Ärzte und Psychotherapeuten in Sachsen-Anhalt verabschieden Forderungskatalog – Politik muss jetzt handeln! Sonst droht der Kollaps
„Die ambulante Versorgung ist seit Jahren unterfinanziert, überlastet und damit enorm angespannt. Darauf haben heute Vertreter der Ärzte- und Psychotherapeutenschaft aus der gesamten Bundesrepublik konzertiert aufmerksam gemacht. Diese Krisensitzung in Berlin ist wichtig gewesen, um geschlossen ein Zeichen zu setzen. Das ist beeindruckend passiert. Dieses Zeichen kann die Politik nicht überhören und nicht übersehen. Die Politik muss jetzt handeln“, so Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA).
Mit einem einstimmigen und unmissverständlichen Votum hat die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft heute klare Forderungen an die Politik verabschiedet. Im Rahmen ihrer Krisensitzung in Berlin machten 800 Niedergelassene, darunter die Delegierten der Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) – auch zahlreiche Vertreter aus Sachsen-Anhalt – klar: So kann es nicht weitergehen! Die Politik und insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sind nun aufgefordert, die Forderungen umzusetzen – ansonsten droht der Praxenkollaps.
Der Forderungskatalog mitsamt Lösungsvorschlägen wurde nun an den Minister übermittelt. Er wird aufgefordert, bis zum 13. September 2023 zu den einzelnen Forderungen Stellung zu beziehen und konkrete Umsetzungsschritte zu benennen.
Die KBV-Vertreterversammlung hat den Forderungskatalog einstimmig verabschiedet. Per Akklamation signalisierten alle Teilnehmenden ihre Zustimmung. Zur Krisensitzung waren auch die Mitglieder der 17 regionalen Vertreterversammlungen, der beratenden Fachausschüsse der KBV, Vertreter der Berufsverbände sowie Ärzte und Psychotherapeuten aus den Praxen eingeladen. Unter dem Motto „#PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg“ machten die Kassenärztlichen Vereinigungen bereits im Vorfeld auf die Krise in der ambulanten Versorgung aufmerksam.
Das sind die gemeinsamen Forderungen der Praxen an die Politik:
- Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!
- Abschaffung der Budgets: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!
- Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!
- Sinnvolle Digitalisierung: Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!
- Mehr Weiterbildung in Praxen: Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein!
- Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der „Papierkram“!
- Keine Regresse: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg!
Alle Forderungen sowie ein umfangreiches Begleitpapier finden Sie auch unter: https://www.kbv.de/html/praxenkollaps.php
„PraxenKollaps – Praxis weg, Gesundheit weg!“ – Bundesweite Aktion der Kassenärztlichen Vereinigungen
Die KVSA hat diese Pressemitteilung im Rahmen der bundesweiten Aktion aller Kassenärztlichen Vereinigungen unter dem Titel „PraxenKollaps – Praxis weg. Gesundheit weg!“ veröffentlicht. In diesen Wochen werden alle KVen auf die akut gefährdete Situation der ambulanten Versorgung aufmerksam machen.
Einige der besten Beispiele für die Notwendigkeit:
Du willst immer der Erste sein?
Die meisten Menschen brauchen keinen Therapeuten, sondern andere Mitmenschen, die zuhören und Interesse zeigen. Der heilende Effekt der Gemeinschaft, in der es nicht um Wettbewerb, Geld und Staus geht. Sowas kann man auch in Kirchen oder vereinen finden. Da braucht man nicht zwingend einen Therapeuten.
Deshalb gehen die meisten Menschen auch nicht zum Psychotherapeuten.
Aber bei Krankheit sehr wohl zum Arzt.
Es müssten im Gegenteil , um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu sichern , die Honorare gesenkt werden , damit wieder mehr Ärzte Vollzeit arbeiten müssen und oder aufs Land gehen und so ihrer angeblichen Berufung folgen u. sich nicht nur auf eine erfüllten Freizeitbeschäftigung orientieren.
Ist immer lustig, wenn die niedergelassenen Multimillionäre noch mehr Geld fordern, weil sonst angeblich die Patientenversorgung in Gefahr wäre.
Das einzige was vielleicht in Gefahr ist, ist die Finanzierung iher 23. und 24. Eigentumswohnung. Sonst nichts.
@arme Millionäre : Nur kein Neid.
Der Katalog der Ärzte interessiert doch keinen Politiker. Die Politiker wollen Kataloge von Quelle, Neckermann und OTTO haben.
Die Versorgung wird dadurch gefährdet , es gibt der Zahl nach so viel Ärzte wie noch nie in Deutschland , weil es den Ärzten zu gut geht u. deshalb immer mehr nur Teilzeit arbeiten wollen , wenn überhaupt u. sich alle Ärzte wegen des Kultur – u.Freizeitangebots trotz vieler Mitbewerber fast alle in den Großstädten drängeln , stadt konkurrenz- u. risikolos auf dem Land gut u. sehr gut Geld.zu verdienen. Man hat es nicht nötig auf Lebensqualität zu verzichten , man steht auch so im warmen Regen.
Dito! Voll richtig! Und die vielen Psychofritzen, muss auch nicht sein,, wenn sich 2/3 von diesen um echte Probleme mit kümmern würden,wäre auch schon vielen geholfen! Aber scheinbar haben heutzutage 3 von 4 nen Dachschaden, oder es wird ihnen eingeredet, da läßt sich offenbar gut dran verdienen!
„es gibt der Zahl nach so viel Ärzte wie noch nie in Deutschland“
Gleichzeitig wird die Bevölkerung immer älter und kränker. Das wird gerne vergessen.
Da ist was dran.
„Die ambulante Versorgung ist seit Jahren unterfinanziert“
Dann sollen die Ärzte halt Zuzahlungen für Patienten erheben. Wenn mit Geldern der Krankenkassen kein rentabler Betrieb von Arztpraxen möglich ist, müssen die Patienten eben ihren Anteil leisten.