Zum 80.: Halle huldigt Peter Sodann
Keiner hat die Theaterszene in Halle (Saale) so geprägt wie Peter Sodann. Am 1. Juni wird er 80. Und das wird gefeiert. Wie Oberbürgermeister Bernd Wiegand sagte, ist eine Veranstaltung vorgesehen. Derzeit laufen die Abstimmungen und Vorbereitungen. Dabei werden insbesondere die Schauspieler der Kulturinsel eine Ehrung vornehmen. Immerhin hat Sodann zusammen mit Mitstreitern zu DDR-Zeiten das ehemalige Kino der DSF mit viel Eigenleistung zum Theatertempel ausgebaut.
Sodann wurde 1936 in Meißen geboren. Achtzig Inszenierungen von Peter Sodann sind in 25 Jahren im neuen theater in Halle (Saale) erarbeitet worden. Fernsehzuschauern wurde er vor allem in ddr Rolle des Tatort-Kommissars Bruno Ehrlicher in der ARD bekannt. 1995 dann die Rolle des Stasi-Generals in der Verfilmung des Romans „Nikolaikirche“. Der Film endet mit den Worten des Generals in der „Runden Ecke“: „Es ist vorbei. Wir haben verloren.“ Dem ehemaligen Stasi-Häftling Sodann dürfte diese Rolle wohl große Genugtuung bereitet haben. Wegen „staatsfeindlicher Hetze“ wurde er 1961 eingesperrt. Am 27. Mai 2005 wurde Sodann vom halleschen Stadtrat zum 31. Ehrenbürger gewählt, er erhielt 40 von 56 Stimmen. 2001 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Und 2009 war er Kandidat der Partei „Die Linke“ für das Amt des Bundespräsidenten.
Ich glaube nicht, dass ihm die Rolle „große Genugtuung“ bereitet hat. Dafür ist er zu klug.