Trotha: tausende Bäume kommen weg

Die Maßnahmen der Deutschen Bahn im sogenannten „Trothaer Wäldchen“ unweit des Karl-Ernst-Wegs sind offenbar weit umfangreicher als zunächst gedacht. Der Landtagsabgeordnete und Stadtrat Wolfgang Aldag (Grüne) hat in den Unterlagen gestöbert. Er spricht angesichts dessen von einem „Kahlschlag“. Demnach werden rund 200 Bäume wie Eschen und Pappeln sofort gefällt, rund 8.000 Robinien werden geringelt, so dass sie langsam absterben.
Die Bahn spricht von einem ökologischen Waldumbau. Demnach sollen die Neophyten durch einheimische Bäume ersetz werden. Doch bis ein neues Trothaer Wäldchen entsteht, werden noch Jahrzehnte vergehen. „Über Jahrzehnte wird kein Wäldchen mehr vorhanden sein, das Anwachsen bei den derzeitigen klimatischen Verhältnissen ist mehr als fraglich“, so Aldag. Das Nachpflanzen von Forstware mit zweijährigen Setzlingen sowie die Ansaat von Bauminseln halte er ich für völlig unzureichend. Aldag übt aber nicht nur Kritik. So hält der Politiker auch einige Maßnahmen für sinnvoll wie die Sicherung von Weiden, das Anlegen eines Waldsaumes sowie die Beräumung des Geländes von Müll.
Im Fazit will Aldag mit der Grünen Stadtratsfraktion die Arbeiten, die vor 9 Jahren erarbeitet wurden, stoppen. Er ruft die Bahn dazu auf. Die Maßnahme solle überdacht werden. „Ein behutsamer Waldumbau, bei dem nach und nach abgängige Bäume entnommen und ersetzt werden erscheint mir als der richtige Weg“, so Aldag. „Zum Erhalt der wertvollen ökologischen Strukturen, zum Erhalt des Schutzgebietes für den Rotmilian und zum Erhalt der des Freiraumes für Jugendliche aus dem Norden und zum Erhalt dieses Naherholungsgebietes für die Bürgerinnen von Halle-Trotha.“
Anwohner hatten sich zudem beklagt, dass sie gar nicht über die Maßnahmen informiert worden sind. Das will die Bahn jetzt in einem Bürgerforum am 4. Februar nachholen.
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