Weniger Arbeitslose in Halle, Blick hinter die Zahlen

Die Arbeitslosenzahlen in Halle (Saale) ist im April leicht um 345 auf 12.898 Personen zurückgegangen. Allerdings liegt die Quote mit 11,2 Prozent weiterhin deutlich über dem Landesdurchschnitt. Auch landesweit gab es einen Rückgang. Demnach gelten in Sachsen-Anhalt 114.555 Männer und Frauen offiziell als arbeitslos. Das sind 6.625 weniger als vor einem Monat. Die Quote sinkt auf 9,9 Prozent.
Bezieht man noch die Personen in Maßnahmen und Programmen ein, gelten 154.507 Personen als „unterbeschäftigt“, ein Rückgang um 4.504. So gab es 10.733 Sonderreglungen für Ältere, 6.811 Personen erhielten eine Aktivierung und berufliche Eingliederung, 6.581 eine Weiterbildung, 8.439 Personen waren in Arbeitsgelegenheiten, 2.917 Personen erhielten eine Fremdförderung, 134 Arbeitsverhältnisse wurden gefördert, bei 85 gab es einen Beschäftigungszuschuss, 3.279 Arbeitslose gelten als kurzfristig Arbeitsunfähig und tauchen deshalb in der offiziellen Arbeitslosenzahl nicht auf, 796 Personen erhielten einen Gründungszuschuss und 177 Einstiegsgeld für die Selbstständigkeit.
Rund 8.500 Ausländer stellten sich im April dem Arbeitsmarkt zur Verfügung und waren arbeitslos gemeldet. Das waren 3.000 mehr als im Jahr zuvor. Die stärksten Zugänge gibt es bei Syrern.
„Die Frühjahrsbelebung hat sich auch im April fortgesetzt. Rückläufige Arbeitslosigkeit, ein Plus bei Stellenmeldungen und steigende Beschäftigung sind die guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit bei Ausländern wächst zunehmend an. Aktuell verkraftet der Arbeitsmarkt das gut“, sagte Markus Behrens, Geschäftsführer in der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
„Die positive Entwicklung ist zu dieser Jahreszeit üblich. Im April konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden als sich arbeitslos melden mussten. Die Dynamik am Arbeitsmarkt ist stärker als im Landesdurchschnitt. Die Arbeitslosigkeit sinkt auf den niedrigsten Stand für einen April seit den 90er Jahren“, bilanziert die für die Hallenser Arbeitsagentur zuständige Chefin Petra Bratzke. „Die aktuelle Entspannung kam vor allem jenen zu Gute, die noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind. Jetzt finden insbesondere viele Menschen wieder einen Job, die im Winter arbeitslos wurden. Dieser sogenannte Saisoneffekt spielt sich überwiegend im Bereich der Arbeitslosenversicherung ab. Zum Winter steigen die Zahlen dort überdurchschnittlich an und im Frühjahr sinken sie dann wieder“, so Bratzke.
Einstellungen und Entlassungen
Im April wurden 6.100 Menschen entlassen und meldeten sich arbeitslos. Im selben Zeitraum nahmen 9.500 Frauen und Männer aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung auf, das waren 1.600 mehr als im März.
Arbeitskräftenachfrage
Die Zahl der Stellenmeldungen ist im April im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Unternehmen meldeten den Arbeitsagenturen 5.400 neue Stellen, das waren 900 mehr als im März. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter in Sachsen-Anhalt haben aktuell 16.600 Stellen im Bestand. Besonders hoch sind die Stellenzugänge aktuell in den Branchen Lebensmittelherstellung, Wach- und Sicherheitsgewerbe, Lehrberufe und im Verkauf.
Grundsicherung (Hartz IV)
Von den insgesamt 114.600 Arbeitslosen wurden 87.500 in den Jobcentern betreut und bezogen Hartz IV. Insgesamt betreuten die Jobcenter in Sachsen-Anhalt 186.500 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Berechtigten um 11.500 gesunken. Unter den Hartz-IV-Empfängern sind auch 57.669 Kinder.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Im Februar 2016 waren 772.000 Menschen in Sachsen-Anhalt sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr ein Beschäftigungsplus von 8.100.
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