Umweltschützer wollen Planena umsiedeln

Im Jahr 1184 wurde Planena zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Seit 1950 gehört das kleine Ringdorf inmitten der Saale-Elster-Aue mit zu Halle. Doch die wenigsten Hallenser dürfen schon einmal in dem südlichsten Stadtteil mit nicht einmal 40 Einwohnern gewesen sein. Bus-Verbindungen gibt es nicht, erreichbar ist Planena nur über eine rumpelige Dorfstraße.
Und weil regelmäßig das Hochwasser in der einzigen Straße steht, Gärten und Häuser überschwimmt, soll Planena nun durch einen Ringdeich geschützt werden. Dieser etwa 900 Meter lange Erdwall soll rund 650.000 Euro kosten. Das sei „nicht akzeptabel“, sagt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA). „Ein Deich kann bei längerem Hochwasser keinesfalls verhindern, dass in den möglicherweise eingedeichten Stadtteil Qualmwasser einströmt. Es bestehe die „ernstzunehmende Möglichkeit, dass höhere und längere Hochwasser als in den obengenannten Jahren auftreten können, welche dann die Deiche überströmen. Insofern gilt es nach Auffassung des AHA eher Möglichkeiten zu prüfen, inwieweit eine schrittweise Umsiedlung der 36 Einwohner nicht sinnvoller erscheint“, sagt der AHA.
„Neben der Herstellung eines ernsthaften Schutzes der Menschen vor Hochwasser, käme eine Wiederausweitung von Retentionsflächen der Saale hinzu. Die Finanzierung dieser Umsiedlung muss aus Mitteln der Flutgelder erfolgen.“ Unverständlicherweise spare man diese „nicht gerade sehr populäre Thema der Umsiedelungen generell aus.“ Neben dem Ortsteil Planena zählt der AHA auch Häuser dazu, welche seit 1990 in die Auen gebaut wurden, sowie n den Gebieten bestehende Kleingartenanlagen.
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