28. Kinder- und Jugend-Kultur-Preis Sachsen-Anhalt verliehen – 1. Platz geht an Jugendradio „Wuterus“ von Corax

Unter dem diesjährigen Motto „Hokus Pokus“ wurde am Mittwoch im Kunsthaus Salzwedel der 28. Kinder- und Jugend-Kultur-Preis des Landes Sachsen-Anhalt feierlich verliehen. Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz überreichte die mit insgesamt 6.500 Euro dotierten Preise an junge Talente im Alter von fünf bis 21 Jahren. Eingereicht wurden über 120 kreative Beiträge von mehr als 800 Kindern und Jugendlichen aus ganz Sachsen-Anhalt – aus Sparten wie Bildende Kunst, Theater, Tanz, Musik, Literatur und Film.
Den ersten Preis gewannen Antonia Senkel, Nele Seibert, Philippa Brenner & Martha Kaltwaßer als Teil der Jugendredaktion „Wuterus“ Radio Corax aus Halle (Saale) mit ihrer zweiteiligen Sendereihe „Hexen“. Die vier Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren haben laut Jury in beeindruckender Eigenverantwortung, Tiefe und Professionalität ein historisch wie gesellschaftlich relevantes Thema aufgearbeitet und mit ihrer Radiosendung ein starkes Zeichen für kritische Jugendkultur gesetzt. Dafür erhielten sie den ersten Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist.
Den zweiten Preis erhielt Cara Laube aus Dessau-Roßlau für ihre dreiteilige Malerei „Treffen am See“ Die 19-jährige beeindruckte die Jury mit drei Bildern, in deren Mittelpunkt Wasser als wiederkehrendes Motiv und Grundlage steht. Die Jury hob besonders die malerische Emotionalität und die durchdachte technische Ausführung hervor. Dies wurde mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro gewürdigt.
Den dritten Platz erzielten Lino und Emma Brendler aus Zahna-Elster mit ihrem Song „Simsalabim“. Die Geschwister, 12 und 15 Jahre alt, verarbeiteten in ihrem musikalischen Beitrag, was sie aktuell bewegt, vor allem aber ihre Sorgen über die Entscheidungen von Politik und Medien. Dabei bewiesen sie ein Gespür für gelungene Pop-Musik und überzeugten die Jury nicht nur durch die Eigenständigkeit der Produktion, sondern auch mit dem Text und der Melodie des Stücks. Der dritte Platz wird mit 1.000 Euro prämiert.
Den ersten von zwei Förderpreisen im Wert von jeweils 500 Euro erhielten 26 Kinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren aus Halle für ihr Stop-Motion-Projekt „Weltenbauer in Aktion“. Die Beiträge, in denen die Kinder magische Welten in Form von Papiercollagen erschufen, sind im Rahmen der Arbeit des Kinder- und Jugendhilfe-Vereins „Ein Schutzengel für Kinder e.V.“ entstanden. Insbesondere die Verspieltheit, die Warmherzigkeit und die Verarbeitung der eigenen Lebenswelten der Kinder haben die Jury begeistert.
Den zweiten Förderpreis erhielt die 18-jährige Ira Köck aus Naumburg (Saale) für ihren Comic „Feline Fables: The flower of life“. Als fantasievolle Ablenkung vom Schulalltag verfasste die Preisträgerin selbstständig einen kraftvollen Comic über Empowerment in klassischer Coming of Age Geschichte, der die Jury vor allem mit seinem Witz und der Präzision der Arbeit überzeugte.
Den Sonderpreis der Jugendjury, dotiert mit 500 Euro, nahm dieses Jahr Maris Kirchner aus Köthen für ihre Fotografie „Beschwörung“ entgegen. Beeindruckt von der technischen Vielseitigkeit und der kreativen Auseinandersetzung mit dem Motto, honorierte die Jugendjury den Medienkunstbeitrag der 19-Jährigen. Sie hoben besonders hervor, dass nicht nur digitale Fotografie, sondern auch analoge Elemente wie handgefertigte Illustrationen in das Werk einbezogen wurden, um eine tiefgründige, mystische Atmosphäre zu schaffen.
* Darüber hinaus wurden folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Anerkennungspreisen ausgezeichnet, die jeweils ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro erhielten:
* Zeichnung „Der magische Spruch – Hokus Pokus“ – Pauline Heise (12 Jahre) aus Wallhausen
* „Hokuspokus – zauberhafte Mode aus Recyclingmaterial“ – Helena John, Emma Esstedt, Amelie Mühlenkamp und Sophie Riese (zwischen 14 und 16 Jahren) aus Schönebeck
* Zeichnung „Magischer Zauberladen“ – Nancy Lux (15 Jahre) aus Dessau-Roßlau
* Illustrierte Geschichte „Wie erreicht man seinen Stern“ – Arina Matukhno (12 Jahre) aus Lutherstadt Wittenberg
· Theaterstück „Lost in Paradise“ – Theatergruppe „Die Schatten im Licht“ vom Professor-Friedrich-Förster-Gymnasium (84 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 13 Jahren) aus Haldensleben
„Die kreativen Beiträge zeigen eindrucksvoll, wie fantasievoll und engagiert die jungen Talente sind und wie tiefgründig sie sich mit ihrem Thema beschäftigt haben“, so Staatssekretär für Kultur Dr. Sebastian Putz bei der Preisverleihung. „Gerade die Soziokultur ist ein wichtiger Motor für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Kulturelle Bildung und Teilhabe. Sie macht Sachsen-Anhalt lebendig und zukunftsfähig.“ Der Kinder- und Jugend-Kultur-Preis Sachsen-Anhalt ist mit insgesamt 6.500 Euro dotiert. Seit 1997 wird der Kinder- und Jugend-Kultur-Preis des Landes Sachsen-Anhalt jährlich verliehen. Koordiniert wird der Wettbewerb durch die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. Das Motto für den 29. Kinder- und Jugend-Kultur-Preis des Landes Sachsen-Anhalt lautet: „Mach doch!“. Der Einsendeschluss ist der 1. April 2026.
Foto: Alexander Lichtner
Dreizehn überregionale Ehrungen in fünfzehn Jahren – eine bemerkenswerte Quote, die strukturelle Fragen aufwirft. Der aktuelle Preisträger wird von denselben Institutionen gefördert, die auch als Stifter des Preises fungieren: Staatskanzlei und Kulturministerium Sachsen-Anhalt sowie die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung – letztere ebenfalls Träger der Jugendhilfe wie die prämierte Redaktion selbst.
Während CORAX mit acht Jugendredaktionen kontinuierlich von Stadt Halle, Deutscher Postcodelotterie und Aktion Mensch profitiert, kämpfen andere Kinder- und Jugendmedienprojekte in Halle um Aufmerksamkeit und Finanzierung. Projekte wie Tumult bleiben oft unbeachtet, obwohl sie ebenfalls wichtige Jugendarbeit leisten. Die Konzentration der Fördergelder auf einen Akteur wirft Fragen nach fairer Ressourcenverteilung auf.
Wo Förderer und Preisrichter identisch sind, entsteht ein geschlossener Kreislauf, der sowohl kritische Distanz als auch echte Konkurrenz erschwert. In einer pluralistischen Medienlandschaft sollte Exzellenz nicht dort entstehen, wo Applaus vorhersagbar ist.
„Legitime Meinung“ ist in der Realität doch wieder nur Halbbildung: Wenn hier schon die KI die Arbeit für einen solchen Post übernimmt, sollte sie auch mit den korrekten Fakten gefüttert werden. Weder Staatskanzlei noch Kultusministerium haben irgendetwas mit der Förderung der Redaktion des prämierten Beitrags am Hut.
Verbannen wir daher die These der identischen Förderer und Preisrichter ins Reich der Märchen.
Und der ungelenke Move, das eine Projekt (tumult) gegen das andere (corax) ausspielen zu wollen, ist so bezeichnend wie unnötig. Beide kooperieren gern und oft miteinander.
Warum unter dem Pseudonym „Legitime Meinung“ ? Hast du Angst, dass dir jemand widerspricht und du deswegen gleich vorsorgen musst? Du kannst doch gern deine Meinung haben. Dass von den hier genannten vielen Preise einer (!!!) an Radio Corax geht, ist meiner (!) Meinung nach nicht unbedingt ein geschlossener Kreislauf, der alles andere niedermacht …
Nee. Für was? Nur gesteuertes Gequarcke.
„Gequarke‘ ist wohl eher eine treffende Selbsteinschätzung, oder folgen noch detailliertere Ausführungen (mal so als Gegenfrage: Wer soll denn hier konkret wen, wie, womit und vor allem wieso steuern?)?
Wende dich h an die Pressestelle der L P G ,, Rote Rübe“ .Dort empfängt dich der Kaderleiter!
Was haben deine Faschisten denn für Jugendliche getan?
Fackelumzug mit anschließender Bücherverbrennung, das Anzünden von Jugendheimen und das maskierte Überfallen von friedlichen Volksfesten, zählt im Übrigens nicht als gemeinnützig und ist demnach auch nicht förderfähig.
Selbstermächtigung, Identitätsbildung und Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft sind doch voll im Trend?
Du vergisst Lina!
Das Jugendradio wird zu 90 % von der Kommune gefördert und nicht aus Landesmitteln. Die Behauptung, das Förderer und Preisrichter hier identisch sind ist einfach falsch.
Wer sich mit der Förderlandschaft in Halle auskennt, weiß auch, dass die Behauptung von ungleicher Förderung Quatsch ist.
Das Jugendradio wird auch nicht mehrfach gefördert.
Nur weil viele Namen und Behauptungen durcheinander geworfen werden wird noch kein Argument draus.
Sind am Ende trotzdem Steuergelder…
Aber eben nicht deine.
Die hier mal sinnvoll verteilt werden. Für Kinder und Jugendliche hast du nicht viel übrig?
Steuergelder? In der Tat, exakt 0,0009€ pro Einwohner Sachsen-Anhalts. Unfassbar skandalöse Steuerverschwendung und dann auch noch für Kids, die mehr mit ihrem Leben anfangen wollen, als am Smartphone hängend Kommentarspalten zu malträtieren.