Straßenbahn in Halle: nie verwirklichte Ideen

Nach der Diskussion um eine mögliche Straßenbahn nach Heide-Süd sind auch andere Straßenbahn-Ideen für Halle wieder in den Fokus gerückt. Im Stadtgebiet gibt es gleich mehrere Trassen, die freigehalten werden.
Im Rahmen der Entwicklung des Verkehrsentwicklungsplans 2025 wurden auch diese Pläne noch einmal präsentiert. Zahlreiche Trassenfreihaltungen gibt es auf dem Papier. Doch die Verwaltung plädierte dafür, jene Trassen herauszustreichen, weil eine Realisierung unwahrscheinlich erscheint.
Einige Pläne sind auch bereits durch aktuelle Baumaßnahmen und Beschlüsse quasi „beerdigt“ worden. So gibt es in der Frohen Zukunft eine Trassenfreihaltung von der jetzigen Endhaltestelle entlang der Dessauer Straße bis fast zu den Posthornteichen. Jedoch hatte sich der Stadtrat im Zuge des Baubeschlusses für den Umbau der Dessauer Straße gegen die Verlängerung ausgesprochen. Die Trassenfreihaltung gibt es jedoch noch. Gleiches gilt auch für eine mögliche Verlängerung von Büschdorf bis nach Reideburg.
Weitere Trassen werden derzeit in Halle-Neustadt über die Hallorenstraße und Lise-Meitner-Straße nach Nietleben sowie über den Zollrain zum Südpark freigehalten, ebenso eine Trassenverlängerung vom Göttinger Bogen oder Südpark aus nach Angersdorf. Auch eine Straßenbahn nach Heide-Nord war einst in der Diskussion, Trassen von der Nietlebener Straße über Dölau sowie von Kröllwitz über die Nordstraße werden zumindest freigehalten. In Trotha werden Trassen von der jetzigen Endstation zum S-Bahnhof sowie zum Gewerbegebiet freigehalten. Freihaltungen gibt es zudem für eine Trasse über die Dieselstraße nach Bruckdorf, von Beesen über die Kaiserslauterer Straße nach Wörmlitz, vom Anhalter Platz über die Industriestraße zur Merseburger Straße, über die Raffineriestraße zum Thüringer Bahnhof und Lutherbogen sowie über die Glauchaer Straße zum Hallmarkt. Auch eine Verlängerung der Straßenbahn von Elsa-Brändström-Straße zum S-Bahnhof Silberhöhe steht in den städtischen Papieren. Zudem wird eine Wendeschleife in der Hackebornstraße aufgeführt.
Alle Trassen haben jedoch das gleiche städtische Fazit: „wurde bisher nicht realisiert und sollte nicht mehr in einem Verkehrsentwicklungsplan 2025 enthalten sein.“
So ein Humbug.