30-jährige Sanierungsarbeiten an der Radwegekirche in Halle-Wörmlitz sind vorbei
Die Kirchengemeinde Wörmlitz-Böllberg hat am Samstag den Abschluss der Grundsanierung an der Wörmlitzer St. Petrus Kirche mit einem Festgottesdienst von Superintendent Hans-Jürgen Kant gefeiert.
Motor des mehr als dreißig Jahre währenden Prozesses war Klaus König (Links im Bild). „Ich bin hocherfreut und dankbar, dass die Wörmlitzer Kirche nach der fast völligen Zerstörung in Folge eines Brandes 1967 wiedererstanden ist, wie ein Phoenix aus der Asche. Es ist uns eine große Freude, dass wir nun diese Kirche zum Lobe Gottes vielseitig nutzen können“, sagt der 80-jährige ehemalige Bauingenieur. Eine Einschätzung, der auch die Gemeindeleitung folgt. So blickt Juliane Claus, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, hoffnungsvoll in die Zukunft: „Manchmal wünsche ich mir, dass die Wände erzählen könnten, was darin in der Vergangenheit alles geschehen ist. Die Zukunft soll noch viel dazu geben.“
Die nachhaltige Sanierung der Wörmlitzer Kirche ist auch ein Beispiel eines gelungenen Zusammenspiels vieler Kräfte. Neben den ausführenden Firmen ist insbesondere das ehrenamtliche Engagement über Gemeindegrenzen hinweg positiv herauszuheben. „Besonderer Dank gilt neben der treibenden Kraft Klaus König, den vielen, vielen Ehrenamtlichen in der eigenen Gemeinde und aus den evangelischen und katholischen Nachbargemeinden, die den Prozess begleitet und viele Aufgaben übernommen haben“, würdigt Gunda Ortmann deren Einsatz. Der ordinierten Gemeindepädagogin obliegt die pfarramtliche Versorgung der Gemeinde Wörmlitz-Böllberg.
Hintergrund
Die Wörmlitzer Kirche ist romanischen Ursprungs und wurde 1184 erstmals schriftlich erwähnt. 1750 wurde das Kirchenschiff erweitert und im Barockstil umgebaut. Mit dem Brand 1967 ist die Kirche fast vollständig ausgebrannt. Stichpunktartige Stationen der Sanierung
- 1994 wird das Dach saniert, weil herabfallende Dachziegel die Friedhofsbesucher gefährden.
- 1995 wird die Kirche leergeräumt und am 9.9.95 als Baustellenkirche mit einem Konzert wieder „in Betrieb genommen“.
- ab 1995 bis 2016 Erhaltungsmaßnahmen gegen den Verfall: repariert werden die Gewölbetonne, die Tür- und Fenstergewände, Trennwand zw. Turm und Kirchenschiff, Ausbau des Stromanschlusses
- 2008 Einbau der jetzigen Fenster incl. Altarfenster
- 2011 Einbau der Orgel
- 2016 Instandsetzung des Hauptweges
- 2017 Instandsetzung des Turmes
- 2019 Sicherung und Instandsetzung des Kirchenschiffdaches mit einer Lehmauflage außen auf dem Tonnengewölbe zur Brandschutzsicherung
- 2020 Sicherung und Instandsetzung des Tonnengewölbes innen und des Fußbodens
- 2021 Innenputz mit Einbau einer Wandtemperierung und ökolog. Wandfußwärmung mittels Wärmepumpe gegen die aufsteigende Feuchtigkeit in den Außenmauern
Finanziert wurde das umfangreiche Sanierungsvorhaben durch Kirchbauverein und Gemeinde, Kirchenkreis und Landeskirche, Lotto Toto, das Land Sachsen- Anhalt, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Saalesparkasse, die Evangelische Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa), die Stiftung Volks- und Raiffeisenbanken sowie zahlreiche Spenden.
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