A143: Wiegand fordert „höchste Beschleunigung“
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Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand macht Druck beim Weiterbau der A143 von Halle-Neustadt bis zur A14, der sogenannten Westumfahrung. Am Dienstag forderte er seine Verwaltung auf, „keine Hemmnisse“ aufzubauen und das Projekt mit „höchster Beschleunigung“ voranzutreiben.
Die Stadtverwaltung wurde vom Land aufgefordert, bis zum 22. Juni ihre Stellungnahme zu der Anpassung der Baupläne abzugeben. „Wir brauchen diese Entlastung“, machte auch Stadtplaner Lars Löbner in der Beigeordnetenkonferenz deutlich. „Für uns ist es wichtig, dass dieses Vorhaben so schnell wie möglich umgesetzt wird.“ 23 dicke Ordner umfassen seinen Worten zufolge die Planunterlagen. Durch die Autobahn könne insbesondere die Hochstraße entlastet werden, sagte er. Je stadtnäher die Autobahn verlaufe, desto größer der Effekt für die Stadt.
Die Umplanungen sehen vor, dass der zur Querung der Porphyrkuppenlandschaft vorgesehene Landschaftstunnel weiter optimiert wird. Zum einen wird der Tunnel um 50 Meter auf 300 Meter verlängert. Dadurch wird der Kernbereich des Natura-2000-Gebietes „Porphyrkuppenlandschaft nordwestlich Halle“ sozusagen abgeschirmt. An den Tunneleingängen sollen bis zu vier Meter hohe Schutzwände in Kombination mit Schutzwällen ebenfalls dazu beitragen, die stickstoffempfindlichen Lebensraumtypen besser abzuschirmen. Außerdem soll die ursprünglich zwischen den Richtungsfahrbahnen geplante dichte Mittelwand im Tunnel durch eine Stützenreihe ersetzt werden, die durchlässig ist. Resultat ist den Planungen zufolge eine bessere Zirkulation der Luftströmung, was wiederum zu einer Verdünnung der Abgaskonzentration führt. Komplettiert werde das System durch modernste Entlüftungsvorrichtungen. Die Abgase werden zunächst abgesaugt und anschließend in höhere Luftschichten über der Tunneldecke ausgeblasen.
Um den verkehrsbedingten Stickstoffausstoß von vornherein zu senken, wird die Längsneigung der Fahrbahn abgeflacht. Insbesondere die Stickstoffemissionen des prognostizierten Schwerverkehrs werden dadurch erheblich reduziert. Auch die jetzt im Tunnel vorgesehene Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 Kilometer pro Stunde wird dazu beitragen, dass die Fahrzeuge weniger schädliche Abgase produzieren, zeigt sich das Verkehrsministerium überzeugt. Durch alle diese Maßnahmen könnten erhebliche Beeinträchtigungen des prioritären Lebensraumtyps „Magere Kalktrockenrasen mit Vorkommen seltener Orchideen“ vermieden werden.
Zur A143:
Der geplante, gut 12,7 Kilometer lange Streckenabschnitt der A 143 beginnt nördlich der Anschlussstelle (AS) an die B 80 (Halle-Neustadt) in Höhe Bennstedt und erstreckt sich bis zum Autobahndreieck (AD) Halle Nord. Zusammen mit dem bereits gebauten südlichen Abschnitt (AD Halle-Süd bis AS Halle-Neustadt), der bereits seit Oktober 2004 unter Verkehr ist, verbindet die noch zu bauende Trasse die beiden Bundesautobahnen A 38 im Süden und die A 14 im Norden und schließt damit den Autobahnring um Halle.
Das Vorhaben wurde mit Beschluss des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt vom 18. Mai 2005 planfestgestellt. Diesen Planfeststellungsbeschluss erklärte das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 17.01.2007 für rechtswidrig und nicht vollziehbar, nachdem ein im Land Sachsen-Anhalt anerkannter Naturschutzverein hiergegen Klage erhoben hatte.
Das Gericht führte zur Begründung insbesondere aus, dass die Planfeststellung nicht den Anforderungen des Naturschutzrechts genüge. Rechtlich zu beanstanden war demnach die Behandlung des Habitatschutzes, des Artenschutzes und der fachplanerischen Abwägung der Naturschutzbelange. Die festgestellten Mängel rechtfertigten nach Ansicht des Gerichts jedoch nicht die vom Kläger mit seinem Hauptantrag begehrte Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses. Es sah vielmehr die Möglichkeit der Heilung in einem ergänzenden Verfahren.
Die Kosten für die neue Trasse inklusive einer 1.000 Meter langen Brücke über die Saale wurden bislang auf 240 Millionen Euro geschätzt. Durch die jetzt geplanten Veränderungen erhöhen sich die Kosten um etwa fünf Millionen Euro.
Bernd und seine Scheißhausparolen! Jeder in der Stadtverwaltung, der in der Sache zuarbeiten muss und darf, tut sein Bestes! Ein solches Planfeststellungsverfahren, das vor 10 Jahre gestoppt wurde durch das Bundesverwaltungsgericht, muss jetzt sauber, absolut sauber abgeschlossen werden, damit es gerichtsfest wird und das der Planfeststellungsbeschluss nun endlich rechtskräftig werden kann – da darf es nicht mehr darauf ankommen, ob ein oder zwei Jahr länger daran gearbeitet wird.
Immer diese Effekthascherei. Die Stadtverwaltung kann bis zum Termin zeitgerecht ihren TÖB-Beitrag abgeben. Da sind allerdings noch viele andere im Boot und die hören nicht auf die Befehle des Deichgrafen.
Wird doch sowieso nix mit dem weiterbau… die Grünen sitzen schon in den Klage Startlöchern.
Sollen gleich abgeschmettert werden von den Gerichten (…irgendwelche vermeintlichen Klagen von denen)
„‚Wir brauchen diese Entlastung‘, machte auch Stadtplaner Lars Löbner in der Beigeordnetenkonferenz deutlich.“
Es wird aber keine Entlastung geben. Das ist alles schöngerechnet und herbeispekuliert.
Wenn man die Autobahn bei nachgewiesenem Nicht-Nutzen wieder abreißen würde, würde ich ja sogar einem Bau zustimmen. Aber so werden einfach nur Tatsachen geschaffen, die nie wieder revidiert werden, weil wegzunehmen ja immer noch schlimmer ist, als gar nicht erst zu haben.
habe den Text jetzt 3 x gelesen .. von der a143 lese ich da aber nix.
evtl. kommt das ja im Download vor?
wahrscheinlich bin ich aber nur nicht richtig informiert… bitte um Aufklärung.
p.s. auch abreißen kostet Geld.
Mein Link war kein direkter Bezug zur A 143, sondern darauf, wie generell Kosten und Nutzen schöngerechnet werden, um unnötige Fernstraßenbauten zu rechtfertigen – auch bei dieser „Fern“straße.
Halle braucht an anderer Stelle eine Saalequerung. Eine sinnvolle Möglichkeit ist der Bereich am Hafen Trotha, ein anderer das Gelände am Kanal. Dort zu bauen, würde tatsächlich was für Halle bringen!
Gönnt doch den Einwohnern im Saalekreis die Möglichkeit, die Stadt weiträumig zu umfahren. Die Maßnahme müsste den Hallensern doch eigentlich egal sein.
Die Einwohner des Saalekreises wollen aber mehrheitlich in die Stadt rein, nicht drum herum – die Saalkreispendler sind die, die zusammen mit den Vorstadtpendlern den vielen Verkehr und die Staus in der Stadt verursachen. Eine Autobahn bringt denen und der Stadt überhaupt nichts.
@müller, Andreas… saalequerung ist ja alles gut und schön ..aber mit einer brücke ist es eben nicht getan. wo soll denn die hafenbrücke hinführen ? durch Lettin , dölau oder salzmünde .. ach nee da fehlt ja noch die Autobahn…ich denke ähnliches gilt für den Kanal Standort.. große brücke und sich anschließende Dorfstraßen passen einfach nicht zusammen.
Ich glaube die wenigsten die hier meckern müssen Tag für Tag quer durch Halle fahren,wie eine große Anzahl von Pendlern,die jedesmal im dicken Stau stehen weil alle auch wieder nach Hause oder auch auf Arbeit müssen.Jetzt kommt auch noch die Baustelle Hochstrasse dazu,spätestens jetzt hätten wir eine FERTIGE Westumfahrung dringenst gebraucht.
Denn ich will nicht nach Halle,ich muss durch Halle durch ob ich will oder nicht!!!
Vielen Dank an die Umweltfreunde,die mit ihren EinwendenSteuergeld was wir Steuerzahler erwirtschaften sinnlos verballern.
„Ich glaube die wenigsten die hier meckern müssen Tag für Tag quer durch Halle fahren […]“
Ja, du hast fast recht: Nicht nur die wenigsten, die hier meckern, sondern überhaupt die wenigsten Autofahrer, die in Halle im Stau stehen, müssen tatsächlich quer durch Halle. Die meisten haben nämlich ihre Ziele innerhalb von Halle. Die haben also gar nichts von einer A143. Und wegen zwei Hanseln wie dir, die wirklich von einer Seite zur anderen durch Halle durch müssen, brauchen wir auch keine A 143, die sind vernachlässigbar.
Übrigens ist jeder, der im Stau steht, selber zum Teil für den Stau verantwortlich. Es sind nicht immer nur die anderen.
na ja „zwei hanseln“ dürfte ja doch etwas untertrieben sein. viele leute aus halle neu oder heide nord arbeiten in den Gewerbegebieten queis und Landsberg.. oder müssen sogar noch weiter .. die haben nur die beiden brücken ..dazu kommt noch der verkehr aus rtg Mansfelder land, das quetscht sich alles über die hochstrasse.
da fehlt einfach irgendwo noch eine brücke mit vernünftiger Anbindung..
Also rund 2/3 unserer Leute kommen aus Richtung Teutschenthal,Querfurt,Eisleben zum Teil aus Sangerhausen und sogar Hettstedt und sind verdammt durch Halle zu fahren um im Gewerbegebiet Landsberg zu arbeiten.Wir sind schon die tollsten Schleichwege gefahren,wenn es wieder einmal gekracht hat in Halle.Teilweise haben wir sogar die Fähre Brachwitz oder Wettin genommen nur um wieder nach Hause zu kommen.Da haben wir uns jedesmal die A143 gewünscht,die auf 2 Spuren den Verkehr abfliesen läßt.
Wenn ich zum Landratsamt muss fahre ich auch nicht mehr nach Halle,zum einen wegen dem Verkehr,zum zweiten wegen der Parkplätze sondern nach Merseburg.
Das schlimmste wäre, noch mehr Verkehre. Das nämlich kommt am Ende dabei raus.
Die einfachste Lösung wäre, Finanzamt, Landesverwaltungsamt, Umweltamt, Rentenversicherung… alle in den Saalekreis verlegen. Damit wird das Verkehrsaufkommen in der Stadt signifikant entlastet.