„Tasting Tomorrow“: Bauhaus und Essen
Beim Bauhaus ging es nicht nur ums Bauen, sondern auch um die Kulinarik. Und diese Verbindung nimmt eine neue Ausstellung in der Kunststiftung Sachsen-Anhalt am Neuwerk 11 in Halle (Saale) auf. 12 Künstler haben sich bei einem Workshop beim historischen Porzellanunternehmen Kahla in Thüringen mit dem Verhältnis von Kulinarik, Bauhaus und Porzellan auseinander gesetzt und versucht Antworten zu finden auf die Frage nach dem Geschmack und dem Porzellan der Zukunft.
Geheimrezepturen sind historisch gewachsen und überliefert. Aber ein Endspiel ist nicht in Sicht: Die Experimente um die besten Rezepturen werden auch in Zukunft nicht weniger und das Spiel mit dem Feuer lassen der Zukunftsforscher Augen erleuchten. Die hohe Kunst des Gestaltens und Erfindens erzeugt Adrenalin auf höchster Stufe. Aber wohin entwickelt sich das Verhältnis zwischen Geschirr und Speisen? Wie sieht es aus? Wie schmeckt es? Das Zukunftslabor „Tasting Tomorrow“ folgt dem Bauhausgedanken und sucht modern denkend die Verbindungen zwischen Formen der Zubereitung von Speisen und dem darauf abgestimmten Geschirr oder umgekehrt.
Der Grundsatz, wonach alles Lernen, Experimentieren, Erfinden und Arbeiten ein gemeinschaftliches sein muss, war am Bauhaus Programm. In diesem Kontext sind nicht nur die legendären Feste zu sehen, sondern auch die verschiedenen Formen gemeinsamen Essens. Die Idee von Gemeinschaft weiterzuentwickeln ist das Herzstück von „Tasting Tomorrow“. Im Atelier bei KAHLA wurde nicht nur mit Porzellan gearbeitet, sondern mit Nahrungszubereitung experimentiert und gemeinsam gekocht. Die Arbeiten entstanden in regem Austausch der Teilnehmenden. In ihnen materialisierten sich die Ergebnisse einer lebhaften Diskussion um Nahrungsherstellung, Sinneswahrnehmungen, soziales Miteinander und Genuss in der Zukunft. Es ergaben sich Stimulationen auf die Handlungen bezüglich des Essens und dem sozialen Miteinander. Welche Art von Objekten, Geschirr oder Trägermaterialien zukünftige Funktionen übernehmen und wie diese aussehen könnten, werden erforscht und bearbeitet. So werden die Stipendiatinnen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt Aneta Koutná und Antje Pesel mittels ausgeklügelter Workshops gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern Ideen für das Darreichen eines Geschmacks der Zukunft in der Ausstellung weiterentwickeln und zeigen.
Begleitprogramm
Kinderkunstnachmittag am 4. Mai 2019 um 15 Uhr:
„Es ist angerichtet“ – Teller und Essen gemeinsam produziert mit Aneta Koutná und Antje Pesel |Anmeldungen bis zum 26. April 2019 an oeffentlichkeitsarbeit@kunststiftung-sachsen-anhalt.de
Für Kinder ab 8 Jahre | Teilnahmebeitrag 5 €
Lange Nacht der Museen am 11. Mai 2019:
Die Ausstellung ist bis 23 Uhr geöffnet.
18:30 – 20:00 Familienkunstabend mit Stefan Schwarzer
MIT BAUHAUS UM DIE WELT! Per Google-Street-View geht’s auf Exkursion zu Bauhausgebäuden auf der ganzen Welt! Gemeinsam erforschen wir die Architektur und dokumentieren unsere Wahrnehmungen in spielerischen Zeichnungen.
Bebilderter Vortrag von Prof. Mariko Takagi am 12. Mai 2019 um 15 Uhr:
Eine Japanerin am Bauhaus: Die 20-jährige Yamawaki Michiko begleitete ihren Mann, Yamawaki Iwao, 1930 ans Bauhaus in Dessau. Michiko stammte aus einer Familie in der die Tradition und Kultur des Tees noch gelebt wurde. Die junge Frau suchte und fand Parallelen zwischen dem Bauhaus und der Tee-Zeremonie.
Im Anschluss laden wir zum Teetrinken ein.
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