Weil Gesamtschulen voll sind: Halle erweitert Südstadt-Gymnasium um zwei Klassenzüge
Am Südstadt-Gymnasium in Halle sollen im kommenden Schuljahr gleich sieben 5. Klassen eingeschult werden, um so Druck von den Gesamtschulen zu nehmen. Das sehen Pläne der Stadtverwaltung vor, die der Bildungsausschuss am Montag durchgewunken hat – allerdings bei gerade einmal einer Ja-Stimme, alle restlichen Mitglieder haben sich enthalten.
Denn über das Vorgehen sind die Ausschussmitglieder nicht glücklich, doch auch sie können keine Alternativen aufzeigen. Das Grundproblem ist der Ansturm auf die Gesamtschulen. Dort hat die Stadt aber nicht genug Plätze. Aus diesem Grund soll nun ein Teil der Schüler ein Gymnasium besuchen.Von einer „Zwangszuweisung“ sprach der Stadtelternrats-Vorsitzende Thomas Senger. Er befürchtet auch nachhaltige Lernschäden. Denn die betreffenden Schüler hatten sich bewusst für eine Gesamtschule entschieden und sollen nun ein Gymnasium mit härteren Lehranforderungen besuchen.Die Folge könnte ein Schulabbruch sein, wenn Schüler im Unterricht nicht mehr mitkommen.
Die Stadt hatte noch einmal für ihre Lösung geworben. Schnell mal ein paar Container neben eine bestehende Gesamtschule zu stellen, sei wegen der Ausschreibungsfristen nicht machbar, hieß es. Warum die Entscheidung für das Gymnasium Südstadt gefallen ist, lässt sich mit den aktuellen Baumaßnahmen dort am Standort erklären. Aus diesem Grund sind die Schüler gerade am Standort Rigaer Straße. Und für die zusätzlich benötigten Klassenräume werden ausgerechnet Räumlichkeiten der benachbarten IGS2 genutzt. Schnell kam die Frage auf, warum nicht stattdessen einfach zwei weitere IGS-Klassen geschaffen werden. Die Stadt will hier nicht den Aufbauprozess stören. Denn bei der IGS2 handelt es sich um eine aufwachsende Schule. Diese würde in diesem Fall in den nächsten Jahren an ihre räumlichen Kapazitäten stoßen. Dagegen ziehen die Südstadt-Gymnasiasten nach Ende der Bauarbeiten in einem Jahr wieder an den alten Standort in der Kattowitzer Straße zurück.
Ich hoffe, dass dies dann auch bei der Anzahl der Lehrer und der Ausstattung berücksichtigt wird, so dass es sich für die 5tklässler nicht im gesamten Schulleben bei Kurswahl u.ä. auswirkt.
die hoffnung will Ihnen ja keiner nehmen, außerdem stirbt sie ja bekanntlich zuletzt… ?
aber wie soll die „berücksichtigung“ aussehen?
wir können bzw könnten froh sein, wenn an sich genug lehrer vorhanden WÄREN.
da möchte ich Ihnen gleich das volksbegehren „Den Mangel beenden! Unseren Kindern Zukunft geben!“ ans herz legen- kennen Sie es? das läuft seit januar und bis juli. informieren Sie sich und unterschreiben evtl oder im idealfall sammeln Sie noch einen haufen anderer unterschriften. so könnte evtl die mindestzahl an lehrern gewährleistet werden.
ein aberwitz!
und ein hohn für die familien, die eigentlich an eine gesamtschule wollten! das muß man sich mal vorstellen: ihnen wird das gesetzlich garantierte recht auf freie wahl der schulform genommen, werden ans gymnasium gezwungen, was evtl gar nicht fürs kind paßt und daher schadet. und dann kommt es räumlich ausweichend ins haus einer gesamtschule?!
ich finde das so furchtbar, daß die stadt es jahrelang daraufhingeschlampt/provoziert hat, daß es so weit kommt.
Na ja, es ist schon bezeichnend, wenn es nur einen Stadtrat gibt der dieser Vorlage zustimmt. Dieses wohl auch nur um den bösen Elternvertreter, der es gewagt hat die Stadträte aufzurufen nicht für diese Vorlage zu stimmen. Selbstherrlich ergänzt, dass der Elternvertreter ja keine Alternativen aufzeigen würde und deshalb der Vorlage zustimmt, dabei aber vergisst, dass selbiger Elternvertreter die Alternativen seit 13 Jahren liefert und das jedes Jahr aufs neue, mit einer Vorlaufzeit von einem Jahr und mehr. OK der Stadtrat ist ja auch noch nicht so lange in der Bildungspolitik tätig, also woher soll er das dann wissen. Was der Herr Stadtrat der AfD vergessen hat ist, die Vorlage setzt Verfassungsrechte und schulgesetzliche Regelungen außer Kraft. Was die Rechtssicherheit der Stadt in diesem Verfahren eben nicht stärkt, wie er in einem Nebensatz seiner Begründung verlauten ließ. Erschwerend kommt hinzu, dass die Stadt diese Regelung begründet, dass so nur die derzeit anstehenden Losverfahren durchgeführt werden könnten. Vergisst aber das aus den nun durchzuführenden Losverfahren über 100 Lernende keinen Platz erhalten werden. Wenn aber nur 56 weitere Plätze geschaffen werden, was ist mit den restlichen Kindern??? Für die gibt es ja dann auch noch keine Plätze, wenn die dann alle sich auf die 56 Plätze anmelden, haben wir das nächste Losverfahren und was dann die nächste Aufstockung an einer Schule??? Ach nein, die restlichen können ja dann an die bereits jetzt schon aus allen Nähten platzenden Sekundarschulen verbannt werden, hier gibt es ja glücklicherweise keine Obergrenze. (hier ist jetzt Sarkasmus im Spiel)
Es ist absolut absurd und ich hoffe, eine Vielzahl an betroffenen Eltern werden diese Vorgehensweise rechtlich auf den Prüfstand stellen, denn nur so kann dieser Wahnsinn gestoppt werden, wenn der Stadtrat nicht dem ganzen Einhalt gebietet.
Was ist denn das für ein atemloser Erzählstil? Es braucht verdammt viel guten Willen und mehrfaches Lesen, um einigermaßen zu verstehen was Sie vermutlich damit sagen wollen.
Von einem Stadtelternrat oder Statt-Eltern-Rat oder Statt.Eltern.Rat hätte ich mir ein verständlicheres Deutsch gewünscht. So hingegen wächst in mir der Gedanke, dass es Gründe hat, warum man Ihren Argumenten kein Gehör schenkt.
„Was ist denn das für ein atemloser Erzählstil?“ nun das ist Ihre Meinung, kann ich mit leben.
Aber StadtElternRat bleibt es, Oberlehrer hin oder her.
Seit zig jahren ist der Lehrermangel und fehlende räumlichkeiten für Schüler(innen) bekannt. Nichts hat sich trotz Versprechungen geändert. Immer wieder die gleichen Schlappen und das gleiche Versagen der Parteien die seit Jahren an der Macht sind und sich darauf ausruhen.
dann unterschreiben Sie das volksbegehren (s.o.) und animieren weitere leute zu unterschriften! das ist eine echte chance!
Folgendes Schreiben wurde dem allen Stadträten am 25.05.2020 zugestellt:
Sehr geehrte Stadträte,
sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte der Vorstand des Schulelternrates des Gymnasium Südstadt Halle/ Saale Sie davon in Kenntnis setzen, dass bis heute der Schulelternrat nicht zu der Dringlichkeitsvorlage Nummer VII/2020/01308 vom 19.05.2020 informiert sowie nicht angehört wurde.
Die im § 59 SchulG LSA verankerte Mitwirkung der Erziehungsberechtigten in der Schule ist für die genannte Dringlichkeitsvorlage somit nicht gegeben.
Der Schulelternrat des Gymnasiums Südstadt ist über die Schulleitung bzw. durch die Stadtverwaltung über solche grundsätzlichen Entscheidungen zu informieren, um sein demokratisches Mitwirkungsrecht, über die Organisation der Schule, wahrzunehmen.
Durch die Nichtinformation über den Inhalt des o.g. Dringlichkeitsantrages wurde der Schulelternrat erheblich in seinem Recht Beschlüsse zu fassen, eine Stellungnahme an den Bildungsausschuss zu senden bzw. um eine Anhörung des Schulelternrates des Gymnasiums Südstadt zu ersuchen, behindert.
Wir bitten dringlichst die Stadträte um Zurückverweisung der Vorlage an den Bildungsausschuss, mit dem Ziel, dort vor einer Beschlussempfehlung um eine Anhörung zu ersuchen.
Nach Rücksprache mit der Schulleitung und den Mitgliedern des Schulelternrates des Gymnasium Südstadt könnten wir Ihnen so im Rahmen der beabsichtigten Anhörung weitere relevante Informationen liefern. So unterstützen wir Ihre sachgerechte Entscheidung.
Zum Beispiel wurde eine Information, die unserer Einschätzung nach bis dato nicht ausreichend berücksichtigt wurde – und die Dringlichkeitsvorlage relativiert – nicht ausreichend diskutiert. Alle bisherigen Gespräche, welche mit dem Schulelternrat zum Baufortschritt des Schulgebäudes des Gymnasium Südstadt Kattowitzer Straße 40a, auch unter Mitwirkung der Verwaltung geführt wurden, ergaben, dass eine planmäßige Fertigstellung im Sommer 2022 kritisch zu betrachten ist. Dieser Eindruck hat sich durch die aktuelle „Corona“-Situation eher noch verstärkt.
Die würde aber eine zentrale Argumentation der Dinglichkeitsvorlage negieren und ggf. andere Maßnahmen als die empfohlenen präferieren.
Ich bitte Sie mich schriftlich über ihr weiteres Vorgehen zu informieren.
Über dieses Schreiben werde ich die Schulleitung zeitnah in Kenntnis setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stroth; Vorsitzender des SER
Ich frage mich, warum sie die beiden zusätzlichen Klassen nicht, zwar räumlich im Südstadtgymnasium für ein Schuljahr zugeordnet, als IGS Klassen festlegen und dann ab Schuljahr 2021/2022 in der dann neu gebildeten IGS (zuerst Dölauer Str., später Holzplatz) ansiedeln. Das sollte doch auch bei schrittweisem Aufbau der 3. IGS möglich sein, wären zum Schuljahr 2021/2022 dann also 2 sechste Klassen und 4 (5?) fünfte Klassen. Und die entsprechenden Familien erhalten ihre Wunschschulform und das Südstadtgymnasium wird nicht auf Jahre hinaus „überfüllt“.
Wenn wir allen die nach dem Losverfahren übrig bleiben einen Platz geben wollen, müssen es mindestens 4 Klassen werden. Denn aus dem nun anstehenden Losverfahren, werden rund 110 Kinder keinen Platz erhalten.
Deshalb ist ja diese Eilvorlage solch ein Schummel, da sie nicht allen eine Alternative bietet und eigentlich ein weiteres Losverfahren provoziert. Zwei Klassen sind nur 56 Lernende. Wenn sich auf diese Plätze alle bewerben -> Losverfahren.