regimefahrzeugführer. Tempo 80 galt auf der Magistrale allerdings nie. Auf der ehemaligen F80 vielleicht, bevor Neustadt gebaut wurde.
Was Ironie ist, musst du unbedingt noch nachsehen, ganz vorsichtig.
Oh doch.Und zwar zwischen der Ampelkreuzung Feuerwache und Waisenhausapotheke.Übrigens auch auf der sogenannten Nord-Ost-Tangente zwischen Dessauer Platz und Zoo.
Ich weiß gar nicht, warum man sich über den ÖPNV aufregt. Immer wenn man Glück hat und eine Straßenbahn mit einem fährt, dann sind wenigstens ein oder zwei Ampel mal grün.
Außerdem die Frage, warum will man denn gleich eine durchweg grüne Welle. Allein ein oder zwei Ampel mehr, würden doch schon helfen.
Die Argumente im Beitrag kommen mir nur als Ausreden vor. Da will einfach keiner das Geld in die Hand nehmen und sich wirklich Gedanken machen…und bitte kein sogenannter Experte aus der Politik.
Und es gab nur einen Bruchteil des heutigen Kfz-Verkehrs.