Stadtwerke übernehmen Kraftwerk Trotha vollständig

Das Heizkraftwerk in Halle-Trotha gehört nun komplett der Stadtwerke-Tochter EVH. Am 19. Dezember haben die Stadtwerke den entsprechenden Vertrag unterzeichnet, zuvor musste der Stadtrat noch zustimmen. Bisher handelte es sich bei dem zwischen 2010 und 2012 für 23,5 Millionen Euro erneuerten Kraftwerk um ein Joint-Venture der VNG – Verbundnetz Gas AG (VNG) und der Stadtwerke. Hans-Ulrich Thiel ist alleiniger Geschäftsführer.
„Für uns war jetzt der geeignete Zeitpunkt gekommen, um den Betrieb der KWT in alleiniger Verantwortung zu übernehmen. Deshalb freuen wir uns, dass wir mit der VNG AG zu einer beidseitig zufriedenstellenden Lösung gekommen sind“, erklärt Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH.
„Um die Energiewende im Rahmen der Energie-Initiative Halle (Saale) vor Ort zu meistern, ist uns eine sichere und flexible Wärmeversorgung für Halle wichtig. Deshalb setzen wir bewusst auf die zwei Kraftwerke Dieselstraße und Trotha, die wir künftig, je nach Wärmebedarf der Bevölkerung, optimal steuern können.“, so Olaf Schneider, Geschäftsführer der EVH GmbH. „Das hat für uns wirtschaftliche Vorteile, denn wir können alle Wärmeerzeugungseinheiten kurzfristig flexibel fahren und den sehr guten Brennstoffnutzungsgrad optimal nutzen, was wiederum ein Beitrag zum Klimaschutz ist und bezahlbare Fernwärmepreise sichert. Der Anteilsrückkauf ergänzt zudem unser KWK35-Projekt, das die Modernisierung des Kraftwerksstandortes Dieselstraße zum Ziel hat.“
Ziel der EVH ist es, ihren Kunden eine besonders nachhaltige Versorgung mit Energie bereitzustellen. Dazu gehören eine möglichst effiziente Erzeugung von Strom und Wärme sowie ein Energieträgermix mit einem großen Anteil Erneuerbarer Energien. Die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Fernwärme, die Kraft-Wärme-Kopplung, ist derzeit eines der umweltfreundlichsten und zugleich rentabelsten Verfahren, den Energieträger Erdgas optimal und wirtschaftlich zu nutzen. Die EVH ist aber auch im Bereich regenerative Energie sehr aktiv und hat kürzlich erst zwei Photovoltaik-Parks in Sangerhausen und Edersleben in Betrieb genommen. Ein weiterer Photovoltaik-Park (22 ha) auf der Aschedeponie in Trotha/Sennewitz, an dem sich Bürger beteiligen können, ist in Planung.
(Foto: Horst Fechner)
Ist das Kraftwerk nicht 2013 kurz vor der Pleite gestanden? Hat sich an der Profitabilität in den letzten Jahren etwas geändert?
@mirror,
das ist richtig und nun kann das HKW Halle-Trotha gemeinsam mit dem HKW Halle-Dieselstraße nach den Kriterien der wirtschaftlichen Wärmelastverteilung in das hallesche Fernwärmeverbundsystem eingesetzt werden. Damit gleichen sich die bisherigen Nachteile aus.
Da bin ich skeptiach. Ich denke, die VNG hat eine Portfoliobereinigung vorgenommen und stößt nicht wirtschaftliche Einheiten ab.
Vielleicht nicht wirtschaftlich, aber im Hinblick auf den Klimaschutz ist die Fernwärme wichtig für Halle. Steht zwar nich im Klimaschutzkonzept, ist aber der einzig nenneswerte Ansatz zur Reduktion der Treibhausgase mit messbarer Wirkung.
Genauso @mirror. Welche Nachteile sollen sich denn laut Aussage Deines Vorredners ausgleichen? Ein Kraftwerk, welches weniger Wärme produziert, verkauft auch weniger ENERGY. Das hat die VNG erkannt. Das Verbundnetz zusammen mit dem Speicher wird nun in Einrechnung der Emmisionen „wirtschaftlicher“ genutzt, was die Hauptgründe beider sein wird.
Aus einem Kuchen werden aber auch durch Teilung nicht zwei.
Wenn sich Erwachsene unterhalten…….,weißt Du noch, welche Regel da früher galt? Mir scheint, als sind diese bis heute schon ‚wegerzogen‘ !