Leipzig/Halle ist sicherster Flughafen Deutschlands – Neuer Check der Pilotenvereinigung Cockpit mit Fokus auf moderne Sicherheitsstandards

Großer Erfolg für die Region: Der Flughafen Leipzig/Halle hat im aktuellen VC-Flughafencheck 2025 der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) den ersten Platz erreicht. Mit einem neu entwickelten, risikobasierten Bewertungssystem setzt der Flughafen damit bundesweit Maßstäbe in puncto Flugsicherheit – und verweist bisherige Spitzenreiter wie München oder Zürich auf die Plätze.
Neuer Sicherheitsfokus: Punktesystem ersetzt Schulnoten
Die VC hat für ihren aktuellen Flughafencheck eine neue Methodik eingeführt. Erstmals wird dabei nicht mehr nach einem Schulnotensystem bewertet, sondern mit einem differenzierten Punktesystem, das die tatsächliche Sicherheitswirkung von Maßnahmen in den Vordergrund stellt. Besonders gewichtet werden z. B. daueraktive Stopbars, sogenannte Runway End Safety Areas (RESA) und redundante Navigationssysteme – Maßnahmen, die im Notfall über Leben und Tod entscheiden können.
Leipzig/Halle: Klare Nummer 1 bei Sicherheit
Der Flughafen Leipzig/Halle konnte sich mit einem umfassenden Sicherheitskonzept und herausragenden technischen Maßnahmen durchsetzen. Besonders hervorgehoben werden in der VC-Analyse:
- Vorbildliche Beleuchtungssysteme, die auch bei schlechter Sicht eine sichere Navigation ermöglichen
- Teilweise rund-um-die-Uhr aktivierte Stopbars, die ein unbeabsichtigtes Eindringen auf Start- und Landebahnen verhindern
- Robuste konventionelle Anflugsysteme, die auch bei GPS-Störungen einsatzbereit bleiben
Runway Incursions & GPS-Jamming im Fokus
Besonderes Augenmerk liegt im VC-Check 2025 auf sogenannten Runway Incursions – das unbeabsichtigte Betreten von Start- und Landebahnen, was weltweit immer wieder zu Beinahe-Katastrophen führt. Der tragische Unfall am Flughafen Tokio-Haneda im Januar 2024 mit mehreren Toten habe deutlich gemacht, wie wichtig aktive Sicherheitsbarrieren wie Stopbars oder klar definierte Rollwege sind.
Auch das Thema GPS-Jamming, also die gezielte Störung von Satellitennavigation, ist erstmals Teil der Bewertung. Hintergrund sind wachsende geopolitische Spannungen, etwa im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Flughäfen, die auf Backup-Infrastruktur wie klassische Instrumentenlandesysteme (ILS) setzen, wurden entsprechend besser bewertet – auch hier punktete Leipzig/Halle.
Weitere Gewinner und Verlierer
Nicht nur Leipzig/Halle profitiert von der neuen Bewertungslogik. Der Flughafen Erfurt steigt überraschend auf Platz 4 – dank dynamischer Rollwegbeleuchtung nach dem Prinzip „Follow the Greens“. Paderborn macht mit starker Backup-Infrastruktur einen Sprung auf Platz 10. Schlusslicht des Jahres ist der Flughafen Lübeck, der in zentralen Bereichen wie Sicherheitsbeleuchtung und Rollwegführung Nachholbedarf hat.
Der bisherige Spitzenreiter München rutscht auf Platz 2 ab, bleibt aber mit exzellentem Sicherheitsniveau weiter vorne. Zürich hält Platz 3 und profitiert von der erstmals länderübergreifenden Bewertung – auch Schweizer Flughäfen wurden nun in Kooperation mit der Pilotenvereinigung Aeropers mit aufgenommen.
Hintergrund: Sicherheit aus Sicht der Piloten
Die Vereinigung Cockpit führt ihren Flughafencheck seit 1978 durch, seit 1996 sind auch Regionalflughäfen Teil der Untersuchung. Bewertet wird nach internationalen Standards der ICAO, EASA, Eurocontrol und der Pilotenvereinigung IFALPA. Ziel ist es, Flughäfen nicht nur zu vergleichen, sondern gezielt zu Verbesserungen zu motivieren.
Der Check wird jährlich von der Arbeitsgruppe Airport and Ground Environment (AGE) durchgeführt und fließt direkt in Empfehlungen für Piloten, Fluggesellschaften und Flughafenbetreiber ein.
Aber auch einer, der dringend eine umfangreiche Renovierung benötigt.
Da fliegt kaum ein „Flieger“, das ist die automatische Sicherheit.
Das sagt eine, die selber nie da wahr um in den Urlaub zu fliegen