Umbau hat begonnen: „Max Bahr“ wird Möbelmarkt
Noch immer ist der „Max Bahr“-Schriftzug weithin sichtbar. Seit der insolvenzbedingten Schließung des Baumarkts vor viereinhalb Jahren lag das Gelände brach. Im Stadtrat wurde heftig gestritten. Denn die österreichische Kette „XXXLutz“ hatte das Areal gekauft, um hier einen Möbelmarkt einzurichten. Dazu musste zunächst der Bebauungsplan geändert werden. Nicht wenige Stadträte befürchteten Auswirkungen auf bestehende Möbelmärkte, insbesondere Helü in der Neustädter Passage. Letztendlich gab es eine Zustimmung zum Bebauungsplan. Zwar gab es vielfach den Wunsch, dass hier wieder ein Baumarkt einzieht. Doch kein Unternehmen interessierte sich für den Standort.
Und mittlerweile tut sich was auf dem Gelände in der Zscherbener Landstraße. Momentan laufen Entkernungs- und Abrissarbeiten. So ist der markante Eingang mit der Spitze schon verschwunden. Und auch der Gartencenter-Bereich verschwindet. Anschließend beginnt der Umbau. Wann genau dann die XXXLutz-Discount-Vertriebslinie „Mömax“ eröffnet, steht noch nicht fest. Die ist bislang mit 38 Filialen in Deutschland vertreten, vor allem im Süden. In Ostdeutschland gibt es derzeit eine einzige Filiale, in Berlin.
Ein Gutachten bezüglich des neuen Markts geht davon aus, dass der Möbelmarkt von anderen Einkaufszentren ein Umsatzvolumen von 9,4 Millionen Euro abziehen wird. Die größten Verluste müsste dabei mit 2 Millionen Euro das Halle-Center in Peißen verkraften, 1,8 Millionen Euro würden aus Günthersdorf abließen. Allerdings macht dies nur einen geringen Anteil des Gesamtumsatzes aus. Auf bis zu 6 Prozent ihres Umsatzes müssten dagegen Möbelgeschäfte in der Neustadt und Altstadt verzichten, beispielsweise Lührmann. Das Gutachten sagt dazu: „Insgesamt lassen die maximalen Umsatzumverteilungsquoten von 6 % nicht auf absatzwirtschaftliche Auswirkungen schließen, die negative städtebauliche oder versorgungsstrukturelle Auswirkungen zur Folge hätten“, zumindest was Möbel angeht. Denn für Haushaltswaren und Dekorationsartikel führt das Gutachten aus: „Insbesondere für das Nebenzentrum Neustadt (Tedi, Helü Möbel, Mäc Geiz, Nanu Nana) sind dementsprechend städtebauliche und versorgungsstrukturelle Auswirkungen nicht auszuschließen.“ Im schlimmsten Fall könnten also zugunsten der grünen Wiese Geschäfte im Zentrum Neustadts schließen. Aus diesem Grund soll die maximale Verkaufsfläche für diese Produkte reduziert werden.
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