Steigende Mieten und Betriebskosten: HWG steigert ihren Gewinn, 2,5 Millionen Euro für die Stadtkasse

Die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen. Trotz verhaltener Investitionen in Neubauten und Modernisierung blieb die wirtschaftliche Entwicklung stabil. Wie aus dem aktuellen Jahresabschluss hervorgeht, erzielte das kommunale Wohnungsunternehmen einen Jahresüberschuss von rund 17,15 Millionen Euro (+4,4 Millionen Euro) und weist eine gesteigerte Eigenkapitalquote von 49,2 % auf (Vorjahr: 48,0 %).

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Rücklagenbildung statt voller Ausschüttung

Auf Grundlage eines Stadtratsbeschlusses aus dem Mai 2023 wurde die jährliche Ausschüttung der HWG an die Stadtkasse auf 2,5 Millionen Euro begrenzt – eine Maßnahme, die dem Unternehmen laut Kommunalplolitikern „wieder etwas Luft zum Atmen“ verschaffen soll. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 31,35 Millionen Euro fließt größtenteils in Rücklagen und den Gewinnvortrag, um künftige Investitionen und gesetzliche Anforderungen, etwa aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), abzusichern.

Stabile Wohnungszahlen, geringe Fluktuation

Der Immobilienbestand der HWG blieb nahezu konstant: 17.397 Wohneinheiten werden zum Jahresende 2024 bilanziert – lediglich drei weniger als im Vorjahr. Hinzu kommen 271 Gewerbeeinheiten, ein Plus von vier gegenüber 2023. Für 2025 ist der Abgang von sechs Wohnungen infolge eines Erbbaurechtsvertrags vorgesehen. Die Leerstandsquote im bewirtschafteten Bestand verringerte sich leicht auf 5,7 % (Vorjahr: 5,6 %).

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Investitionen hinter Plan – Instandhaltung deutlich erhöht

Die Investitionen in das Anlagevermögen – insbesondere für Neubau und Sanierung – beliefen sich 2024 auf 17,1 Millionen Euro. Damit blieb die HWG unter dem ursprünglichen Planansatz von 23,2 Millionen Euro. Deutlich aufgestockt wurden dagegen die Ausgaben für Instandsetzung und Instandhaltung, die mit 21 Millionen Euro den Vorjahreswert um 4 Millionen Euro übertrafen. Diese Summe beinhaltet auch Rückstellungen zur Umsetzung der GEG-Vorgaben.

Umsatzplus dank gestiegener Betriebskostenumlagen

Die HWG erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von rund 103,6 Millionen Euro – ein Plus von 8,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Löwenanteil entfiel auf Mieterlöse in Höhe von 73,4 Millionen Euro (Vorjahr: 70,8 Mio. €). Ein weiterer Sondereffekt trug zum Anstieg bei: Die Betriebskostenumlagen stiegen deutlich auf 30,2 Millionen Euro (Vorjahr: 24,5 Mio. €).

Finanzkennzahlen weiter verbessert

Die Bilanzsumme der Gesellschaft belief sich zum Jahresende auf 694,6 Millionen Euro. Das Eigenkapital wurde durch den erwirtschafteten Überschuss auf 341,8 Millionen Euro erhöht, während sich die Verbindlichkeiten leicht auf 323,9 Millionen Euro reduzierten. Ein Rückgang erhaltener Anzahlungen (von 38,3 auf 32,6 Mio. €) wirkte hier entlastend, während die Kredite gegenüber Banken auf 275 Millionen Euro anstiegen (Vorjahr: 268,7 Mio. €).

Beschäftigtenzahl leicht gestiegen

Auch auf personeller Ebene zeigt sich Stabilität: Die HWG beschäftigte zum Jahresende 261 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vier mehr als im Vorjahr – sowie 11 Auszubildende.

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Keine Antworten

  1. Zeitzeuge sagt:

    Statt die Mieten immer weiter zu erhöhen um die gigantischen Lücken im städtischen Haushalt zu stopfen, muss die Stadtverwaltung endlich mit massiven Sparprogrammen starten. Kürzungen bei Kultur/TOOH und NGOs statt Mietwucher!

  2. Ach so sagt:

    Beim besten Willen, der Stadt steht das Wasser finanziell bis z6m Hals und die denken, ihren Wohnungsbaugesellschaften mal „etwas Luft zum Atmen“ verschaffen zu müssen.
    Was für Unsinn. Die leisten sich schon wieder mehr Beschäftigte, weil offenbar Geld da ist.
    Fordert bloß endlich von HWG und GWG eine vernünftige Gewinnabführung ein und lasst euch nicht mehr verar…

  3. Lars sagt:

    Super und der Mieter muss dafür bluten!!!!

  4. HWG und GWG verkaufen sagt:

    Na wenn ich schon höre, was HWG und GWG für Dienstwagen fahren und dass die ihren Mitarbeitern ohne Grund Corona Prämie gezahlt haben, kommen schon Fragen auf, ob die Gewinne abführen oder lieber selbst sinnlos verquetschen.
    Möglicherweise wäre ein Verkauf für die Stadt nicht die schlechteste Option, denn offensichtlich schafft es die Stadt ja nicht, den zustehenden Gewinn auch zu Monetarisieren.

  5. Emmi sagt:

    „Die HWG erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von rund 103,6 Millionen Euro – ein Plus von 8,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Löwenanteil entfiel auf Mieterlöse in Höhe von 73,4 Millionen Euro (Vorjahr: 70,8 Mio. €). Ein weiterer Sondereffekt trug zum Anstieg bei: Die Betriebskostenumlagen stiegen deutlich auf 30,2 Millionen Euro (Vorjahr: 24,5 Mio. €).“
    Alles auf Kosten der Mieter!
    Warum müssen solch hohe Gewinne bei städtischen Unternehmen gemacht werden?

    • Kleine Hilfe sagt:

      Psst, damit auch sie mal was Investieren zu können. So ein bisschen versuchen zu verstehen, wie Wirtschaft funktioniert, sollte eigentlich jeder auch fürs private wirtschaften.

    • EFH sagt:

      Weil ihr in einer Hornske wohnt?

  6. siehste sagt:

    „Die HWG erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von rund 103,6 Millionen Euro – ein Plus von 8,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Löwenanteil entfiel auf Mieterlöse in Höhe von 73,4 Millionen Euro (Vorjahr: 70,8 Mio. €).“

    Das kommt bestimmt von den 17000 Einwohnern weniger, die das Landesamt für Halle ausgerechnet hat.

    Der HWG sollte man unter diesen Umständen den Wirtschaftsnobelpreis verleihen!!!
    Dort müssen Genies beschäftigt sein.

  7. G.Neubert sagt:

    Sicherlich brauchen solche Betriebe Mittel für die Instandhaltung und Modernisierung, aber diese Mieteinnahmen sind darauf orientiert das Stadtsäckel zu füllen , statt sinnvolle Verwendung der eigenen Mittel der Stadt
    Genauso ist es mit den Überschüssen der Stadtwerke und deren Einsatz in dem städtischen Haushalt.
    ÖPNV wird auch unterstützt und ich wette die Fahrtkosten steigen im August weiter.
    Man kann dort Oben nicht wirtschaftlich mit dem Geld umgehen , wenn es nicht reicht wird wieder verteuert.
    Der kleine Bürger bekommt ein paar Euro mehr und soll vom Strompreis bis zur.Bahn , KB, PV alles unterstützen, und man hat wieder Null.oder noch weniger in der Geldbörse. Wir werden verschaukelt.