Stadträte wollen Schuleinzugsbereiche für Sekundarschulen abschaffen
Während sich Gymnasiasten ihre Schule aussuchen dürfen, in diesem Sektor freie Schulwahl herrscht, sieht das bei den Sekundarschulen in Halle ganz anders aus. Denn ähnlich wie bei den Grundschulen sind diesen Schulbezirke zugeordnet.
Ein Antrag hierzu wurde zwar in der vergangenen Sitzung des Bildungsausschusses zurückgezogen. Doch diverse Stadträte wollen diesen Antrag nun neu formulieren und selbst einbringen. Unklarheit herrscht nur noch über den genauen Zeitpunkt, ab wann die Neureglung greifen können, also ob die Umsetzung bereits ab dem kommenden Schuljahr erfolgt.
Denn die Aufhebung der Schulbezirke für die Sekundarschulen dürfte auf diese erhebliche Auswirkungen haben. Denn hauptsächlich bestehen diese Schulbezirke, um die vier Sekundarschulen Johann Christian Reil (Norden), Fliederweg (Südstadt, südliche Innenstadt), Halle-Süd (Silberhöhe, Ammendorf) und Heinrich Heine (Neustadt) im Bestand zu erhalten. Da die einstigen Sekundarschulen Kastanienallee und August Hermann Francke inzwischen als Gemeinschaftsschulen fungieren, gelten hier die Schulbezirke nicht mehr, ebenso nicht für die Sport-Sekundarschule als Spezialschule. Mit der Aufhebung der Bezirke auch für die übrigen Sekundarschulen soll den Schülern ermöglicht werden, sich ihre „Lieblingsschule“ selbst auszusuchen. So bietet jede der halleschen Sekundarschulen auch spezielle Fachrichtungen, Arbeitsgemeinschaften oder Sprachen an.
Sollte dieser Vorschlag umgesetzt werden, dann würden für Sekundarschulen die gleichen Bedingungen wie für Gesamtschulen und Gymnasien gelten. Dort gibt es ebenfalls keine Schuleinzugsbereiche, unter den einzelnen Schulen gibt es daher einen „Konkurrenzkampf“ um die Schüler. In der Vergangenheit hatte dies dazu geführt, dass einige Gymnasien wie das TMG total überlaufen waren und die Stadt ein Losverfahren starten musste. Andere Gymnasien wie Südstadt und Christian Wolff dagegen bangten um ihre Existenz. Sogar eine Schließung stand vor einigen Jahren zur Debatte. Wegen steigender Schülerzahlen musste die Stadt jedoch inzwischen sogar weitere Gymnasien und Gesamtschulen eröffnen.
Bin ich der einzige der es kommen sieht, das es Eltern geben wird, die dann für ihre Kinder extra die guten Sekundarschulen aussuchen wollen, statt der näher gelegenen und sich dann aber gleichzeitig über die langen Schulwege beschweren?
Obwohl ich dem Grundansinnen durchaus zustimme, wenn wir hier beschrieben alle Sekundarschulen andere Schwerpunkte setzen und andere Arbeitsgemeinschaften anbieten, etc. Eine möglichst passende Ausrichtung für das jeweilige individuelle Kind zu wählen, scheint mit sinnvoll. Das erhöht die Chance dass die Kinder gern und motiviert zur Schule gehen.
Ich finde es richtig die Einzugsgebiete für die Sekundarschüler abzuschaffen, um gerade auch viel zu lange Schulwege zu verhindern. Warum soll z.B. ein Kind aus Diemitz bis in die Südstadt fahren, obwohl z.B. das Reileck viel schneller erreichbar ist. Die jetzige Regelung halte ich für die Kinder teils unzumutbar.
Desweiteren können individuelle Neigungen und Interessen durch die Wahl besser berücksichtigt werden und die Schulen werden noch stärker dazu angehalten, ihr eigenes Profil umzusetzen.
Anstatt Einzugsgbereiche für Gymnasien zu definieren, schaukelt man hier – wie viele – weiterhin durch die ganze Stadt. Das ist weder zeitökonomisch, ökologisch noch sonst besonders sinnvoll, da der zu erwerbende Abschluss an jedem Gymnasium gleich ist.
„da der zu erwerbende Abschluss an jedem Gymnasium gleich ist“
Du hast ja Humor oder bist du wirklich so naiv? In der romantischen Theorie mag die hinkommen.
Es ist so: „Die“ Schule gibt es nicht. Es gibt an so genannten Schulen mit hoher Nachfrage eine ebenso große Zahl an seltsamen Lehrern wie umgekehrt an Schulen mit weniger Nachfrage.
Das „Konzept“ bestimmt am Ende ein Lehrplan, nach der alle Schüler ein landesweites Zentralabitur schreiben. Da ist bis auf vereinzelte Wahlpflichtfächer fast alles gleich.
Eigentlich müsste sich Binärcode zu diesem Thema äußern. Wird doch mit einer politischen Entscheidung Verkehr induziert und nicht nur wie sonst verlagert.