6 Prozent mehr Lohn: Stadtverwaltung, Müllabfuhr und Arbeitsagentur streiken

Auf dem Marktplatz in Halle haben am Donnerstag rund 80 Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Regionaldirektion der Arbeitsagentur gestreikt. Zudem protestierten 70 Beschäftigte der Stadtwerke-Tochter Hallesche Wasser- und Stadtwirtschaft. Die Müllautos fuhren erst eine Stunde später als gewöhnlich los.
Die Mitarbeiter folgten einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di. Die Hallesche Gewerkschaftschefin Simona König kritisierte den Personalabbau und die Arbeitsverdichtung der vergangenen Jahre innerhalb der Stadtverwaltung.
Bis 2025 scheiden 682 Personen in der Stadtverwaltung aus, so König. Halle bilde jedoch nur 15 Lehrlinge aus. Es sei unklar, diese entstehende Fachkräftelücke geschlossen werden soll. Kritik übte König in diesem Zusammenhang an Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der von den Azubis nur die Leistungsträger übernehmen wollen – also Auszubildende mit 1er- oder 2er-Abschlüssen.
Am 11. und 12. April treffen sich dann in Potsdam Vertreter der Gewerkschaften und der Arbeitgeberseite zu erneuten Verhandlungen. Die Positionen liegen dabei weit auseinander. Während die Gewerkschaften für Entgelterhöhungen von sechs Prozent, den Ausschluss sachgrundloser Befristungen sowie eine gerechte Eingruppierungsregelung für alle Beschäftigten der Kommunen streiten, fordert die Gegenseite Einschnitte in der tariflich vereinbarten Zusatzversorgung.
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