Tempo 20 in der Altstadt: Polizei und Stadt sehen keine Notwendigkeit für Kontrollen
Seit vier Jahren gilt in weiten Teilen der halleschen Altstadt Tempo 20. Doch nicht immer wird sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten. MitBürger-Stadträtin Yvonne Winkler hat sich deshalb im Ordnungs- und Umweltausschuss nach der aktuellen Situation erkundigt.
Im Ergebnis kann gesagt werden, dass es – wenn überhaupt – nur sporadische Geschwindigkeitskontrollen in der Altstadt geben wird. Wie Karsten Thärigen, Leiter des Polizeireviers Halle, sagte, habe es in den vergangenen zwei Jahren rund 600 Unfälle gegeben. Bei den meisten habe es sich dabei um kleine Parkplatzrempler gegeben. Nur in 15 Fällen seien Fußgänger beteiligt gewesen, in keinem einzigen der Fälle sei Raserei die Ursache gewesen. Eine größere Gefahr für Fußgänger gehe ohnehin von Radfahrern aus, weil diese kaum zu hören sind.
„Für die Polizei ist die Altstadt kein Schwerpunkt in der Geschwindkeitsüberwachung“, so Thärigen. Man habe andere Stellen, auf die man sich konzentriere. Deshalb werde es keine gezielten Geschwindigkeitskontrollen im Bereich des Altstadtrings geben. Möglich seien sporadische Verkehrskontrollen, bei denen auch mal die Geschwindigkeit gemessen wird. Im Gegensatz zur Polizei hat die Stadtverwaltung schon einmal Probemessungen in der Rathausstraße durchgeführt. Dabei habe man einige kleinere Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, sagte Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit. Doch die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen lasse ohnehin nur an wenigen Stellen höhere Geschwindigkeiten zu.
Das ist doch lächerlich. Wozu stellt man Regeln auf, wenn man kein Interesse daran hat, die Befolgung selbiger auch durchzusetzen? Dann kann man ja gleich ein quadratisches Schild mit weißer Schrift auf blauem Grund (Richtgeschwindigkeit 20 km/h) aufstellen und sagen „Wir empfehlen ihnen, hier maximal 20 km/h zu fahren. Aber nur, wenn sie das als sinnvoll erachten.“
Die Polizei soll ja auch nicht in Altstadtgassen kontrollieren, sondern in den Hauptstraßen (Große Ulrichstraße, Große Steinstraße, etc.). Und sie sollte nicht nur Geschwindigkeitsverstöße kontrollieren, sondern auch generelle Einfahrverbote, die es durchaus noch gibt (ich sehe z. B. des öfteren Fahrzeuge, offensichtlich ohne Sondergenehmigung, trotz Einfahrverbots über den Marktplatz fahren).
Warum überlässt man es den Bürgern, sich bei Verkehrsrowdys zu beschweren, die dann noch großkotzig im Sinne von „Sind sie die Polizei, oder was? Von ihnen muss ich mir gar nix sagen lassen.“ reagieren? Wenn es ein Gewaltmonopol des Staates gibt, soll der Staat auch mal den Arsch hochkriegen und Präsenz zeigen. Gerade bei vermeintlichen kleinen Bagatelldelikten fängt das Fehlen jeglichen Unrechtsbewusstseins an und erstreckt sich dann, bei Erfolg, umso leichter auf schwerere Delikte.
Also wenn ich durch die Große Uli gehe…da hält sich kein einziger Fahrzeugführer an Tempo 20, im Gegenteil, manche geben erst recht Gas, damit der Auspuffsound auch schön zur Geltung kommt!!! Von Verkehrsberuhigung ist da nicht viel zu sehen. Oft sind auch Fahrzeuge entgegen der Einbahnstraße unterwegs, keineswegs Auswärtige, die sich nicht auskennen.
Nur auf dem Markt beim TKMax rumstehen, quatschen und rauchen bringt halt nix, liebes Ordnungsamt! Man darf auch schon mal bissl zu Fuß durch die Innenstadt patrouillieren und dem Bürger ein Sicherheitsgefühl geben….und nebenbei paar Strafzettel schreiben. Polizei ist in der Innenstadt auch selten zu sehen….hier gilt das gleiche wie fürs Ordnungsamt, Präsenz zeigen und damit das Sicherheitsgefühl erhöhen!!
Die kleineren Geschwindikeitsüberschreitungen machen dann aber alle, oder?
Ok, die nicht, die auch die Rathausstraße runter noch mal richtig Gas geben.
Gerade in der Altstadt, mit deutlich mehr Fußgängern sollte man vielleicht auch mal kontrollieren. Aber da die Straßen so schön schmal sind, kann man sich ja gut retten.
Manchmal muss mann sich wirklich fragen, wozu wir eigentlich Regeln brauchen, wenn nicht mal die, die dafür zustandig sind, selbige auch regelmäßig auf ihre Einhaltung überprüfen. Und da braucht es keinen „Schwerpunkt“
Ihr müßt vielmehr fragen, warum in den letzten Jahren das Streifenpersonal der Polizei massiv von der Landesregierung abgebaut wurde. Da liegt der Hase im Pfeffer. Zeigt nicht immer auf die Beamten, die ihre Arbeit machen. Zeigt auf die, die es verunmöglichen, daß sie es in ausreichender Personalstärke und umfassend machen können.
Bis dahin werden solche Pillepallegründe, wie hier vorgetragen, am Ende der Prioritätenliste landen.
Diese Straße sollte noch gezielter und noch massiver durch Fahrradfahrer frequentiert, damit diese Poser-Prolls kein Chance auf mehr als 5 km/h haben.
Noch mehr Radfahrer? Du magst keine Fußgänger oder? Laut Polizei sind dort die Radfahrer mit Abstand das größere Problem.
Diese Straße sollte noch gezielter und noch massiver durch LKW frequentiert werden damit Radrambos weniger werden und keine chance mehr haben
Darwin sorgt schon ausreichend dafür, dass sich Autofahrer selbst dezimieren.