Mit einem Lada fing es an: ASB in Halle (Saale) feiert sein 35-jähriges Bestehen

Seit mittlerweile 35 Jahren gibt es den Arbeiter-Samariter-Bund in Halle (Saale). Und dieses Jubiläum hat der ASB-Regionalverband Halle-Bitterfeld am Freitagabend im Capitol gefeiert.
Im März 1990 fing alles an. Erstes Fahrzeug war ein Lada Schiguli. 500.000 D-Mark betrug der Etat für das erste Jahr. Heute sind allein 1 Million Euro im Monat für Personalkosten fällig. Denn 440 Männer und Frauen haben ihren Job beim ASB. Neben dem Rettungsdienst werden auch Pflegeheime und Kitas betrieben.
Der ASB-Landesvorsitzende Matthias Quickert lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt Halle (Saale). Er wünsche sich auch weiterhin eine solch tatkräftige Unterstützung. Quickert betonte die Wichtigkeit des Ehrenamts, “Ohne sie ging es uns in der sozialen Kälter deutlich schlechter.”
Für die Stadt Halle sei der ASB ein wichtiger Partner, sagte Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit in der Stadtverwaltung, diesen müsse man unbedingt an seiner Seite haben. Bei kleinen und großen Krisen sei es wichtig, auf ein standhaftes System aufbauen zu können. “Der ASB ist nicht das Öl in einer Maschine, er gehört zur Maschine dazu.”
Aus der Slowakei überbrachte Marcel Sedlačko Grüße, er ist Präsident der Asociácia Samaritánov Slovenskej Republiky (ASSR), also das slowakische Pendant zum ASB. Seit zehn Jahren arbeite man mit den halleschen Samaritern zusammen, unterstütze sich gegenseitig, es gab auch schon gemeinsame Übungen. Auch finanzielle Hilfe habe der ASSR aus Deutschland bekommen. “Auch Dank Euch konnten wir im vergangenen Jahr ein Bildungszentrum eröffnen”, sagte Sedlačko. Bei der gemeinsamen Ausbildung der Ehrenamtlichen beider Staaten seien die Hallenser ein unverzichtbarer Teil. „Danke, dass es euch gibt. Danke, dass wir auch euch zählen können”, sagte er.
Per Videobotschaft gab es auch Glückwünsche aus Österreich. “Eure Arbeit ist unglaublich wertvoll. Wir sind dankbar für die vielen gemeinsamen Stunden”, sagte eine Helferin, Im September wollen die Österreicher wieder nach Halle kommen. Besonders in Erinnerung bleiben die gemeinsamen Übungen in der Slowakei, sagte ihre Mithelferin. “Euer Team und eure großartige Versorgung tragen wir nicht nur im Herzen, sondern auch auf den Hüften.” Das Zusammenarbeit bei den Übungen zeige, wie stark der Zusammenhalt auch über die Grenzen hinweg ist.
Im Rahmen der Festveranstaltung gab es auch Auszeichnungen. Vier Mitglieder erhielten die ABS-Ehrennadel in Silber für 30 Jahre Mitgliedschaft, drei weitere Helfer wurden für besondere Leistungen geehrt. Einer, der seit 30 Jahren (einem Monat und 22 Tagen) dabei ist, ist Tammo Jäniche. Der Betreiber einer Versicherungsagentur ist heute ehrenamtlicher Präsident. 1995, er hatte gerade frisch seine Versicherungsagentur zum Laufen gebracht, stand die Einberufung bevor, denn damals gab es noch die Wehrpflicht. Es gab aber auch die Möglichkeit, sich für 7 Jahre beim Katastrophenschutz zu verpflichten. Das hat Jäniche getan und ist dabei geblieben. Er lobte das familiäre Team des ASB.
Die Geschichte des ASB in Halle (Saale) ist aber schon älter. Denn bereits 1909 wurde in der Saalestadt eine ASB-Sanitätskolonne gegründet, 1914 folgte das erste Verbot mit Beginn des 1. Weltkriegs. Im Anschluss gründete man den Verband wieder, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam das erneute Verbot.






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