Weniger Vandalismus und Metalldiebstahl bei der Bahn in Sachsen-Anhalt
Gewalt und Kriminalität in Bahnhöfen und Zügen in Sachsen-Anhalt gehen weiter zurück. Darüber informiert die Deutsche Bahn. Demnach wurden 23 Prozent weniger Straftaten als im Vorjahr verzeichnet. Besonders stark seien die Rückgänge bei Vandalismus, Graffiti und Metalldiebstahl. „Die Anstrengungen der letzten Jahre tragen Früchte. Mehr Präsenz von Sicherheitskräften und verstärkter Einsatz von Videotechnik an Hotspots zahlen sich aus und machen Züge und Bahnhöfe für unsere Kunden stetig sicher“, sagt DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke.
Die Zahl der Körperverletzungsdelikte im Bereich der für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verantwortlichen Bundespolizeidirektion Pirna lag mit 760 auf dem Niveau des Vorjahres. Die meisten Taten werden im Zusammenhang mit Fußballspielen registriert, oft ist Alkohol im Spiel.
Die Zahl der Metalldiebstähle habe 2015 um rund 13 Prozent auf knapp über 400 reduziert werden können. Grund dafür sei die wiederholte Festnahme von Tätern, die konsequente Bestreifung von Schwerpunkten durch spezielle Einsatzteams der DB und der Bundespolizei sowie die Kennzeichnung von Metallteilen mit künstlicher DNA.
Die Fälle von Vandalismus in Form beschädigter Sitze, zerkratzter Scheiben oder zerstörter Aufzüge nahmen laut Bahn im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 1.700 ab. Ein Großteil der Taten ist alkoholisierten Fahrgästen zuzuordnen, vor allem an den Wochenenden werden viele Taten im Zusammenhang mit reisenden Fußballfans registriert. Deutlich um 40 Prozent auf 2.700 abgenommen haben Graffiti-Straftaten. Schwerpunkte für Vandalismus und Graffiti sind die Regionen Dresden, Halle und Magdeburg.
150 Mal haben Kriminelle versucht, Fahrkartenautomaten aufzubrechen, 80 mehr als im Vorjahr. Meist gingen die Diebe jedoch mit geringer oder ohne Beute aus, der Sachschaden durch beschädigte Automaten beträgt rund 100.000 Euro. Die DB setzt auf Bestreifung, verkürzte Entleerungszyklen und Geldkassetten mit Farbpatronen, die bei Manipulation das Geld wertlos und den Aufbruch zwecklos machen.
Deutsche Bahn und Bund haben Ende 2015 ihr Programm für den Ausbau von Videotechnik an Bahnhöfen bis 2023 um 25 auf 85 Millionen aufgestockt.
Künftig will die DB noch entschiedener gegen Gewalt und Randale vorgehen – vor allem im Umfeld von Fußballspielen. „Hooligans, die in Zügen und Bahnhöfen randalieren, zeigen wir künftig sofort die rote Karte!“, sagt Rischke. Beförderungsausschlüsse gegen Gewalttäter und Hausverbote werden künftig direkt am Ort der Straftat ausgesprochen.
Sorge bereiten der DB nach wie vor aggressive Kunden. Die Zahl der Angriffe auf DB-Mitarbeiter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt mit 35 auf Vorjahresniveau und deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Die meisten Angriffe stehen im Zusammenhang mit Fahrkartenkontrollen und bei Fußballspielen – oft im Zusammenhang mit Alkohol. Zum Glück sind ernste Verletzungen die Ausnahme. Die DB baut weiterhin Schulungsprogramme für Deeskalation und Eigensicherung aus, Einsatzpläne werden angepasst und vor allem abends und am Wochenende zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt. Im Falle eines Ereignisses stellt die DB ihren Mitarbeitern psychologische Unterstützung zur Verfügung.
Für mehr Sicherheit setzt die DB zudem weiter auf die Präsenz ihrer 3.700 Sicherheitskräfte. Das Sicherheitsbudget der Bahn beträgt jährlich rund 160 Millionen Euro.
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